Entlang der Kreideküste

Unser letzter vollständiger Urlaubstag führte uns im Juli nach Sassnitz. Dort wollten wir – wie es sich wohl für einen Urlaub auf Rügen gehört – eine Fahrt entlang der Kreideküste mitmachen. Zugegeben, das Publikum war vorrangig älterer Natur, aber der Ausblick war wirklich wunderschön.

MS Binz

Die Fahrten zur Kreideküste finden von unterschiedlichen Orten aus statt, Sassnitz ist jedoch der letzte Halt und entsprechend etwas günstiger. Wenn man in Sassnitz ankommt, wird man tagsüber mit kurzer Wartezeit immer noch eine Fahrt finden, da es 3 Anbieter vor Ort gibt.

Wir fuhren ironischer Weise mit der MS Binz – die eben auch in Binz gehalten hätte, wo wir unser Hotel hatten. Doch da wir noch weitere Pläne für den Tag hatten und auch der Aufpreis uns zu hoch erschien, sind wir mit dem Auto nach Sassnitz gefahren.

Es dauerte dann nicht lang und wir hatten Sassnitz hinter uns gelassen und konnten die ersten Ausläufer der Kreidefelsen sehen.

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Am Kap Arkona von Rügen

Unser Besuch am Kap Arkona von Rügen begann bei schönstem Sonnenschein. Sehr malerisch sieht es auf diesem Teil der Insel aus und da der motorisierte Verkehr weitesgehend verboten ist, kann man die Natur in vollen Zügen genießen.

Kap Arkona

Auf dem Weg vom Parkplatz zu den drei Türmen wurde das Wetter leider zunehmend schlechter. Doch wir sollten vom Regen vorerst verschont bleiben.

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Der Rasende Roland

Um mit einer Schmalspurbahn zu fahren, muss man nicht zwingend in den Harz. Bedingt durch mein Studium in Wernigerode werden meine Gedanken beim Anblick einer solchen Bahn natürlich immer zuerst dorthin zurück kehren. Doch auch auf Rügen kann man mit solch einer Bahn fahren.

Der Rasende Roland

Der Rasende Roland fährt nur alle 1 oder 2 Stunden und natürlich darf man nicht den Komfort einer modernen Bahn erwarten. Doch er ist preislich etwas günstiger als die Busse des Nahverkehrsunternehmens – und man kann sich bei der Fahrt den Wind um die Nase wehen lassen.

Mit dem Wetter hatten wir einigermaßen Glück. Es war alles in allem der Tag mit dem schlechtesten Wetter, wenn ich mich recht erinnere. Wir sind nur eine kurze Strecke gefahren und haben in Putbus zu Mittag gegessen. Putbus zeichnet sich vor allem durch seine charakteristische Bäder Architektur aus, die mir persönlich jedoch gar nicht so sehr zusagt. (Vermutlich habe ich es deswegen versäumt, Fotos für euch zu machen.)

Am Abend holte uns dann jedoch in Binz das schlechte Wetter ein und das Gewitter legte vorübergehend den TV-Empfang lahm. Immerhin hatten wir so unsere aktuelle Lektüre nicht umsonst mit eingesteckt. ;)

Ein Sturm zieht auf

Stürz den Becher!

Oder etwas bekannter: Störtebeker – Denn genau daher soll der Name des legendären Seeräubers kommen.

Wir waren während unseres Urlaubs an unserem ersten Abend auf Rügen in Ralsviek und haben uns dort die “Störtebeker Festspiele” angeschaut. Die Geschichte beginnt mit diesem Jahr wieder vorn und wird dann über mehrere Jahre bis hin zur Hinrichtung Störtebekers erzählt. Alles in allem erinnert die Geschichte ein wenig an einen Robin Hood auf hoher See. Aber schaut es euch am besten selbst an!

Vom Publikum her (vorwiegend Familien mit Kindern, Großeltern mit Kindern oder ältere Leute) fühlten wir uns ein wenig fehl am Platz. Die Vorführung war jedoch super. Es handelt sich um eine Art Theater-Vorführung, die von einem Baladensänger begleitet wird. Natürlich gehören Pferde und Schiffe (Boote) dazu.

Hier ein paar Impressionen:

Die Naturbühne Ralswiek

Das Gut von Störtebekers Vater

Der Balladensänder Lippert

Markttreiben in der Stadt

Der Hof brennt nieder

Langsam fängt es an zu dämmern

Der Balladensänger erscheint am Ort des Geschehens

Ab in die See

Tipps für euren Besuch:

  • Nehmt euch ein Sitzkissen mit, falls ihr nicht mehrere Stunden so auf einem (befestigten) Plastikstuhl sitzen wollt.
  • Entweder nach Zwiebel-Prinzip warm anziehen oder Decke mitnehmen.
  • Zieht nichts an, dass Rapskäfer anziehen könnte. ;)
  • Bezahlt lieber etwas mehr und setzt euch in den 1 oder 2. Rang. Wer ganz hinten sitzt, sollte sich ein Fernglas/Opernglas mitbringen.
  • Bucht die Adlershow vorher und kommt etwas früher, denn direkt unten im Dorf vermietet der Eismann am See auf seiner Privatwiese Parkplätze (Sonst oben Parken und mit der Bahn herunterfahren)

Weitere Informationen:

Wer etwas mehr Zeit im Norden verbringt, kann vielleicht auch einen Ausflug in den Hamburg Dungeon einplanen. Dort gibt es eine Inszenierung der Hinrichtung Störtebekers.

Ozeaneum – unter den Riesen

Ich hatte kürzlich bereits vom Meeresmuseum in Stralsund berichtet. Das “Deutsche Meeresmuseum” teilt sich eigentlich in 4 Bereiche: Das klassische Meeresmuseum, das Natureum, das Nautineum und das Ozeaneum. Es sind alles eigenstände Ausstellungen, die man sich einzeln anschauen kann. Will man mehrere (an einem Tag) besuchen, so kann man ein Kombiticket kaufen.

Das Ozeaneum wurde 2008 eröffnet. Damals war ich in Greifswald zur Sommerakademie und einige Teilnehmer waren an einem der freien Tage nach Stralsund ins Ozeaneum aufgebrochen, während ich mich mit meiner Filmanalyse (eine Abgabe für Filmgeschichte) herumschlug. Fünf lange Jahre lang blieb mir das im Hinterkopf, da ich unbedingt diesen Raum mit den Walen sehen wollte.

Warum so viel Theater um diesen Raum?

Viele wissen es vielleicht nicht und einige können es sich vielleicht auch nicht vorstellen, aber ich war als Kind ein absoluter Fan von Walen. 1998 nahmen wir in Italien an einem Whale Watching teil, das Plakat mit den Walen im Mittelmeer habe ich heute noch. Leider sind die Bezeichner nur auf italienisch und lateinisch, aber mir war das damals egal. Wir sahen damals einen Finnwal ein dann noch kleinere, von denen ich mir leider den Namen nicht gemerkt habe. Ich habe drei Bücher über Wale, noch eines über Meere – und alles Kind jedem der es nicht wissen wollte, etwas über Wale erzählt.

So hatte ich auch eine Zeit lang den Wunsch, Meeresbiologin zu werden und mich dabei auf Wale zu spezialisieren. Nun, leider hatte mir unsere Bio-Lehrerin damals irgendwie den Spaß am Fach genommen und ich entschied mich in der 10. Klasse, Biologie abzuwählen. Damit war das Thema vom Tisch. Außerdem hatte ich auch mitbekommen, dass ich irgendwie nicht ganz Seefest bin, was irgendwie mit meiner vielleicht eher romantischen Vorstellung der Walforschung nicht überein paaste. Stattdessen machte ich dann Chemie und Informatik weiter – und wo ich im Studium gelandet bin, wisst ihr ja dann wieder alle. ;)

Zum Ozeaneum

Da wir das Meeresmuseum und das Ozeaneum am selben Tag besuchten, hatten wir den direkten Vergleich zwischen beiden Ausstellungen. An manchen Stellen im Ozeaneum hatte ich leider irgendwie das Gefühl, dass sich die Dinge in anderer Form wiederholen würden. Das war etwas schade, aber vermutlich zu erwarten. Gut fand ich die Aufteilung der Aquarien nach den unterschiedlichen Meeren, sodass man sich nicht einfach nur “bunte Fische” anschaute (die der Ost- und Nordsee sind ja auch gar nicht wirklich so bunt), sondern das Gefühl hatte, in bestimmte Regionen zu blicken.

Nachfolgend ein paar Impressionen.

Aquarium im Ozeaneum

Aquarium im Ozeaneum

Aquarium im Ozeaneum

Aquarium im Ozeaneum

Auf dem Dach des Ozeaneums findet man übrigens auch Pinguine. Hierzu muss man durch das Kinderland durchgehen. Es würde mich nicht wundern, wenn es das höchste zu Hause für die flugunfähigen Vögel in Deutschland ist. Wissen tue ich das aber nicht. ;)

Pinguine auf dem Dach

Zurück zu den Walen

Ähnlich wie im Meeresmuseum wird mal auch im Ozeaneum von einem riesigen Walskelett begrüßt. Schon diese geben einen ersten Eindruck, wie groß diese sanften Riesen der Meere tatsächlich sind. Dagegen fühlt man sich ziemlich klein. ;)

Wale

Doch da ein Skelett trotzdem nicht ganz den gleichen Eindruck hinterlässt, empfehle ich allen Interessierten einen Besuch der Ausstellung “1:1 Riesen der Meere”. Wie ihr auf dem Foto seht, fährt man mit einer Rolltreppe ganz nach oben. Dort hat man bereits einen ersten Blick auf die Wal-Attrappen. Auf den verschiedenen Etagen nach unten befinden sich Informationstafeln, Videos und Ähnliches rund um Wale. Zugegeben, viele der häufig präsentierten Fakten sind mir im Hinterkopf noch immer bekannt.

Ich finde es nicht erschreckend, wenn einen Orca eine (ach so süße) Seehund in die Luft schlägt, um ihn dann zu töten. Dieses Bild habe ich erstmalig vor vielen Jahren in einem meiner Bücher gesehen, wo dieses Jagdverhalten auch entsprechend beschrieben ist. Ja, auch Seehunde sind süß, doch nur weil Free Willy so lieb und zahm aussah, heißt es ja nicht, dass diese Tiere nicht auch etwas fressen muss. Niemand weint dem Kraken nach, der vom Pottwal gejagt wird. Doch die Orcas nannte man dann plötzlich Mörderwale. Davon sind wir ja zum Glück schon ein wenig weg.

Bevor ich jetzt weiter ausschweife, zeige ich euch lieber ein paar Bilder, die ich von dem Raum gemacht habe. ;)

Riesen der Meere

Blauwal (26m) und Mantarochen (4m) von oben betrachtet.

Riesen der Meere

Etwas tiefer – aber noch nicht unten angekommen. Oben der Blauwal, im Hintergrund sieht man leicht die Buckelwale und den Orca.

Riesen der Meere

Buckelwal-Weibachen (16 m) mit ihrem Kalb (5 m)

Riesen der Meere

Links der Orca (10 m), auch Schwertwal genannt.

Riesen der Meere

Der Pottwal (15 m) mit dem Riesenkalmar hing direkt über uns.

Riesen der Meere

Ein letzter Blick zurück beim Rausgehen.

Man liegt während der Inszenierung auf Wellenförmigen Liegen. Der Raum wird abgedunkelt und unter Begleitung von Meeresrauschen ertönt die Stimme eines Erzählers, der die Tiere zusammen mit ein paar Fakten in jeweils passenden Lebenssituationen beschreibt. Das jeweilige Tier wird dann immer entsprechend beleuchtet.

Irgendwie hätte ich noch viel länger in diesem Raum liegen können, doch natürlich waren da noch viele andere Besucher, die auch an diesem Erlebnis teil haben wollten. ;)

Allgemeines Fazit

Das Ozeaneum ist in seiner gesamten Aufbereitung moderner ausgestattet, als das Meeresmuseum. Auch wenn ich denke, dass die Aufbereitung für Kinder aufgrund vieler Texte vielleicht etwas anstrengend wird, so kann man hier wirklich viel erfahren. An einigen Stellen fehlen noch die interaktiven Installationen, andere sind bereits vorhanden. Was mich bei den Videos, die man selber starten konnte, jedoch gestört hat: Ein mehrfaches Drücken eines Knopfes startet auch das Video jedes Mal neu. Ziemlich nervig, wenn neben einem ein kleiner Junge steht, der ständig auf den Knopf drückt…

Alles in allem lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall. Wer nur Zeit für eines (Meeresmuseum oder Ozeaneum) hat, dem empfehle ich nach aktuellem Stand das Ozeaneum.

Mehr Informationen: