Diese Woche war es nun also soweit. Zeit für die U3 beim Kinderarzt. Dieses Mal natürlich mit Wickeltasche und Ersatzwindeln – gleich ein paar mehr, um uns eventuelle peinliche Momente – wie beim letzten Mal – zu sparen.
Wir durften an diesem Tag gleich feststellen, wie schwierig es sein kann, mit einem Baby ganz genaue Zeiten einzuhalten. Denn natürlich machte uns unsere kleine Maus einen Strich durch die Rechnung – nochmal Hunger hier, nochmal Windel da. Die Eltern unter euch kennen das bestimmt. Wir müssen also definitiv noch üben, mehr Puffer einzuplanen.
Unser Kind wird vermessen
Beim Kinderarzt angekommen nahm man uns unsere Verspätung zum Glück nicht weiter krumm und wir wurden gleich in einen der Räume geleitet, wo wir unsere Kleine wieder auspacken durften. Schnell kam sie auf die “Streckbank” und die Waage, damit wir ihr dann wieder eine Windel anziehen konnten. Auch wenn die Schwester meinte, es wäre nicht das erste Missgeschick, war ich froh, dass unser Töchterchen nicht auf eines der Gerätschaften pieselte. :-D
Auf der “Streckbank” – die sie überhaupt nicht mag – kam sie immerhin schon auf 56cm. Das deckte sich auf jeden Fall mit meinem Empfinden, da ich zunehmend Sachen der Größe 50/56 aussortieren muss, weil sie nicht mehr passen oder wirklich sehr straff sitzen, was das Anziehen immer nicht gerade erleichtert.
Beim Gewicht kamen nun immerhin schon 4.285g zusammen – also ein gutes Kilo mehr als zur Geburt. Damit ist sie nun ganz offiziell schwerer als unsere Katze und hat auch den Kater bald eingeholt. Auch ohne die genauen Werte zu kennen, merkt man das ein wenig. Wirkten die Katzen nach der Geburt auf mich irgendwie “groß und schwer”, so erscheinen sie mir nun eher leicht und auch die Größenwahrnehmung hat sich wieder normalisiert. ;)
Auch beim Blutdruck, den die Schwester noch überprüfte, war alles fein. Irgendwie kamen wir in diesem Rahmen dazu, dass die Kleine mit der Saugglocke geholt wurde, wo die Schwester überrascht meinte,
“Man sieht ihrer Tochter die Saugglocke aber nicht an.”
Das hat mich natürlich außerordentlich gefreut, vor allem, weil ich mich ja nach der Geburt wegen der Saugglocke nicht so gut gefühlt hatte.
Vom Storch gebissen
Nach einer kurzen Wartezeit kam der Kinderarzt vorbei und führte die Untersuchung fort. Von oben bis unten wurde unsere Kleine nun gemustert.
“Ihr Kind wurde vom Storch gebissen.”
Kommentierte der Arzt zwischendrin und strich ihr über den Nacken. “Wie bitte?” “Na der Storch bringt doch die Babys und da hinten hat er sie gehalten.” Auf unsere fragenden Gesichter erläuterte er schmunzelnd, dass man das rote Feuermal, dass unsere Kleine am Hinterkopf hat, im Volksmund “Storchenbiss” nennt. Doch das Feuermal wird wohl noch verblassen, vielleicht sogar ganz verschwinden. Ich muss zugeben, das ist mir eigentlich fast egal, denn wenn die Haare darüber liegen, sieht man es sowieso nicht.
Etwas erschrocken habe ich mich, als er sie für kurze Zeit jeweils an einem Bein kopfüber hielt. Doch das machte unserer Maus nichts aus, dafür fand sie die Bauchlage überhaupt nicht lustig und begann, sich lautstark zu beschweren.
Ultraschall für Babys
Es folgte eine weitere Wartezeit, bevor Hüfte und Niere geschallt werden sollten. “Das ist dann wie bei Mami in der Schwangerschaft”, erklärte ich zwischendurch, während wir ihr den Body zumindest schonmal oben anziehen durften. Im Nachhinein betrachtet ist es für Kinder eigentlich noch etwas besser, denn das Gel war vorgewärmt und nicht so kalt wie beim Frauenarzt. ;)
Als der Kinderarzt im Ultraschallraum dazu kam, fragte er
“Haben Sie einen Nuckel dabei?”
Ich schaute recht verdutzt drein und erklärte, dass sie keinen hatte. Es wäre halt wichtig, dass sie beim Hüftscreening wirklich ruhig ist. Während ich noch immer irritiert davon war, dass ein Kinderarzt bei einem 5 Wochen alten Baby nach einem Nuckel fragte, reagierte ich recht pragmatisch.
“Wir haben einen kleinen Finger.”
Und siehe da, auch ohne Nuckel war unser Töchterchen ganz entspannt und schaute mich – wie gewohnt – mit großen Kulleraugen an, während sie an meinem kleinen Finger nuckelte. Zum Glück war auch hier alles gut. Wir hatten bereits Schauergeschichten über alle möglichen Probleme gelesen, die nach einer Saugglockengeburt so auftreten könnten, doch wir sind hierbei verschont geblieben.
Lediglich ihre Gebärmutter ist wohl etwas angeschwollen, was wohl aber an den Hormonen liegt, die unsere Kleine über die Muttermilch von mir mitbekommt. Doch auch das ist total im Rahmen.
Fazit
Als nun alles abgeschlossen und die Ergebnisse in das Untersuchungsheft eingetragen waren, ging es wieder raus – und unsere Maus schlummerte fest.
“Wenn sie nach jedem Besuch bei Ihnen schläft, kommen wir öfters vorbei.”
meinte ich im Scherz zu der Empfangsdame, während wir die Termine für die erste Impfung und die U4 machten. Doch ich ahne, nach einer Impfung wird sie womöglich nicht so entspannt sein, oder?
Alles in allem waren wir – abgesehen von der Nuckelfrage – soweit ganz zufrieden mit dem Kinderarzt. Er ist auf seine kleine Patientin eingegangen und hat sich große Mühe gegeben, Dinge verständlich zu erklären. Wir sind gespannt, ob er dann bei den Impfungen auch so gut spritzen kann.