Ice Bucket Challenge und ALS

Überall in den sozialen Netzwerken poppen sie derzeitig auf. Videos der Ice Bucket Challenge. Verschiedene Leute und Promis kippen sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf, schütteln sich, frieren und nominieren dann die drei nächsten, die das bitte machen sollen. Der Sinn erschließt sich aus vielen Videos irgendwie nicht. Hier zum Beispiel ein frierender Matthias Schweighöfer.

Mal ganz ehrlich, wo ist denn da bitte der Mehrwert? Außer dass die Klatschblätter Deutschlands damit ihr Sommerloch stopfen können? (Link ) Der kleine Tag für ALS geht dabei ziemlich unter und während die meisten einfach nur über die Aktionen lachen oder berichtet wird, wer sich nun bei der Ice Bucket Challenge blamiert hat, geht der eigentliche Sinn irgendwie verloren.

Bei der Challenge geht es darum, Spenden oder Eiswasser. Es wäre also viel toller, wenn wir weniger frierende Prommis sehen und dafür mehr Spendenbekundungen sehen würden. Oder meinetwegen beides. Wenn das Anliegen nur auf einen kleinen Tag reduziert wird, dann frage ich mich ehrlich, was diese Wasserverschwendung bitte soll. Immerhin gibt es ein paar Ausnahmen. Manuel Neuer wählt zwar die Wasserdusche, aber weißt in seinem Post dazu wenigstens mal ausführlich auf das eigentliche Anliegen hin.

Doch was ist ALS?

ALS ist die Abkürzung für Amytrophe Lateralsklerose und ist eine Krankheit des Nervensystems, die zu einer fortschreitenden und irreversiblen Schädigung oder Degeneration der Nervenzellen führt, die eigentlich für die Muskelbewegungen verantwortlich sind. Entsprechend führt sie bei Betroffenen vor allem zu einer zunehmenden Einschränkung der motorischen Fähigkeiten. Es kommt zu Gang-, Sprech- und Schluckstörungen, sowie einer generell eingeschränkten Koordination und Schwäche der Muskulatur. Das tägliche Leben der Erkrankten wird durch die Krankheit enorm eingeschränkt.

Wie auch andere Nervenkrankheiten ist ALS nicht heilbar. Vielmehr versucht man mit einer Therapie die Symptome zu lindern und die Patienten psychologisch zu betreuen. Die Patienten überleben im Mittel nur etwa drei bis fünf Jahre nach Ausbruch der Krankheit.

Mehr Informationen:

Warum sollte man spenden?

Grundsätzlich gibt es natürlich viele Dinge auf der Welt, für die man spenden kann. Wer mit seiner Spende die Erforschung von Krankheiten oder die Betroffenen unterstützen möchte, der sollte sich vorab die Krankheit genauer anschauen. ALS gilt als eine eher seltene Erkrankung. In einem solchen Fall hat die Pharma-Industrie eher wenig Interesse, Medikamente für eine solche Krankheit zu entwickeln und die Forschung voran zu treiben. In solchen Fällen kann die Forschung eigentlich nur mit Hilfe von Spenden voran getrieben werden.

Ein Betroffener berichtet von ähnlichen Problemen und zeigt die Schwierigkeiten, die ALS mit sich bringt:

Wer nicht gerade ein übermäßig hohes Gehalt erhält, hat natürlich nur begrenzte Mittel für Spenden – und der Optionen gibt es viele. Umso besser finde ich es, welche Lösung Charlie Sheen für die Ice Bucket Challenge gefunden hat:

Klassische aber klare Antwort von Patrick Stewert – und das ganz ohne Worte.

Was haltet ihr von dieser Aktion? Nur Selbstdarstellung der Promis oder für einen guten Zweck? Ich persönlich finde es schön, wenn es beides ist und nicht nur eine Dusche nach dem Muster von Herrn Schweighöfer.

Sonea – Die Hüterin

Sonea - Die HüterinKlappentext:

Zwanzig Jahre sind seit den Ereignissen in der Trilogie Die Gilde der Schwarzen Magier vergangen, als Sonea und Akkarin die Invasion der Schwarzen Magier aus Sachaka zurückschlagen konnten. Auf Wunsch der Gilde hat Sonea seither nur einen einzigen Magier in die Geheimnisse der Schwarzen Künste eingeweiht. Gemeinsam sollen sie beide Kyralia gegen einen erneuten Angriff aus Sachaka verteidigen. Doch Sonea ist nicht glücklich mit der Wahl, die die Gilde dafür getroffen hat: Kallen ist ein zwar ehrenhafter, aber auch harter und zu schnell urteilender Mann. Noch viel mehr beunruhigt Sonea allerdings der Ehrgeiz ihres Sohnes Lorkin. Kaum dass er das Studium der Magie abgeschlossen hat, brennt der junge Mann darauf, sich endlich zu beweisen. Zu diesem Zweck begibt Lorkin sich im Gefolge des neuen Botschafters der Gilde ausgerechnet nach Sachaka, wo den Magiern Kyralias immer noch unzählige Gefahren drohen. Und als ob Sonea nicht schon genug Sorgen hätte, droht in der Unterwelt von Kyralias Hauptstadt Imardin ein Krieg auszubrechen, in den auch Magier verwickelt zu sein scheinen – ein gefährlicher Konflikt, der alles, was in den Jahren des Friedens mühsam aufgebaut wurde, für immer zerstören könnte …

“Sonea – Die Hüterin”, Penhaligon Verlag

Die Story

Die finale Schlacht der letzten Trilogie ist nun bereits Jahre her und Lorkin, der Sohn von Sonea und Akkarin, welcher erst nach der Schlacht auf die Welt kam, ist längst zu einem erwachsenen Mann herangewachsen. Da die Stadt bereits bekannt ist, hält sich Trudi Canavan nicht mit langen Beschreibungen gefühlt unwichtiger Details auf, vielmehr erleben wir auf den ersten Seiten bereits die Anfänge des im Klappentext angedeuteten Konflikts in der Unterwelt. Die Story teilt sich im Wesentlichen in 3 Erzählungsstränge auf.

Cery, ein Dieb und Kindheitsfreund von Sonea, findet plötzlich seine Familie tot auf. Sie wurden in einem sicher geglaubten Versteck ermordet und so versucht er aus Verzweiflung und Rachegelüsten das Geheimnis zu lüften. Könnte der Mörder womöglich auch jener “Jäger der Diebe” sein, der in letzter Zeit immer wieder verschiedene Diebe ermordet hatte. Galt der Anschlag vielleicht ihm?

Von all dem bekommt Sonea nichts mit, denn seit der finalen Schlacht ist es ihr verboten, das Gelände der Gilde zu verlassen. Die einzige Ausnahme bilden die Hospitäler in der Stadt, die sie leitet und in denen nun endlich auch die ärmere Bevölkerung der Stadt Hilfe von Heilern finden kann. Sonea ist längst verstrickt in die politischen Ränke der Gilde und wird von ihrem Kollegen Kallen stehts überwacht. Überraschender Weise scheint ihr Rivale aus Novizen-Zeiten Regin erwachsen geworden zu sein. Hatte er sie als Novizin immer schikaniert und ihr Streiche gespielt, entpuppt er sich nun als ernsthafter Mann, der durchaus mit ihr gemeinsam an einem Strang ziehen kann.

Lorkin, Soneas Sohn, hat seine Universitätsausbildung abgeschlossen. Ihn reizt die Historie und er hat den Wunsch, einmal neue Arten von Magie (wieder) zu entdecken. Er denkt, dass es neben schwarzer Magie vielleicht noch andere Arten von Magie geben könnte, die über die Jahre in Vergessenheit geraten sind. Dannyl, der sich in den vergangenen Jahren mit dem Zusammenstellen der kyrallischen Geschichte befasst hat und nun nach Sachaka möchte, um neue Erkenntnisse zu sammeln. Er bewirbt sich entsprechend als neuer Gildebotschafter und Lorkin bietet sich an, ihn als sein Assistent zu unterstützen. Seine Mutter sträubt sich zunächst heftig. Sie befürchtet, Lorkin könnte aufgrund der Rolle, die sein Vater bei der Bekämpfung der Ichani-Invasion gespielt hat, in Gefahr geraten. Es kommt jedoch anders, als es alle dachten.

Wie es sich liest

Obwohl man relativ schnell in die Story hinein kommt, entpuppte sich gerade der Erzählstrang um Sonea für mich als sehr langatmig. Da sie die Gilde nicht verlassen darf und praktisch auf Schritt und Tritt beobachtet wird, gibt es dort nur wenig Action, während man sich mühsam durch die erste Hälfte des Buches kämpft. Auch die langwierige Reise nach Sachaka von Lorkin und Dannyl hätte für meinen Geschmack ruhig zusammengerafft werden können. Dieses langsame Anlaufen der Geschichte ist etwas, dass ich bereits früher bei der alten Reihe bemängelt hatte. Doch wie auch bereits bei den ersten Büchern, die ich von Trudi Canavan gelesen habe, platzt irgendwann der Knoten. Die Geschehnisse kommen ins Rollen, es wird spannend und so richtig möchte man das Buch nicht aus der Hand legen.

Neu – im Vergleich zur alten Serie – ist die Anzahl der Erzählstränge. In der ersten Reihe folgten wir zu Beginn vorrangig Sonea und erst später, teilten sich die Erzählstränge etwas auf, als Sonea und Akkarin die Gilde verlassen. Diese Reihe startet nun gleich mit drei verschiedenen Aspekten, die für meinen Geschmack zu viel Tempo aus der Geschichte nehmen.

Grundsätzlich ist das Buch für alle empfehlenswert, die die erste Buchreihe mochten. Wer die “Die Gilde der schwarzen Magier” bisher nicht gelesen hat, dem würde ich empfehlen, dort zu beginnen. Anderenfalls könnte man sich hier zunächst leicht erschlagen fühlen.

Harte Mango – Was kann man tun?

Vielleicht kennt ihr das ja? Da sind Mangos im Angebot, ihr freut euch und greift zu. Am nächsten Tag dann die Ernüchterung. Ihr habt beim Einkauf nicht aufgepasst und die Mango ist viel zu hart, um sie so zu essen.

Mango Soße selber machen

Nachdem ich mich von meiner ersten Enttäuschung entholt hatte – ich liebe Mangos – kam mir eine zündende Idee. Ich schälte die Mango mit einem Sparschäler. (Achtung: Ihr müsst mehrfach drüber schälen, falls die erste Schicht noch sehr grün ist.) Anschließend schnitt ich das harte Fleisch scheibenweise vom Kern ab und würfelte das Obst grob.

Mango zerkochen

In einem Topf mit einem Glas Wasser zerkochte ich die Mango. Das Vorhaben dauerte eine ganze Weile. Fast 2 Stunden köchelte es auf niedrigster Stufe auf dem Herd. Da die Mango auch nicht sonderlich süß war, gab ich noch etwas Zucker hinzu und pürierte schließlich alles durch.

Mangosoße und Vanille Eis

Wir ließen die Soße eine Weile abkühlen und genossen sie später mit Vanille-Eis. Bei den aktuellen, sommerlichen Temperaturen die perfekte Lösung für die zu harte Mango. :)

 

Vielleicht kaufen wir das nächste Mal sogar bewusst eine härtere Mango, um wieder eine Soße zu machen. Probiert es doch auch mal aus. Auch mit anderem Obst sollte das sicherlich gut funktionieren.

Liebster Blog Award

Liebster Blog Award

Abraxandria hat mir letzte Woche den “Liebster Blog Award” überreicht und ich nehme mir nun mal eben Zeit, auf ihre damit verbundenen Fragen einzugehen.

Doch zuerst die Regeln des Awards:

  1. Schreibe einen Post mit diesem Award, füge das Award-Bild ein und verlinke die Person, die dir diesen Award verliehen hat.
  2. Beantworte die 10 Fragen.
  3. Denke dir weitere 10 Fragen aus.
  4. Tagge (also nominiere) 10 Blogger, die unter 200 Leser haben (manche schreiben auch unter 1000 Leser, also ist es wohl jedem überlassen, wen du nominierst.) –> Aber nicht zurück taggen!
  5. Sage den Bloggern, die du nominiert hast, dass sie einen Award bekommen haben und somit getaggt wurden.

Zugegeben; mit Punkt 4 wird es kompliziert, da 10 zusammen zu bekommen. Doch im Zweifel sind es dann halt weniger.

Zu den Fragen:

1. Was sind Deine Lieblings-TV-Serien?
Da wir keinen klassischen TV-Anschluss haben, kann ich da nicht aus dem vollen Spektrum schöpfen. Ich mag “Fringe” gern, besonders die ersten 3 Staffeln. Danach wird es irgendwann zu chaotisch. ;) Momentan habe ich jedoch bei unserem letzten Videoabend mit Freunden Gefallen an “Game of Thrones” gefunden.

2. Welches in Dein Lieblingsgenre bei Büchern, Filmen und/oder TV-Serien?
Bei Büchern auf jeden Fall Fantasy. Star Wars Bücher bilden da als SciFi eine kleine Ausnahme. ;)
Bei Filmen darf es von Fantasy, SciFi und Trickfilm bis hin zu ernsthaften oder komüdiantischen Realfilmen so ziemlich alles sein. Nur bitte nicht zu blutig/eklig und auch nicht zu bescheuert. Bei Thrillern muss ich auch immer etwas aufpassen.

3. Hörst Du Musik beim Lesen? Wenn ja welche?
Nein, das klappt bei mir nicht.

4. Wie sieht der perfekte Sommertag für Dich aus?
Wir sind in meiner Heimat und gehen schön im SEE BADEN! Dazu dann Eis essen gehen und der Tag ist perfekt. ;)
In Hannover bin ich da mit den “Bademöglichkeiten” nicht so glücklich.

5. Wo verbringst Du am liebsten Deinen Urlaub?
Aus teils zeitlichen und teils finanziellen Gründen ist mein letzter großer Urlaub jetzt schon 8 Jahre her. Letztes Jahr haben wir es zumindest für eine knappe Woche an die Ostsee geschafft. Das war sehr schön. Ich bin nicht der klassische Strandurlauber, ich will ein bisschen was sehen. Abends dann mit meinem Schatz vielleicht schön was essen gehen und die Abende ausklingen lassen, dann ist alles gut.

6. Welche Sportart sagt Dir am meisten zu?
Ich habe zu Schulzeiten ab der 3. Klasse Tennis gespielt und diesen Sommer mit meiner Schulfreundin wieder begonnen. Und es ist toll!

7. Was für einen Einrichtungsstil verfolgst Du? Alles klar und übersichtlich oder lieber Höhlenbau?
Was ist denn Höhlenbau? ^^’ – Also aktuell ist bei uns noch alles sehr zusammengewürfelt. Wenn wir irgendwann umziehen, müssen wir allerdings ein paar Möbel neu anschaffen, da einige Sachen ein weiteres Ab- und Aufbauen nicht überstehen werden. Ich denke, ich brauche schon eher Klarheit und Übersicht – aufs Sofa gehören aber irgendwie für mich immer Kissen und Kuscheldecke für den Abend.

8. Bist Du eher ein Morgen- oder Abendmuffel? Lieber früh aufstehen oder lieber lange aufbleiben?
Ich schlafe generell gern. ;) Aber sonst eher Morgenmuffel. Das ist Anstrengung pur, da mal zeitiger aufzustehen. Dafür bin ich abends dann manchmal nicht ins Bett zu kriegen.

9. Wenn Du selber ein Buch schreiben würdest, worüber wäre es?
Ich möchte tatsächlich gern mal ein Buch schreiben und damit die Geschichte meiner Hutmacherin festhalten. Sie lebt ihr einem verwilderten Garten mit anderen Tieren und einem Dachs, der dort alle ein wenig ärgert. Als dann in das verlassene Haus auch noch eine Familie mit Kind einzieht, ist Ärger vorprogrammiert…
In der ODC arbeiten wir parallel an einem Projekt, dass wir derzeitig als Drehbuch entwickeln, was aber durchaus auch Buch oder grafische Novelle werden kann. Je nachdem. Die Protagonistin ist Meeresbiologin (wollte ich als Kind mal werden) und es ist ein Thriller. Inhaltlich will ich da aber noch nicht zu viel sagen. Wir arbeiten da zu zweit dran. :)

10. Was sind Deine Lieblingstiere?
Unter den Haustieren definitiv Katzen. :) Sonst bin ich ein Fan von Walen und Delfinen und hoffe, irgendwann nochmal welche in freier Wildbahn zu sehen. Am liebsten Orcas oder Buckelwale.
1998 haben wir im Mittelmeer beim Whale Watching u.a. Finnwale (oder war es nur 1?) gesehen. Die sind jedoch von oben ziemlich unspektakulär, weil sie die Schwanzflosse so wegknicken, dass man nur einen grauen Buckel hervorgucken sieht.

Meine Antworten sind teilweise etwas länger geworden, doch ich hoffe, es war für euch ganz interessant. :)

Meine Fragen an euch:

1. Süß oder herzhaft?
2. Ketchup oder Majo?
3. Sommer oder Winter?
4. Wie lebst du dich kreativ aus?
5. Welche Bedeutung sollten Fächer wie Kunst oder Musik deiner Meinung nach in der Schule (und Gesellschaft) haben?
6. Was wolltest du als Kind mal von Beruf werden? Was ist daraus geworfen?
7. Worauf könntest du im Alltag nicht verzichten?
8. Wenn du dich entscheiden müsstest zwischen Internet und Fernsehen – was wäre dir wichtiger?
9. Flugreise oder Balkonien – wohin geht (oder ging) es für dich diesen Sommer?
10. Miete oder Wohneigentum – wie willst du (später) leben?

Der Award geht an:

Meine Liste an Blogs ist irgendwie recht kurz, auch wenn sie in letzter Zeit etwas gewachsen ist. Dabei ist der Award leider schon sehr viel rumgereicht worden und doppelt ist vermutlich auch langweilig. Mh. … Daher gebe ich den Award heute nur an Sarah weiter. Sie ist erst kürzlich in meiner Leseliste gelandet.

Zu Sarah’s Blog

The Ocean Cleanup – Wie säubern wir die Meere?

Wir alle haben es schon einmal erlebt. Bei einem Strandspaziergang entdecken wir nicht nur Muscheln und Algen, sondern auch Müll am Strang. PET Flaschen, Verpackungen und und und – Ich ärgere mich jedes Mal über Leute, die ihren Müll nicht bis zum nächsten Mülleimer oder wieder nach Hause bringen. Dieses Problem haben wir natürlich nicht nur an Stränden. Doch all dieses Plastik, was auf dem ein oder anderen Weg im Meer landet, ist es Problem!

Ein Rückblick

In meinem Atlas der Meere, welcher 2000 in Deutschland im Naumann & Göbel Verlag erschien, dessen erste Version jedoch auf 1977 zurück geht, findet das Problem von Plastik in den Meeren nur Oberflächlig erwähnung.

Das wahllose Wegwerfen von Plastik an Land oder von Schiffen führt zur Verunreinigung von Stränden und einer Bedrohung für insbesondere Meeressäuger, Tauchvögel und Schildkröten. Diese Tiere können sich im Müll verheddern und ertrinken. Eine Anzahl von Fischereiausrüstungen geht jedes Jahr verloren. Es wurde berichtet, daß verlorengegangene “Geisternetze” Jahre später Fisch eingefangen haben.

– Großer Atlas der Meere – Geheimnisvolle Welten unter Wasser; Naumann & Göbel; Ausgabe 2000; Seite 113

Vielmehr findet sich in diesem Buch leider nicht über die Folgen von Plastik im Meer. Doch das Problem ist viel größer.

Folgen und Probleme der Plastik Verschmutzung der Meere

Flyer: Müllkippe MeerIm Meereskunde Museum in Stralsund, welches wir letztes Jahr besuchten, nahm ich einen A4 großen Flyer von NABU mit. Er trägt den Titel “Müllkippe Meer – Plastik und seine tödlichen Folgen”. Die Probleme sind dabei sehr vielschichtig.

  • Die “Geisternetze” sind eine tögliche Falle für Meeresschildkröten, Robben und Delfine. Sie alle müssen zum Atmen an die Oberfläche gelangen. Verheddern sie sich in dem Netz, werden sie elendig ertrinken. Diese Netze treiben Jahrzehnte lang im Meer.
  • Plastiktüten und kleine Plastikstücke können von Meerestieren mit ihrer natürlichen Nahrung verwechselt werden. Wie würde es uns wohl gehen, wenn wir Plastik zum Mittag essen würden? Plastik ist unverdaulich und verstopft den Verdauungsapparat. Es kann zu inneren Verletzungen kommen oder sie verhungern mit vollem Magen.
  • Plastik braucht Jahre (Plastikflaschen brauchen bis zu 450 Jahre!) bis es sich zersetzt. Dabei setzt es chemische Verbindungen frei, die ungehindert ins Meer gelangen und das Erbgut und den Hormonhaushalt der Meerestiere schädigen. Wenn wir nun wiederum Fisch aus dem Meer essen, gelangen diese Stoffe auch in unsere Körper. Es besteht bereits der Verdacht, dass sie auch bei uns Hormon- und Fortpflanzungsstörungen auslösen.

Zusätzlich muss man sich natürlich vor Augen führen, dass der in Häfen oder an Strände gespühlte Müll auch wieder eingesammelt und entsorgt werden muss. Laut dem Flyer fließen in die Reinigung von Häfen, Küsten und Stränden Jahr für Jahr viele Millionen Euro.

Weitere Informationen zu dem Thema:

Mitlerweile haben sich durch die Meeresströmungen regelrechte Müllhalden im Meer gebildet. Fünf riesige wirbelförmige Driftströme gibt es laut der aktuellen Technology Review (7/2014) derzeitig in den Ozeanen. Sie entstehen durch die Schubkraft der Winde und der Erdrotation. Einen dieser 5 Ströme entdeckte man 1997 zwischen Hawaii und Kalifornien. Im Nordatlantik entdeckte man die marine Müllhalde erst 2010. Wir haben also erst begonnen, das Ausmaß unseres Tuns und der damit verbundenen Folgen zu begreifen.

Im Kampf gegen die Plastikflut

Gegen den Müll, der bereits im Meer gelandet ist, können wir einzelnen in der Regel nur herzlich wenig tun. Doch jeder von uns kann einen Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll leisten!

Was können wir alle tun?

  • Verzichtet so oft es geht auf Plastiktüten. Nehmt wiederverwendbare Stoffbeutel und Einkaufskisten. Wenn ihr doch Plastiktüten nehmt, entsorgt sie ordnungsgemäß und nutzt sie vielleicht noch als Mülltüte, damit sie noch einen kleinen weiteren Zweck erfüllt.
  • Mehrweg statt Einweg – Natürlich sind die kleinen Plastikflaschen einfach praktisch. Sie sind handlich und haben nur ein geringes Eigengewicht. Wo es möglich ist, sollte man dennoch auf auf Mehrweg-Glas umsteigen, im Idealfall natürlich regional. Geht das nicht, gilt auch hier: Sauber entsorgen!
  • Achtung beim Kauf von Kosmetik-Produkten. Die Kosmetik-Industrie nutzt Mikroplastikkögelchen für Duschgels und Peelings und auch in Zahnpasta. Dabei gibt es Alternativen. Achtet auf die Inhaltsstoffe eurer Produkte. “Polyethylene” weisen auf Plastikanteile im Produkt hin. Wollt ihr euch das wirklich ins Gesicht schmieren?
  • Die einfachste Sache der Welt, die wir alle tun können: Trennt euren Müll und entsorgt Plastik ordnungsgemäß. Lasst euren Müll nicht irgendwo fallen, sondern bringt ihn zum nächsten Mülleimer und entsorgt ihn zu Hause.

All das sind sehr einfache Dinge, die jeder von uns beitragen kann. Ein kleiner Beitrag zur Vermeidung von noch mehr Plastikmüll, der die Meere verstopft. Wer an einem Strand wohnt, kann natürlich ebenfalls helfen, indem er den dort rumliegenden Müll einsammelt und entsorgt. Das gilt auf für Flüsse, denn diese spühlen den Müll früher oder später ebenfalls ins Meer.

Wie säubern wir die Meere?

Alle Anstrengungen, die wir zur Vermeidung von weiterem Plastik-Müll unternehmen, lösen leider nicht die Probleme der bereits angefallenenen Müllmassen. Boyan Slat (19) hat jedoch eine Vision, wie wir den Müll wieder aus dem Meer heraus bekommen. Sein Projekt nennt sich “The Ocean Cleanup” und hat erst kürzlich die Forschungsphase abgeschlossen. Nun steht der Bau eines ersten größeren einsatzfähigen Prototypen an.

In diesem Clip könnt ihr einen ersten Eindruck von seinem Vorhaben gewinnen:

Am 3. Juni gab Boyan Slat in New York City einen aktuellen Vortrag zum Stand seines Projektes.


Ein 19 Jähriger ist es also, der mit seiner Vision uns einen Weg aufzeigt, wie wir vielleicht einen Teil des Problems eindämmen können. Ich gebe zu, dass ich etwas zwiegespalten bin. Auch die Anlage wird ein Fremdkörper im Meer sein und damit eine Störung und Gefahrenquelle für Meeresbewohner. Doch in diesen sauren Apfel müssen wir wohl beißen, um einen Teil des bereits angerichteten Schadens zu beheben.

Weitere Informationen: