Dialog der Zeiten

von Stefanie Hacker, 09.11.2006

Hast du die vielen Gräber gesehn?

nein nichts davon

Und den Teich? Hast du den Teich gesehn?
In ihm muss all die Asche wohnen.

nein auch den kenne ich nicht

Hast du die Schornsteine gesehn, wie sie rauchen,
Als die Menschen diesen Ort verlassen haben?

nein gesehen habe ich ihn nicht
doch erzählt hat man mir davon

Hast du die süße, schwarze Luft gerochen?

nein auch das nicht nichts gerochen

Aber das Tor, das Tor hast du doch gesehn?
„Arbeit macht frei“ stand dort geschrieben.

nein es war zu dunkel und zu eng
ich konnte es nicht sehen

Ich dachte du wärst dort gewesen!
Hättest Auschwitz gesehn!
Und nun weißt du nichts von alledem?

Ich war in Auschwitz
Ich hab es gesehn
schlimmer noch
Ich hab es erlebt
Ich musste dort gehen
doch mir war zu wenig Zeit geblieben
sie haben mich gleich
ins Gas getrieben

Vorkurs beginnt

18.09.06

Mein erster Tag im Mathematik Vorkurs. Haben uns hauptsächlich mit Mengen und VENN-Diagrammen, aber auch mit grundlegenden Rechenregeln beschäftigt. Neu waren hier die Mathematischen Aussagen zu Mengen (Teilmenge, Vereinigung, Durchschnitt, Komplement und Differenz) und ihre Veranschaulichung durch VENN-Diagramme. Sonst hat mir dieser Kurs eigentlich besonders eines zurückgegeben: Meine Freude und Begeisterung an Mathematik. – Leider hab ich auch festgestellt, dass manche Dinge schon mal schneller und vor allem mit weniger Flüchtigkeitsfehlern gingen. Es wird also Zeit, die grauen Zellen auf Vordermann zu bringen. ^^’

Ob das mit dem Internet diesen Monat noch etwas wird, wird sich nach dem nächsten Telefonat mit meinem Paps zeigen. Ich kann ohne seine Unterschrift nämlich nichts machen. Wenn er das Onlineformular auf der Internetseite des Studentenwerks findet, dass könnte er es ausdrucken, unterschreiben und den Zahlungsbeleg für den ersten Monat dazulegen. Hier angekommen, würde ich das Ding dann nur noch unterschreiben und fertig wär’s. Ich hoffe ja noch immer, sonst hab ich die dumme Befürchtung, dass ich in den nächsten zwei Wochen entweder erstaunlich viel Mathe machen oder lesen werde. Ohne Internet bekommt man erst so richtig mit, wie wenig man mit einem Computer sonst anfangen kann. …”

Vorzeitiger Start

Wieder gibt es eine kleine aber überraschende Änderung für den geplanten Verlauf meines letzten Monats in Wittstock.

Eigentlich dachte ich, ich würde einfach mein Prakikum beenden und die letzte Woche noch ein wenig die freie Zeit genießen… und endlich ein wenig meine schon bezahlten Stunden in der Schwimmhalle nutzen, aber nein. Nun kommt alles ganz anders.

Gestern flatterte ein Brief aus Wernigerode in unser Haus: Eine Einladung zu einem Vorkurs für Mathematik, der freiwillig besucht werden kann. Da ich ja am 15.09. sowieso in Wernigerode zwecks Einzug bin und der zweiwöchige Kurs am 18.09. beginnt, passen die Termine scheinbar richtig gut zusammen.

Meine Eltern, d.h. speziell mein Paps, sind eigentlich der Meinung, dass ich das nicht nötig hätte, aber nach 4 Monaten ohne Mathe sagt mir mein Bauch, dass ich mich doch weitaus wohler fühlen werde, wenn ich bei diesem Kurs mitmache. Das gibt mir gleichzeitig ein wenig Zeit, mich vor Ort einzuleben.

Am 29.09. würde ich dann wohl wieder nach Hause fahren, denn am Abend wollte ich ja ein paar Freunde zu einer kleinen Abschiedsparty einladen und am Wochenende würden dann wahrscheinlich meine Großeltern vor der Tür stehen, da ich ja zu meinem Geburtstag selbst nicht zu Hause sein würde. Da gilt es also noch im Nachhinein ein wenig Kuchen zu essen und ein wneig zu plaudern, bevor man sich von der Heimat verabschiedet.

Aber auf eine Rückkehr brauchen meine Eltern wohl nicht allzu lange zu warten, denn Mitte Oktober ist das Abschlussturnier unsereres Tennisvereins, bei dem ich gern ein letztes Mal mitmachen würde, um mich auch dort von allen zu verabschieden.

Die Schnelligkeit mit der mir zur Zeit jede Minute durch die Finger rinnt (außer natürlich auf Arbeit) ist beängstigend. Ich sollte dringenst mein Zeitmanagement überarbeiten, bevor ich gar nichts mehr schaffe… *seufz*

Das Ende in Sicht

Da ist er nun also. Der September ist mal wieder ins Land geklärt. Der normale Alltag des Kalenderblätter abreißens hat mich noch nicht komplett eingeholt und so gibt es immer noch den ein oder anderen, der meint, es wäre doch August.

Wie relativ unbedeutend so ein Monatswechsel doch normalerweise an mir vorbeizieht. Aber jetzt, wo der September da ist, wird mir erst so richtig bewusst, wie wenig Zeit ich ja eigentlich nur noch hier zu Hause in Wittstock bin. Da gibt es diesen Freitag noch eine Geburtstags-/Abschiedsfeier, mein Einzug in Wernigerode, das Ende meines Praktikums, mein eigener Geburtstag, mein letztes Training auf dem Platz, meine eigene Abschlussfeier…

Abschlussfeier. Das letzte mal habe ich soetwas vor ca. 11 Jahren gefeiert, als wir von Finsterwalde nach Wittstock gezogen sind. Bis jetzt hatte ich noch nicht wirklich viel Zeit einen klaren Gedanken daran zu verschwenden und mir genauer zu überlegen, WAS ich mit WEM überhaupt machen will.

Grund dafür? Natürlich, die Vorbereitungen für Oktober, der Ärger mit der Wohnungssuche. Beinah hätte man sagen können, dass der Oktober sich schon in meinen Kopf schiebt, bevor er überhaupt da ist, doch heute früh scheint sich eine Lösung für das Wohnungsproblem gefunden zu haben. Zufälliger weise hat jemand einen Wohnheimplatz auf dem Campus abgegeben – den werde ich jetzt beziehen. Ein eigenes Zimmer, internetanschluss möglich, Waschbecken im Raum – alles andere muss gemeinschaftlich genutzt werden. Sprich: Toiletten und Waschräume auf dem Gang. Nagut, da kann ich mit leben, eigentlich sogar sehr gut. :)

Die Sache mit dem Wohnen

So, um euch ein wenig auf dem Laufenden zu halten. Mein Frust hat sich nun ein wenig gelegt. Auch wenn ich gut 9 EUR pro m² noch immer ganz schön heftig finde, aber die Größe (oder die Kleine oÔ) machts. Sehr zu meiner Frustation ist es nicht so leicht möglich, dort Internet zu bekommen. Hoffentlich haben die kein Problem damit, wenn man dafür sorgt, dass es eingerichtet wird (und dann natürlich auch für die Kosten aufkommt).

Das mit dem Strom verwirrt mitlerweile auch meinen Papa. Er will deswegen morgen mal da anrufen und ein paar Dinge klarstellen. Einen Grundriss bekomm ich auch auf Anfrage nicht – ich soll mich auf 3 x 4 m einrichten. (Wen interessieren schon Türen und Fenster???) Auch das ärgert meinen Papa. Er wird sich außerdem mal bei den Altstadt Passagen (die es innerhalb von 4 Tagen nicht nötig halten, auf eine Mal zu antworten … Wozu haben die überhaupt ein Kontaktformular???) nach den Studentenappartments erkundigen und wenn alles blöd bleibt auch bei den Wohnungsgesellschaften anrufen, ob nicht doch noch irgendwo was preisgünstiges frei ist.

Schon alles ein wenig stressig. Stress macht auch mein Liebling (=PC) gerade wieder. Irgendwie muss ich am Netzschalter erst paarmal an und aussschalten, eh er sich hochfahren lässt. Und dann erzählt er mir “Overclocking or memory initial failed” und ich soll entweder ein Setup laufen lassen und die Standardeinstellungen nehmen. Wenn ich Standardeinstellungen laden lasse, fährt er danach auch normal hoch – nur irgendwie fragt er mich das jedes Mal. Meine Prozessorleistung zeigt er irgendwie auch nur mit 1,10 Ghz an, obwohl es 2,0 oder so sein müssten. Mein Cheff meinte, ich soll ihn morgen nochmal mit auf Arbeit nehmen und dann schaut er sich das mal an. Hoffentlich ist nur die Batterie auf dem Motherboard schwach/alle – die lässt sich mit 3 EUR schon ersetzen. Ein neues Netzteil hingegen kostet mich dann mind. 30 EUR… *seufz* Und ich wollt mir doch von meinem teuren Geld eigentlich nen DVD-Brenner kaufen, damit ich DVDs auch aufm Rechner gucken kann. >.<