In stillem Gedenken

Seine Trauer und sein Mitgefühl für die Angehörigen Ausdruck zu verleihen, ist immer eine kleine Herausforderung. Im Grunde gibt es doch nichts, was mal sagen und schreiben könnte, dass dem anderen wirklich weiter hilft. Trauerverarbeitung ist etwas, dass jeder individuell gestaltet. Und doch gibt es diese Situationen, wo man nicht nur aus Höflichkeit aktiv werden muss, sondern auch, um selbst ein wenig Trauerverarbeitung zu leisten.

So ging es mir zumindest mit diesen zwei Trauerkarten die an Familienangehörige der verstorbenen Bruders meines (ebenfalls verstorbenen) Opas gehen.

Da die Zeit in letzter Zeit so ein knappes Gut ist, stand ich erst unschlüssig vor dem Regal mit Karten und grübelte, ob ich nicht einfach 2 Karten kaufen sollte. Doch irgendwie erschien es mir nicht richtig, ja regelrecht nicht würdig. Da ich es nicht nach Berlin zur Beisetzung schaffen würde, war dies immerhin meine letzte Chance, meinem (Groß-)Onkel eine letzte Ehre zu erweisen.

Ich nahm also Abstand von den Fertigkarten und grübelte weiter. Kritzelte auf Schmierpapier ein paar Ideen. Mein Freund meinte zwischendrin: Du hast doch so einen Stempel mit einem Ginkgo-Blatt, vielleicht nimmst du den?

Die Idee mit dem Ginkgo-Blatt fand ich schön, sie sind edel und irgendwie zeitlos. Doch klassisch stempeln? Vielleicht mit silber Embossing?

Schlussendlich entschied ich mich für eine Arbeit ohne Hilfsmittel. Ich zeichnete das Ginkgo-Blatt mit einem weißen Pastell-Stift auf schwarzes Tonpapier und fügte Schmuckelemente mit Rötel und einem Negrostift hinzu. Nach einer Fixierung mit Haarspray arbeitete ich das Gingko-Blatt noch einmal mit weißer Tusche nach und setzte auch die Schrift mit einem feinen Pinsel.

Trauerkarten

Ich klebte das Tonpapier auf weiße Kartenrohlinge – zum Glück waren da noch zwei übrig. Alle bunten Farben hätte ich doch eher für unpassend gehalten. Es folgte dann der für mich schwierigste Teil: Was sollte ich hinein schreiben? Einen Spruch oder etwas persönliches?

Es gibt einfach Dinge, die man nicht so richtig in Worte fassen kann, doch ich hoffe, es ist mir zumindest halbwegs gelungen sowohl meine eigene Trauer, unser Mitgefühl für die Angehörigen und ein wenig Aufmunterung hinein fließen zu lassen.

Im Dienst der Familie

Früher war es ganz normal, dass Familien auch beruflich enger beeinander waren. Gerade, wenn es in der Familie einen Handwerksbetrieb gab. Ich bin so jedoch nicht aufgewachsen. Meine Eltern waren Angestellte – und so begann auch der Berufseinstieg für meinen Bruder und mich. Im digitalen Dienstleistungsumfeld habe ich letztes Jahr auch nicht das Gefühl bekommen, dass sich das für mich so schnell ändern wird.

Mein Bruder arbeitet auch im Dienstleistungsgewerbe – allerdings als Koch. Kein einfacher Job und vor allem, keine einfachen Arbeitsbedingungen. Keine Wochenenden oder Feiertage, oft lange arbeiten und dabei gute Leistung bringen. Denn wenn das Essen nicht schmeckt, kommen die Gäste auch nicht wieder.

Ich bin unheimlich stolz, dass er nun – nach mehreren Jahren in den Küchen von zwei 4-Sterne Hotels – zusammen mit einem ehemaligen Kollegen den Sprung in die Selbstständigkeit wagt. :)

In einer solchen Situation rückt die Familie zusammen. Gerade mein Vater hat die beiden viel bei der Planung unterstützt. Und auch ich kann zumindest einen kleinen Beitrag leisten und das tun, was ich von Studium und Beruf her kann: Sie im digitalen Umfeld und bei der Erstellung von Printmedien unterstützen.

Flyer

Neueröffnung “Kleine Schänke” am 1. April

Gestern gingen also nach letzten Abstimmungen die Flyer in den Druck. Am Montag hatten wir schon den Druck der Visitenkarten beauftragt. Nun heißt es warten und gespannt sein, wie es auf Papier wirkt. Der Probedruck mit meinem Tintenstrahler hier zählt ja nicht wirklich. ;)

Wenn ihr also in Brandenburg oder Berlin wohnt oder euren Urlaub dort plant, schaut doch vielleicht mal in der “Kleinen Schänke” vorbei.

Die beiden legen großen Wert auf hochwertige Produkte und haben schon Kontakte in der Region aufgebaut. Es wird euch eine frische Landhausküche mit Produkten aus der Region erwarten. Man kann dort übrigens auch zu Wasser anreisen. Das Grundstück hat am Storkower Kanal ein paar Anlageplätze, um den Besuch etwa mit einem Paddelausflug zu verbinden. Natürlich gibt es auch klassische Parkplätze für alle, die lieber das Auto nehmen. ;)

Tierische Skizzen

Wie ihr ja bei meiner Inventur der Skizzenbücher mitbekommen habt, hat sich bei mir einiges an Skizzenbüchern angesammelt. Eines davon habe ich – weil es etwas stabiler ist, eine Lasche für meinen Bleistift hat und es teilweise vom bisherigen Inhalt her passt – als klassisches Skizzenbuch für unterwegs deklariert. Klar, manchmal versuche ich darin auch unsere Katzen zu zeichnen, aber es macht sich vor allem auch gut, wenn man mal im stehen zeichnen muss.

Letzten Sonntag bot sich nun eine Chance, meinen guten Vorsätzen endlich mal wieder gerecht zu werden. Wir wollten das tolle Wetter nutzen und in den Zoo fahren.

Bei diesem Besuch sind einige Skizzen und Zeichnungen entstanden, wobei die Qualität je nach Motiv variiert. Manche Tiere wollten einfach nicht lange genug still halten. ;)

Meine Aufwärmübungen machte ich in der Show Arena. Da hielt natürlich kein Tier still, aber immerhin konnte ich sitzen. Später bei den Giraffen und Zebras muss ich zusehen, einen Platz vorn im Ausschauhäuschen zu ergattern, um das Skizzenbuch auf dem Geländer abzustützen.

Erste Zooskizzen vom Wochenende

Anschließend ging es weiter zu den Menschenaffen. Die waren aufgrund des schönen Wetters wenigstens vereinzelt bereit, sich langsamer zu bewegen. Aber hier gab es auch durchaus Situationen, in denen ich hochblickte und das Motiv hatte sich wieder komplett verändert – oder der jeweilige Affe war weitergezogen.

Skizzen Menschenaffen

In zwei Einzelfällen jedoch bot sich die Chance, etwas mehr Zeit in die Zeichnung zu investieren. Es war einmal ein Orang-Utan der (oder die?) direkt mit dem Gesicht an der Scheibe im Affenhaus lag. Warum ist nicht ganz klar, denn wir hatten 2 andere vorher schon draußen gesehen.

Zeichnung Orang-Utan

Habe ich übrigens erwähnt, dass ich das hasse, wenn Kinder in solchen Fällen gegen die Scheibe schlagen – und die Eltern nichts dazu sagen. Während ich zeichnete gab es immerhin ein paar umsichtige Hinweise nach dem Muster “Die Frau zeichnet, da darf man nicht stören.”. Armer Orang-Utan. Während ich zeichnete flackerten die Augen zwischen mir und den anderen Besuchern hin und her. So richtig glücklich sah das irgendwie nicht aus – aber es war auch gerade niemand in Sicht, den man hätte befragen können.

Im Tropenhaus bot sich dann erneut eine Gelegenheit, in Ruhe zu zeichnen. Dort gibt es nämlich Schildkröten und die haben es ja für Gewöhnlich nicht allzu eilig. Hier fand ich jedoch nicht nur ein dankbares Modell für meine Zeichnung, sondern auch noch eine Sitzgelegenheit. Auch hier gab es ein paar Momente, in denen Kinder dann hinter mir standen, teilweise weil Eltern zu ihnen gesagt hatten “Schaut mal, was die Frau da tolles malt.”. Am liebsten hätte ich ja gesagt “ZEICHNET – ich ZEICHNE”, aber stattdessen habe ich einfach in mich rein gelächelt und weiter gezeichnet.

Zeichnung einer Schildkröte

Nach dieser Runde legten wir unsere Mittagspause in der Yukon Market Hall ein. Der “Giant Bison Burger” war nun “nur noch” ein “Giant Beef Burger” und irgendwie waren die Pommes auch nicht das Wahre. Zum Glück teilten wir uns wieder nur einen, sonst hätten wir uns wohl noch mehr geärgert. Denn die Preise haben sich natürlich nicht verändert.

Es folgte nun ein längerer Zwischenstopp bei den Pinguinen nach dem ich Beschied, dass ich total gern ein Eis hätte. Leider hatten an diesem Tag ganz viele Leute diese Idee – doch der Zoo war noch auf Winterbetrieb eingestellt und die Eisverkäufer heillos überrannt. Nach ca. 10 – 15 min warten brachen wir die Aktion ab. Es war nur noch 1 Stunde bis zur Schließung und ich wollte vorher in jedem Fall noch bei den Elefanten vorbei.

Skizzen von Pinguinen und Elefanten

Mit Elefanten hatte ich bis dahin eigentlich ganz gute Erfahrungen beim Zeichnen gemacht, aber an diesem Tag waren sie ziemlich aktiv und randalierten mit einem Holzstück. Das machte das Zeichnen natürlich eher zu einer Qual.

Wie schaut es bei euch aus? Zeichnet ihr unterwegs?

Fotos vom Zoo Hannover findet ihr übrigens in älteren Blog-Beiträgen zum Zoo.

Brüder im Tode vereint

Mit dem Tod meines Opas am 01.12. letzten Jahres, scheint eine Zeit der Trauer über uns gebrochen zu sein. Zwei weitere Menschen aus unserer Familie sind nun gegangen – beide aufgrund hohen Alters bzw. Krankheit wenig überraschend und doch schmerzend.

Unter diesen zwei Menschen ist auch der Bruder meines Opas. Schon über längere Zeit pflegebedürftig war zunächst nicht klar, ob er den Tod seines Bruders überhaupt registriert hatte. Doch nun ist er ihm nach gut 3 Monaten gefolgt. Trauer und Erleichterung zugleich, da alle Schmerzen für ihn nun ein Ende haben.

Bereits 2008 beschrieb ich das beklemmende Gefühl eines letzten Abschieds.

Wenn ein Abschied mit einer Pause beginnt.
Wenn ein Abschied ohne Lächeln deine Lippen verlässt.
Wenn ein Abschied seltsam verkrampft erscheint.
Wenn ein Abschied kein „Bis bald“ kennt.
Wenn ein Abschied anders als jeder andere ist.

Dann wirkt er wie der Letzte.
Dann wirkt er wie ein Abschied für die Ewigkeit.
Dann wirkt er, als glaubtest du nicht an ein Wiedersehen.
Dann wirkt er, als wäre es die letzte Chance zum Austausch.
Dann wirkt er, als wolltest du mir einen letzten guten Rat mit auf den Weg geben.

Als wir uns 2011 zur Diamantenen Hochzeit meiner Großeltern wieder sahen, waren längere Gespräche schon kaum noch möglich, da die Artikulationsfähigkeit bereits start gelitten hatte. Wenn ich auch meine Eindrücke aus 2008 zurück Blicke, dann ist es mir, als hätte er geahnt, dass es bald zu Ende gehen würde. Darum werden mich deine letzten Worte, die du beim Abschied an mich gerichtet hast, immer begleiten.

„Mach alles richtig.“ – hast du gesagt.
„Was ist das Richtige?“ – hab ich gefragt
„Das weiß man nie.“ – hast du gesagt.
„Wie macht man alles richtig?“ – hab ich gefragt.
„Das ist die Frage, nicht?“ – hast du gesagt.

Wenn ich an euch beide zurück denke, dann werde ich an Opas 80. Geburtstag 2007 denken, als wir alle lustig im Garten gefeiert und ihr aus vollem Herzen gesungen habt. Ich werde an dich denken, und versuchen, das Richtige zu tun.

Gemeinsam für die Wal-Nation

Melanie alias Flügelchen hat sich via Facebook angeschlossen und macht mit einem eigens hierfür gemalten Wal auf die Aktion “Island die Wal-Nation” des WDC aufmerksam. Ich würde mich freuen, wenn viele von uns diesem Aufruf folgen und somit jenen Isländern den Rücken stärken, die sich gegen den Walfang wenden.

Flügelchen: Aufruf zur Unterstützung für die Wal-Nation

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Was ihr tun könnt:

  • Besucht die Kampagnenseite und nehmt teil
  • Auf eure Weise andere Aufmerksam machen – egal ob in eurem Blog oder via Social Networks