Unser erster Fasten-Tag – und der letzte

Unser Versuch des Heilfastens war nicht besonders erfolgreich, aber eins nach dem Nächsten. Wie ich neulich berichtete, hatten wir in Vorbereitung auf unser Fasten-Vorhaben uns mit verschiedenen Teesorten eingedeckt.

Unser neuer Teevorrat

Wir haben uns einerseits ein wenig von der neulich benannten Website inspirieren lassen, andererseits haben wir versucht, natürlich auch ein wenig Abwechslung rein zu bekommen.

Tees und mehr für unsere Fastenpläne

Früchtetees: Wildkirsche (lose), Hagebutte, Holunder-Kirsch
Okay, doppelt Kirsch war eigentlich nicht geplant, es gab jedoch keinen reinen Holunder-Tee.

Kräutertee: Pfefferminz, Kamille, Melisse-Zitronengras

Ayurvedische Gewürz-/Kräuterteemischungen: „Magie des Ostens“ (Fenchel, Anis, Zimt, Ingwer, süße Brombeerblätter, Kardamom, Muskatnuss, Gewürznelke, Süßholzwurzel, Orangenschlae, schwazer Pfeffer, Vanille); „Abend Tee“ (Fenchel, Kamille, Pfefferminz, Kardamon, Zitronenmelisse, Zitronengras, Baldrianwurzel, Salbei, Lavendel, Muskat)

Arzneitees: Johanniskrauttee (ausgleichend und entspannend),  Blasen-/Nierentee, Leber- und Gallentee (Pfefferminz, Löwenzahn, Javanische Gelbwurzel, Schafgarbenkraut, Fenchel, Kammillenblüten, Kümmel, Süßholzwurzel)

Die meisten davon mussten wir neu kaufen, da wir vorher akribisch unseren Teevorrat aufgebraucht hatten. Nur Kamille und Blasen-/Nierentee hatten wir noch im Schrank.

Andere “Nahrungsmittel”

Abgesehen von Tee haben wir zum Frühstück jeder 400ml verdünnten, naturtrüben Apfelsaft (zu gleichen Teilen Saft und stilles Mineralwasser) mit etwas Zitronensaft getrunken. Zum Mittag galt es, eine Scheibe Zitrone zu essen (wow, das ist auf jeden Fall ein sehr intensives Erlebnis für die Sinne, macht man ja nicht alle Tage) und zum Nachmittag einen Löffel Honig.

Alles in allem also nicht sehr viel. Doch alles in allem sehr spannend.

Das Abführmittel

Da man, wenn man normalen Nahrungsmitteln entsagt und nur noch trinkt, nicht unbedingt eine aktive Verdauung hat, wird oft empfohlen, ein Abführmittel zu nehmen. Wir haben hierfür in der Apotheke nachgefragt.

Abführmittel - Passage SL

Man empfahl uns da “Passage SL” der Firma Wörwag Pharma GmbH & Co KG was ca. 10 EUR kostete. Es handelt sich um ein Brausepulver mit Magnesiumsulfat, von dem man 2 Dosierlöffel in 250ml lösen und auf nüchternen Magen trinken soll.

Unser erster Fastentag

Soweit hatten wir also alles vorbereitet. Wir tranken am Morgen vor dem Frühstück beide ein Glas von dem “Passage SL”. Mit ein wenig Abstand zueinander, da wir fürchteten, sonst wohl noch gleichzeitig die Toilette zu brauchen. Zum Frühstück gab es den bereits erwähnten, verdünnten Fruchtsaft (400ml) und für jeden 500ml Pfefferminztee. Der Pfefferminztee schmeckte uns so gut, dass wir nach dem Frühstück gleich noch eine Kanne aufsetzten und bis zum Mittag noch einmal jeder ca. 500ml tranken.

Es dauerte nach dem Frühstück auch nicht lang, und das Abführmittel schlug bei mir an – relativ heftig. Mein Freund hingegen blieb weitesgehend verschont.

Über den Tag hielten wir uns an unseren Plan. Zum Mittag gab es für jeden 500ml Blasen-/Nierentee. Ich hasse dieses Zeug und trinke es normaler Weise nur, wenn es sein muss. Aber was soll’s. Dazu gab es für jeden eine Scheibe Zitrone, die uns mächtig durchschüttelte.

Mittag zum Fasten

Entsprechend freute ich mich schon auf den Nachmittag. Nach dem Mittag fühlte ich mich leicht schlapp und legte jedoch erstmal entsprechend einen kleinen Mittagsschlaf ein.Da gab es für jeden 500ml Holunder-Kirschtee und einen Teelöffel Honig. Ich hatte das Gefühl, dass er nun, da wir bisher vorrangig Tee getrunken hatten, besonders süß schmeckte.

Das Abendbrot war mit Johanniskrauttee jetzt nicht übermäßig lecker, aber definitiv besser als der Blasen-/Nierentee. Wir gingen schließlich mit einem leicht flauen Gefühl im Bauch ins Bett. Sonst ging es uns jedoch soweit ganz gut.

Fazit – und warum wir abgebrochen haben

Eine solche Vollfastenkur kann ich definitiv nicht während der Arbeitszeit empfehlen. Denn trotz Einführungstag baut der Körper natürlich mächtig ab, man fühlt sich erstmal schlapp und manchmal auch etwas schwindelig.

Problematisch war jedoch, was in der Nacht passiert. Während mein Freund problemlos schlafen konnte, wurde das flaue Gefühl in meinem Magen immer stärker. Als ich schließlich mit definitiver Bestimmtheit wusste, dass ich mich übergeben würde müssen, weckte ich ihn und eilte ins Bad. Dort saß ich wie ein Häufchen Elend. Der kalte Schweiß stand mir auf der Stirn und mein Körper wurde mehrfach durch Würgereflexe durchgeschüttelt. Natürlich kam nichts heraus, mein Magen war schließlich total leer.

Es stand sofort fest: Wenn es mir so schlecht ging, sollten wir die Aktion abbrechen. Wir saßen in der Nacht noch eine Weile bei Kamillentee und Zwieback im Wohnzimmer, damit sich mein Körper beruhigen konnte. Als wir schließlich ins Bett gingen, dauerte es noch ein wenig, bis sich mein Körper völlig beruhigt hatte.

Das war am Donnerstag – gestern und heute haben wir uns ähnlich wie für Aufbautage eher schonend ernährt und sind bewusst zu Fuß einkaufen gegangen. Mitlerweile fühle ich mich wieder richtig gut.

Was ist uns geblieben?

Da wir das volle Fasten abgebrochen haben, haben wir uns nun trotzdem vorgenommen, zu den Mahlzeiten auch immer eine Kanne Tee zu machen. Gerade für mich ist das sehr wichtig, da ich oft viel zu wenig trinke. Außerdem müssen wir ja unseren neu angelegten Teevorrat wieder aufbrauchen.

Von dem “Passage SL” lassen wir nun erstmal die Finger. Schade um das Geld…

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