Kassel – eine Stadt mit verschiedenen Gesichtern

Am Wochenende, von Freitag zu Samstag, waren wir in Kassel. Der Arbeitgeber meines Freunds hatte zu einem Tagungswochenende eingeladen. Wenn ich bisher an Kassel dachte, fielen mir bisher vor allem die Kassler Berge ein. Sont hatte ich von Kassel bisher nichts weiter gesehen.

Als wir die Autobahn verließen und durch die Stadt fuhren, bekam ich einen ersten Eindruck von Kassel als Stadt. Und ich muss sagen, ich war enttäuscht. Trotz vieler Gründflächen und Bäume, wirkt sie insgesamt doch sehr zugemauert. Viele glatte Mauerwerke, deren teils charakterlose Fassaden die Schilder von Geschätzen zierten. Alles in allem einfach – nach meinem Geschmack – nicht schön.

Kassel

Während die Angestellten am Samstagvormittag ein Fachprogramm hatten, hatten wir als Angehörige die Möglichkeit, an einer Stadtführung teilzunehmen. Wir starteten an der Touristeninformation.

Unser Weg führte uns zunächst an dem prunkvollen Rathaus der Stadt vorbei, das derzeitig mit weißen und lilanen Blumen geschmückt ist. Auf Rückfrage an die Stadtführerin sind diese an das Wappen angelegt. Es ist eigentlich blau-weiß, doch in Abwechslung zum letzten Jahr hatte man sich wohl für lila entschieden.

Rathaus von Kasel

Von dort führte uns der Weg weiter in Richtung des Landesmuseums. Dies führte uns auf einen Platz, von dem aus wir die Wilhelmshöher Allee hinauf zum Herkules Denkmal schauen konnten.

Kassel - Wilhelmshöher Allee

Wäre die Straßenbahn in dem Augenblick nicht gefahren, würde man auf Höhe der Straße das Wilhelmshöher Schloss sehen. Das Schloss wirkt dadurch sehr nah, doch die Straße führt erst in ein Tal, bevor sie aufwärts zum Schloss führt. Eine lange Achse von Kassel zum Schloss.

Der weitere Weg führte uns vorbei an einem Gebäude, dass heute einer von mehreren Standorten der Universitätsbibliothek ist. Es wurde 1903/04 erbaut und gehört damit zu den wenigen historischen Bauten in Kassel, die den zweiten Weltkrieg überstanden haben.

Bibliotheksgebäude Kassel

Etwas weiter folgten wir schließlich einem Bürgersteig, bei dem noch klassische Elemente erhalten geblieben sind. Wobei man das Muster nur für den Randbereich gesetzt hat.

Klassische Elemente auf einem Bürgersteig in Kassel

Dieser Weg führte uns zu einem parkähnlichen Platz. An diesem Ort stand einmal die Henschel Villa. Die Familie war mit seinem Unternehmen einer der größten Arbeitgeber der Region. Die Stadtführerin erzählte, dass nach der Besetzung von Napoleons Bruder man irgendwann von den Henschels für ihre Villa eine Grundsteuer verlangte, die sie nicht zahlen wollten. Daraufhin rissen sie die Villa ab. Belegen kann ich diese Variante mit Quellen aus dem Netz jedoch nicht. Scheinbar gibt es verschiedene Varianten der Geschichte zum Abriss. Laut der Stadtführerin sind die Einzelteile überall in der Stadt verteilt, sodass ihre Schwiegermutter wohl ein Teil des Parketts in ihrem Hause habe. (RegioWiki zur Henschelvilla)

Unabhängig von der Geschichte hat man von dort jedoch einen schönen Blick hinunter. Ich möchte meinen, es ist die Karlsaue.

Vom Platz der ehemaligen Henschelvilla aus

Wir gingen daraufhin eine Treppe hinunter, die uns durch einen Teil des Gartens und schließlich über eine Fußgängerbrücke zum Frühstückspavillion führte. Dort haben wohl die Könige gesessen und dann die Promenade hinunter geschaut. Zugegebener Maßen kann ich mir ein Frühstück in so einem Pavillion nicht so richtig vorstellen.

Frühstückspavillion

Wenige Schritte weiter fanden wir am Beginn der Promenade weiter die Neue Galerie. Der Einsatz der Vollglasfenster ist hierbei in meinen Augen wirklich fraglich, das Gebäude wirkt dadurch befremdlich und durch die verhängten Fenster erkennt man von dieser Seite in keinster Weise, dass sich in diesem Gebäude eine Ausstellung befindet, die man besuchen könnte.

Galerie in Kassel

Wir folgten der Promenade, die mit dieser Galerie begann, weiter hinunter, bis wir schließlich an sein Ende gelangten und vor einer Theaterhalle und der documenta-Halle standen. Die documenta ist eine Kunstausstellung, die alle fünf Jahre in Kassel stattfindet. Seit 1955 wird diese in Kassel veranstaltet.

Theater und documenta Halle in Kassel

Das braune Gebäude ist ein Theater. Es ist das erste Gebäude in Deutschland, dass von vorn herein als Theater geplant, gebaut und genutzt wurde. Die documenta-Halle befindet sich links von dem Staatstheater.

Hier sehr ihr noch einmal einen Blick die Promenade hinauf:

Kassel - Blick zurück auf der Promenade

Auf dem Weg zurück zur Touristen Information durchquerten wir noch klassische Einkaufsstraßen in Kassel. Von denen machte ich keine weiteren Fotos, da ich sie in der Tat einfach hässlich fand.

In meinen Augen gibt es nur wenige Aspekte, für die es sich lohnt, Kassel zu besuchen:

Eine textuelle Stadtführung durch Kassel erlebt ihr hier. Im unteren Teil könnt ihr unseren ungefähren Weg von dem Wilhelmshöher Tor bis zur documenta-Halle nachvollziehen.

Gutes für Körper und Seele

Von klein an wird uns erklärt: Bewegung ist gesund!

Früher habe ich immer gedacht, es geht darum, potentiellen Fettpolstern vorzubeugen und das Herz-Kreislauf-System zu trainieren…

Als ich 2009 meinen Start ins Berufsleben wagte, versuchte ich anfangs noch ins Fitnessstudio zu gehen. Doch das lag mir überhaupt nicht – und so dauerte es nicht lange, dass sich meine Bewegung enorm einschränkte. Abgesehen von Fußwegen von und zur Stadtbahn war nicht viel übrig geblieben.

Natürlich folgten auch zusätzliche Pfunde, die sich auf der Waage bemerkbar machten und hin und wieder packte mich mein schlechtes Gewissen und führte zu ein wenig Aktionismus. Ich machte zu Hause ein paar Übungen, wie Sit-Ups und anderes. Vorletztes Jahr ließ ich mir einen Stepper schenken, der passte vom Platz her in unsere Wohnung, doch auch dort verflog irgendwann mein Elan.

Wie so oft.

Dieses Jahr geht es nun in eine neue Richtung!

Tennisplatz Anderten

Eine Schulfreundin und Tennispartnerin ist – war es letztes Jahr? – nach Hannover gezogen und wir haben uns entschlossen, dem hiesigen Tennisverein eine Chance zu geben. Leider muss man sagen, dass Tennis in Hannover weitaus teurer ist, als in unserer Heimatstadt.

Dennoch, es macht großen Spaß wieder auf dem Platz zu stehen, auch wenn noch nicht jeder Schlag sitzt.

Und ich merke wieder, warum Bewegung eigentlich gut ist: Man fühlt sich einfach gut danach!

Natürlich besonders, wenn man dabei Spaß hatte. Bewegung baut bekannter Maßen Stresshormone ab – und das kann doch nur gut sein, oder nicht? Welche Bedeutung schenkt ihr Bewegung in eurem Alltag?

Frisur oder Spitzen schneiden?

Ich muss sagen, ich gehöre zu diesen Leuten, die nur selten zum Frisör gehen. Genauer gesagt, gehe ich in der Regel einmal im Jahr zum Frisör. In dieser Zeit wachsen meine Haare dann immer gut 10cm, sodass es sich dann wieder lohnt.

Letztes Jahr waren es gar 1 1/2 Jahre, bevor ich wieder zum Frisör ging. Ich hatte mir davon die Haare arg kurz schneiden lassen (Kinnlänge) und war damit nachher sehr unzufrieden, sodass ich erst wieder eine gewisse Länge haben wollte, bevor ich sie schneiden ließ. Das ist meine grundsätzliche Herangehensweise. Ich habe kein Problem damit, meine Haare abzuschneiden – sie wachsen auch wieder nach.

Letztes Jahr war ich auf Empfehlung einer Kollegin dann zu einem recht teuren Frisör in der Innenstadt von Hannover gegangen. Der Termin war super! Mein Freund bekam einen Kaffee und die Dame hat sich richtig Zeit genommen. Mit mir über meine Haare und meine Gewohnheiten gesprochen und es dann wirklich geschafft, ihnen Leben einzuhauchen. Wir haben direkt danach Bewerbungsfotos gemacht, sodass das wirklich gut gepasst hat. Knapp 60 Euro hatte mich der Spaß beim Frisör (Waschen, Schneiden Föhnen inkl. Anwendung einige Pflegeprodukte) gekostet.

Doch mein Freund und ich fanden wirklich, dass es das Geld wert war.

Nun erreichte ich auch in diesem Jahr natürlich wieder den Punkt: Alles war einfach länger geworden, die Spitzen etwas kaputt – kurz, von der Frisur war nicht mehr viel zu sehen. Ich rief also kurzer Hand wieder bei dem Frisör an und machte einen Termin. Man sagte mir, dass die Kollegin, die mir letztes Mal die Haare geschnitten hatte, nun im Mutterschutz sei und ich daher bei einer anderen Kollegin wäre. Klar kein Problem, soweit so gut.

Als ich ankam war auch noch alles gut. Bis zum Haare waschen auch noch, doch dann hatte sie innerhalb kurzer Zeit über alle Strähnen einmal drüber geschnitten. Die Spitzen, nicht viel ab. – Und dann föhnte sie plötzlich los. Etwas irritiert schaute ich mir das Schauspiel einige Momente an.

“Stufst du danach noch?”, fragte ich verunsichert, denn bisher hat noch jeder meine Haare in nassem Zustand gestuft.

“Ich hab schon gestuft. Ich schneide dann noch etwas nach, wenn die Haare trocken sind.”

Mh, dachte ich so bei mir und schwieg, während sie mir recht unsaft die Haare trocknete. Erst wuschelte sie alles durcheinander, um es dann über eine Rundbürste zu föhnen. Das ziepte ungemein, am liebsten hätte ich gern selber einmal ordentlich durchgebürstet. Doch neben dieser teils etwas groben Behandlung, die ich über mich ergehen ließ, stellte ich auch einfach mit zunehmendem Erschrecken fest, was sich verändert hatte.

NICHTS

Die Stufe war unheimlich klein, meine Haare hingen langweilig an den Seiten herab. Es war einfach wie Spitzen schneiden.

“An den Seiten nehmen wir dann aber noch etwas weg? Und vorn wollten wir doch auch noch schauen.” Ich deutete mit meiner Hand einen schrägen Pony an. Ein klassischer Pony funktioniert durch einen Wirbel am Scheitel bei mir nicht.

“Ja, das kommt noch, ich bin doch noch gar nicht so weit.”

Zähne knirschend ließ ich sie weiter machen. Nebenbei lief eine Arbeitskollegin vorbei und fragte wg. Mittag. “Ich brauch hier nur noch 10-15 Minuten.” Wie bitte? Ich dachte, ich hatte mich verhört. Es war im Prinzip noch nichts passiert – warten wir hier auf ein Wunder?

Endlich widmete sie sich mal den vorderen Strähnen – und schnitt wieder kaum etwas ab. Ich fragte mich, welchen Teil von “nicht langweilig runter hängen” sie nicht verstanden hatte. Nach 3 maligem Ansätzen hatten wir endlich eine Länge, oder eher Kürze, erreicht, mit der ich mich abfinden konnte. Auch an den Seiten schnitt sie nach meinem Wunsch etwas ab.

Als sie mich für fertig erachtete, zeigte sie mir mit dem Spiegel die Haare hinten.

“Kannst du den Spiegel tiefer halten? Ich sehe die Spitzen nicht.”, meinte ich zu ihr und musste mir arg anstrengen nicht allzu unfreundlich zu sein.

Daraufhin gab sie mir den Spiegel und meinte, ich solle aufstehen und selber gucken. Das hatte ich auch noch nicht erlebt, folgte diesem Aufruf jedoch. Mein Aufstehen führte natürlich dazu, dass die Haare von meinem Schoß auf meine Tasche fielen. Großes Kino, aber egal. Schlimmer fand ich den Anblick im Spiegel.

“Das ist ja ganz gerade.”, meinte ich in etwas jammerndem Ton.

“Soll es Spitz zu laufen?” Auch sie schien sich langsam anstrengen zu müssen, höflich zu bleiben.

“Nicht spitz, aber halt etwas rund zulaufend. Nicht so gerade.”

Darauf setzte ich mich erneut und sie schnippelte an meinen Haaren rum.

“Jetzt ist es vorn natürlich kürzer.”, erläuterte sie mir – als wäre mir das nicht klar gewesen.

“Es ist schief.”, antwortete ich darauf nur etwas genervt. Denn tatsächlich waren die Haare, die sie mir nach vorn gelegt hatte, nun unterschiedlich lang.

Nach weiterem Schnippeln hatten wir es endlich und ich war froh, aus dem Stuhl aufzustehen. Nicht, weil mir meine Frisur so wunderbar gefiel, sondern weil ich einfach nur die Nase voll hatte. Sie wirkte auch sichtlich genervt, denn mitlerweile hatte ihre Kollegin verkündet, dass sie nicht mehr auf sie warten würde. – Was mir zugegebener Maßen kein bisschen Leid tat.

Dieser ganze Spaß kostete mich dann rund 52 EUR – bei so viel Anleitung hätte ich das beim Frisör um die Ecke auch für die Hälfte haben können.

Nun muss ich mir ehrlich überlegen, ob ich das nächste Mal noch zu diesem Frisör gehe. Ich war extrem enttäuscht – hätte ich diese Erfahrung bei meinem ersten Termin gemacht, wäre ich definitiv nicht wieder gekommen. Vielleicht frage ich beim nächsten Mal dann einfach, ob die Kollegin aus dem Mutterschutz zurück ist und gehe nur hin, wenn ich bei ihr einen Termin bekomme…

Wie ist es mit euch? Hattet ihr schon ähnlich frustrierende Erfahrungen beim Frisör?

Der weiße Wal Migaloo

Wenn man von einem weißen Wal hört, dann hängt es wahrscheinlich vom eigenen Wissen ab, woran man als erstes denkt. Literaturliebhaber mögen an Moby Dick denken, den weißen Pottwal der Captain Ahab das Leben schwer machte. Wer ein wenig mit verschiedenen Walarten vertraut ist, denkt vielleicht an die weißen Wale, die man Belugas oder auch “Weißwale” nennt. Sie leben in arktischen und subarktischen Gewässern und werden 3 bis 6 Meter lang.

Doch die wenigsten unter uns denken bei einem weißen Wal an einen Buckelwal. Buckelwale sind eigentlich nur auf dem Bauch weiß, wo sie in den Furchen Muster haben, anhand derer sie von Wissenschaftlern teilweise unterschieden werden. Ihr Rücken und auch der obere Teil des Kopfes sind eigentlich von dunkler Farbe.

Migaloo

Entsprechend überrascht war ich, als ich neulich über Nachrichten von einem weißen Buckelwal stolperte, der sich alle paar Jahre bei Australien blicken lässt. Da Buckelwale – wie so ziemlich alle großen Walarten – durch die Ozeane wandern, ist er natürlich immer nur für eine begrenzte Zeit zu sehen. Migaloo, wie man ihn nennt, hat auch dieses Jahr Australien wieder einen Besuch abgestattet.


Anmerkung 14.01.2015: Der Nachrichtenausschnitt wurde von YouTube gelöscht. Dies sind Amateuraufnahmen aus 2012

Ich finde, die Bilder Migaloo wirken fast surrealistisch. Als wäre er aus Gips geschaffen oder eine 3D Simulation, bei der man die Texturen vergessen hat. Diesem Wal zu begegnen muss wirklich ein inspirierendes Erlebnis sein. :)

Weitere Links:

Visitenkarten

Visitenkarten – ein Thema, von dem ich irgendwie dachte, dass ich drum herum kommen würde. Zumindest hatte ich immer das Gefühl, dass sie in Zeiten von Smartphones keinen wirklichen Mehrwert bieten. Schließlich kann man sich einfach sofort bei XING verknüpfen – und wenn man sich bereits kennt, braucht es auch keine Visitenkarte.

Nunja, soweit meine Theorie…

Die Praxis, die mich mitlerweile eingeholt hat, zeichnet ein anderes Bild. Auf vielen Events werden fleißig Visitenkarten getauscht und irgendwie steht man dann immer dumm da, wenn man meint, man habe keine. Mit wem ich weiter ins Gespräch kam, dem habe ich einfach angeboten ihn oder sie bei XING zu adden. Doch andere Kontakte sind mir dadurch möglicherweise verloren gegangen.

Auch bei Kundengesprächen entsteht diese Situation des Visitenkarten-Tauschens, obwohl man ja schon per E-Mail kommuniziert hat und in der Signatur natürlich auch alle wichtigen Informationen drin stehen. Es ist und bleibt wohl Tradition, dass man bei seinem ersten Treffen Visitenkarten tauscht.

Ab sofort, kann ich der Norm nun auch gerecht werden. Ende vergangener Woche erreichten sie mich: Meine persönlichen Visitenkarten!

Visitenkarten

Nun bin ich gespannt, wann ich denn das nächste Mal die Chance bekomme, meine Visitenkarten auch zu verteilen. Für mich allein sind es eindeutig zu viele. ;)