Berufliche Weiterbildung im Projektmanagement

Egal, welchen beruflichen Weg ihr eingeschlagen habt, für die berufliche Zukunft spielt die regelmäßige Weiterbildung eine große Rolle. Einerseits, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, sollte doch einmal ein Wechsel erforderlich sein; andererseits, um eventuell wachsenden Ansprüchen im bestehenden Job gerecht zu werden. Für mich persönlich bedeutet Weiterbildung auch Weiterentwicklung.

Bisher habe ich oft zu kleineren Fachbüchern gegriffen, die sich preislich in der Regel im Rahmen hielten. Ich las über Projektmanagement, Führung & Mitarbeitermotivation, oder zu fachlichen Aspekten wie Usability und User Experience.

Ich habe nun jedoch einen Punkt erreicht, wo ich das Gefühl habe, in Sachen Projektmanagement auf diese Weise nicht mehr wirklich weiter zu kommen. Ich habe begonnen, mich über Lehrgänge und Zertifizierungen zu informieren. Beides leider ziemlich kostspielig.

Da ich mir im ersten Schritt am ehesten eine Zertifizierung der IPMA Level D vorstellen kann, habe ich mir nun erstmal die Basis dafür besorgt: Das über 2.000 Seiten starkes Kompendium der GPM und IPMA “Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3)”.

Kompetenzbasiertes Projektmanagement (PM3) - 6. Auflage

Zu einem der Zertifizierungslehrgänge habe ich mich erstmal noch nicht angemeldet. Es steht ja nun erstmal unsere Hochzeit an und da möchte ich gerade keinen zusätzlichen Druck durch eine Zertifizierung einbringen.

Was erwarte ich mir davon?

Ich bin überzeugt, dass neu aufgenommenes Wissen uns hilft, unsere Arbeit zu reflektieren und entsprechend zu optimieren. Es liefert Anregungen für die Lösungsfindung. Natürlich werde ich in meinem beruflichen Alltag ausprobieren, welche Techniken und Ansätze mich in der Praxis weiter bringen.

Grundsätzlich betrachte ich die Theorie jedoch nicht als Kochrezept für die Praxis. Gerade im Projektmanagement habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass die Anforderungen je nach Projektgröße und Zusammensetzung der beteiligten Personen sehr unterschiedlich sein können. Nicht zuletzt spielt zumindest im Medienbereich auch Fachwissen neben dem Projektmanagement eine erhebliche Rolle, um die Kommunikation mit Entwicklung und Design erfolgreich zu gestalten.

Da ich das Paket erst gestern Abend von der Post geholt habe, bin ich bisher noch nicht weit gekommen, doch ich werde wohl noch das ein oder andere Mal von meinen Erfahrungen berichten.

Wie haltet ihr es mit der Weiterbildung in eurem Bereich?

Alles auf Anfang

Turbulente Zeiten liegen hinter mir, zumindest aus beruflicher Sicht. Ich sah mich leider gezwungen, Ende letzten Jahres meinen alten Arbeitsgeber zu verlassen und wagte einen Neuanfang. Nach kürzester Zeit wurde ich unheimlich unzufrieden und so kündigte ich die neue Stelle wieder nach nur 3 Monaten, um mich als Freiberufler zu versuchen.

Die feinen Unterschiede der Selbstständigkeit

Wenn sich jemand selbstständig macht, dann schauen wir oft ganz erfurchtig zu diesen Personen hin. Selbstständigkeit klingt wie ein großes Abenteuer, wie viel Freizeit und viel Geld. So vielleicht das Klischee. Als ich mich entschlossen hatte, mich als Freiberufler selbstständig zu machen, war ich davon ausgegangen, dass ich einige Teile der Arbeit von zu Hause aus würde erledigen können. Doch schlussendlich stellte sich dies als Trugschluss heraus. Nur bei ein paar Kleinprojekten konnte ich wirklich von zu Hause aus arbeiten.

Für größere Projekte verlangte man, dass ich vor Ort arbeitete. Das war innerhalb von Hannover noch recht einfach machbar, doch auch aus München erhielt ich eine Anfrage und dort stellte man ähnliche Ansprüche. Ich brauche wohl nicht dazu zu sagen, dass die Zusammenarbeit in München nicht zu Stande kam?

Selbstständigkeit hat viele Facetten. Ich bewundere jene, die wirklich gründen und sich etwas aufbauen. Man geht ein Risiko ein, übernimmt vielleicht auch Verantwortung für Mitarbeiter, doch man hat die Chance, irgendwann auf sein Werk zu blicken (Firma, Restaurant etc.) und stolz zu sein. Als Freiberufler sieht das irgendwie anders aus. Man verkauft 1:1 seine Arbeitszeit. Man unterscheidet sich von einem Angestellten eigentlich nur dahingehend, dass es nicht planbar ist, man keinen Urlaub hat, man einfach auch nicht bezahlt wird, wenn man krank ist und man dann nach der Rechnungsstellung noch seinem Geld hinterher laufen darf. Okay, ein wenig überspitzt, doch im Grunde ist es genau so. Dazu kommt auf der emotionalen Seite, dass man immer nur der Handlanger ist, der eingekauft wird, wenn Manpower benötigt wird. Man ist kein Teil eines Teams und man baut auch nichts (mit) auf.

All diese Gründe haben schlussendlich dazu beigetragen, dass ich mich entschlossen habe, meine Tätigkeit als Freiberufler wieder zu beenden.

Ein neuer Job muss her

Kaum war ich zu der Erkenntnis erlangt, dass es so nicht weitergehen könne, begann ich mich nach Jobmöglichkeiten umzusehen. Konzeption schied bereits aus, da die Agenturlandschaft in Hannover nur schwach ausgeprägt ist und ich keine Lust auf einen Umzug nach Hamburg hatte. Also besann ich mich auf meine ursprüngliche Stärke: Organisation und Projektmanagement und begann, Stellenausschreibungen zu durchstöbern. Schließlich fiel mir auch eine Anzeige für eine Stelle als Projektmanager Online beim Heise Zeitschriften Verlag ins Auge.

Da man auch als Freiberufler einen CV verschicken musste, war die Fertigstellung meiner Unterlagen schnell gemacht und die Bewerbung schließlich über das Portal verschickt. Es dauerte nur ein paar Tage, bis ich einen Anruf erhielt und zu einem Gespräch gebeten wurde. Das ist nun knapp 2 Monate her. Es folgte ein Probearbeiten und ein weiteres Gespräch und dann war es am Montag schließlich so weit: Mein erster Arbeitstag!

Obwohl ich mich zwischenzeitlich durchaus auch an die geregelten Arbeitszeiten meiner Kunden halten musste, so werde ich wohl etwas brauchen, bis mich die Routine ganz wieder hat. Ich will auf jeden Fall auch austesten, wie sich der Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad bewältigen lässt. Angeblich soll das noch schneller sein, als mit der Stadtbahn, und die Bewegung würde mir wirklich gut tun.

Wie geht es weiter?

Bis Ende des nächsten Monats will ich alle Projekte abgeschlossen haben und dann meine Freiberuflichkeit wieder abmelden. Eigentlich hätte ich mir das bereits zu Ende August gewünscht, doch auf ein paar Projekte habe ich wegen der Urlaubszeit den Deckel einfach nicht draufgekriegt. Viel gibt es da nicht mehr zu tun und ich hoffe, es geht alles reibungslos von der Bühne. Dann gilt es den Abschluss mit der Steuerberaterin zu machen und schauen, was ich bei der Krankenkasse noch nachzahlen darf. Anfang des kommenden Jahres werde ich dann sehen, was ich noch an Einkommenssteuer abführen darf und dann ist alles wieder in normalen Bahnen. Parallel arbeite ich bereits regulär bei Heise und werde mich in zukünftig wieder bei Auswahlseminaren der Studienstiftung engagieren.

Ich möchte an dieser Stelle allen Danken, die mich in den letzten Monaten unterstützt haben, sowie meinen neuen Arbeitskollegen, die mich schon an meinen Probetagen super aufgenommen und einbezogen haben. Es wird eine spannende Zeit und es gibt viel Neues zu lernen.

Erste Arbeitswoche

Puh, die erste Arbeitswoche ist geschafft.

Die negativen Aspekte:

  1. Auf Arbeit gibt es verdammt viel zu tun und es kommt wohl noch mehr – sieht nicht so aus, als könnte ich in absehbarer Zeit einen Tag pro Woche für meine Bachelorarbeit frei nehmen. :-(
  2. Entsprechend des hohen Arbeitspensums und der damit verbunden überstunden habe ich für die Arbeit nicht das geschafft, was ich eigentlich wollte.
  3. Immernoch keine Rückmeldung bei meinem zweiten Versuch für einen Zweitprüfer. Ich habe nun eine neue Mail geschrieben – man muss ja die Aufmerksamkeit irgendwie auf sich lenken…
  4. Das Fazit der Weihnachts-Silvesterzeit: 2 kg mehr auf den Rippen. *argh* Mehr Trinken, mehr Sport und nicht so viel Süßes. -.-”

Die positiven Aspekte:

  1. Ich versuche wieder mehr zu trinken und hab die letzten zwei Tage immer mind. 1,5 l getrunken (Wasser, Tee, Magnesiumzeugs)
  2. Eigentlich sollte es schon Mittwoch sein, aber gestern hat es trotzdem geklappt: Ich war mal wieder beim Sport. 45 Minuten Ausdauer und 15 Minuten ein wenig Geräte. Man muss ja langsam wieder anfangen. Im Dezember habe ich es gar nicht hingeschafft.
  3. In meinem Zimmer steht nun ein neuer Duden. Letztes Wochenende war aufgefallen, dass meiner von 1996 ist. Das erschien mir ein wenig zu alt, um eine Bachelorarbeit zu schreiben…

Wenigstens ist meine kleine Hamsterdame wieder sauber, das Zimmer gesaugt und die gewaschene Bettwäsche vom Urlaub hängt im Keller. Schonmal ein wenig was geschafft an diesem Tag. =)