Stralsund: Das Tor zu Rügen

Der erste Stop unserer Urlaubsreise führte uns nach Stralsund. Dem Tor nach Rügen. Das Wetter war zugegebener Maßen etwas durchwachsen – ein Wechsel aus Sonne, Wolken und auch mal Regen – doch alles in allem ganz annehmbar.

Boote im Hafen von Stralsund

Warum Stralsund?

Der vorrangige Grund, dass Stralsund auf unserer Liste der Urlaubsziele landete, war die Tatsache, dass ich schon seit 5 Jahren gern ins Ozeanum wollte, dass 2008 eröffnet wurde. Bisher fehlte immer irgendwie die Zeit und so recht “in der Gegend” waren wir auch nicht. Darüber hinaus war Stralsund ein guter Zwischenstop, um später ganz in Ruhe nach Rügen zu fahren. Auf der Hinfahrt ließen wir uns auch gar nicht stressen und wählten die Landstraße von Wittstock in den Norden. Auch wenn es der Sonntag des Fusion Festivals in Lärz war, so hielt sich der Verkehr glücklicher Weise in Grenzen.

Wir hatten vorab im Internet ein Hotel mit zentraler Lage herausgesucht, um dann vor Ort alles zu Fuß erkunden zu können. Das war wirklich sehr praktisch und so zog es uns noch am Abend unserer Ankunft zum Hafen, wo wir dann – auf einen Tipp einer Schulfreundin – auch ein Restaurant zum Essen fanden. Wir nutzten den Rückweg, um weiter die Altstadtinsel zu erkunden.

Ein paar Daten

1234 bekam Stralsund Stadtrecht. Dank des Hinweises eines Freundes hat sich das Jahr, in dem Stralsund Stadtrecht bekam, ganz gut engeprägt. Damit ist Stralsund als Stadt auch ein paar Jahre älter als Wittstock. (Wir bekamen 1248 das Stadtrecht.) Die Altstadt gehört seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist wirklich sehr schön anzusehen. Wer Stralsund besucht, dem sei also ein Spaziergang durch die Altstadt ans Herz gelegt. ;) Da unser Hauptziel das Meeresmuseum und das Ozeaneum waren, haben wir diesen Spaziergang lediglich “nebenbei” erledigt. Vielleicht ein Grund, sich Stralsund später noch einmal als Stadt genauer anzuschauen. :)

Weitere Informationen:

Ein paar Eindrücke

Trotz mangelndem Reiseführer haben wir natürlich ein paar Fotos gemacht. Besonders schön fand ich den Durchgang des Rathauses, in den wir uns aufgrund von schlechtem Wetter geflüchtet hatten. Die Fassade, die eigentlich auch sehr schön war, hatte ich leider nicht fotografiert.

Stralsund: Durchgang Rathaus

Das Kniepertor ist eines von 2 noch erhaltenen Stadttoren in Stralsund. Ursprünglich gab es 10 Stadttore, doch wie in viele Städten ist von der alten Stadtbefestigung nur noch wenig zu sehen. Bei “Knieper” muss ich als Prignitzer natürlich an “Knieperkohl” denken, doch der Name kommt wie bei der gleichnamigen Straße von Kaufmanns- und Ratsherrenfamilie Knep. (Weitere Informationen)

Stralsund: Kniepertor

Angrenzend an das Johanneskloster findet man die Ruine der Johanneskirche. Es ist eines von 3 Klöstern in Stralsund. Im Katharinenkloster befindet sich jedoch das Deutsche Meeresmuseum. Dazu gibt es morgen mehr. Daher jetzt erstmal ein Bild von der besagten Ruine. ;)

Stralsund: Ruine der Johanneskirche am Johanneskloster

Direkt am neuen Markt – in der Nähe unseres Hotels – findet man die Marienkirche. Wir haben sie nicht weiter besucht, doch für ein Foto vom Markt aus war durchaus ein wenig Zeit. ;)

Stralsund: Marienkirche

Hier noch ein paar Impressionen, die ich nicht unbedingt eindeutigen Sehenswürdigkeiten zuordnen kann, mir aber auf dem Weg durch die Stadt irgendwie ins Auge gefallen waren. Besonders den Blumenladen fand ich von außen sehr schön. :)

Altstadt Stralsund

Stralsund: Blumenladen in der Altstadt

Wochenend-Ausflug

Am Freitag wagten sich mein Schatz und ich auf die Piste nach Finsterwalde (Süd-Brandenburg). Ein Horror-Trip erwartete uns, denn die A2 wartete mit einem schönen Stau auf uns, bei dessen Umfahrung wir gleich im nächsten Stau landeten. Vor Magdeburg ging es wieder los und unser Navi empfahl die Autobahn zu verlassen. Wir hatten ein wenig Bedenken, da wir nicht wussten, wo genau das Hochwasser Magdeburg getroffen hatte, doch schlussendlich fügten wir uns der Empfehlung unseres Navis. Mit dem Ergebnis, schließlich im Berufsverkehr zu landen. Richtung Elbe wurde es ruhiger und wir sahen mehr als nur ein paar Sandsäcke. Doch das Wasser sahen wir glücklicherweise nur aus der Ferne.

Zurück ging es auf die A2 und schließlich über die Autobahnbrücke über die Elbe. Der Anblick war irgendwie erschreckend, auch wenn wir “bloß” die Kronen der Bäume sahen. Ich kenne die Strecke nicht gut genug, um zu wissen, was dort unten normalerweise ist, doch solche Wassermassen sind dann plötzlich sehr Respekteinflößend.

Als wir diesen Teil der Fahrt hinter uns haben, ging es glücklicherweise flüssiger voran und wir trafen irgendwann am Abend bei den Großeltern meiner besseren Hälfte zum Abendbrot ein.

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen des Familientreffens, für das wir den Weg auf uns genommen hatten. Dazu fuhren wir alle nach Görlitz (Sachsen). Nach dem Mittagessen gab es dann eine Stadtführung. Ich muss schon sagen, Görlitz ist eigentlich ein sehr hübsches Städtchen. Im zweiten Weltkrieg wurde hier nur sehr wenig zerstört und dazu in den letzten Jahren viel saniert, sodass es viele schöne Gebäude gibt. Wahrscheinlich muss man sich das dann mal irgendwann in Ruhe nochmal zu zweit anschauen und dann vllt. auch auf die polnische Seite rüber wechseln.

Am Nachmittag gönnten wir uns dann eine Pause – ich glaub es war auf dem Untermarkt – und ich konnte ein wenig zeichnen. Architektur vor Ort zu zeichnen gehört noch nicht zu meinen Stärken, doch umso mehr muss ich es wohl üben. ;) Es ist jedoch nur eine kleine Bleistift-Zeichnung geworden:

Skizze aus Görlitz

Am Abend – zurück in der Sängerstadt – haben wir dann noch schön im Garten gegrillt. Nunja, zumindest saßen wir draußen, bis uns die Mücken allzu lästig wurden. Während die Vorbereitungen liefen, schlenderte ich ein wenig durch den Garten und versuchte mich – im Stehen – ein wenig an ein paar Naturformen. Ich hoffe, dass ich bald einen Zugang zum eher chaotischen Verhalten in der Natur bekomme, damit ich das in meine Zeichnungen einfließen lassen kann. :)

Skizzen aus dem Garten

Für die Zeichnung habe ich einen Pastell Rötel Stift für die Vorzeichnung und einen Negro-Stift für die Schatten und teilweise Konturen genutzt. Irgendwie gefällt mir die Kombination momentan sehr gut. :)

Frage an euch: Möchtet ihr aus Görlitz auch ein paar Fotos sehen?

Impressionen vom See

Letzte Woche waren wir mit meinen Eltern im Bungerlow zum Grillen. Natürlich war das Wetter noch nicht warm genug, um schwimmen zu gehen, doch ein kurzer Besuch am See gehört natürlich dazu!

Amm See

Bei dem bewölkten Immel sah das Wasser auch irgendwie recht unfreundlich aus, doch einige Besucher lassen sich davon natürlich nicht stören.

Schwan und Boot

Auf diesen Kollegen kann ich jedoch im Sommer, wenn wir hoffentlich mal Zeit zum Baden finden, wirklich verzichten. Als mein Bruder und ich noch jünger waren, sind wir mal runter gelaufen zum Baden und dort von einem Schwan überrascht worden. Wenn diese eleganten Vögel sich aufstellen und losmeckern, dann sind sie doch recht imposant. Wir waren damals ziemlich fix wieder oben beim Bungerlow. ;)

Convention Camp 2012

Nachdem ich bisher einen großen Teil meiner freien Zeit Werktags für mich und zum Zeichnen genutzt habe, gab es gestern mal Kontrastprogramm. Ich war mit Kevin auf dem Convention Camp, der “Internet (Un)Konferenz” hier in Hannover.

Neben vielen, vielen Leuten, gab es natürlich auch viel Input durch Vorträge und Workshops. Dumm, dass so ein Tag nur begrenzt Zeit hat. ;)

Groß angekündigt und von vielen heiß erwartet war das Interview mit Julian Assange, Gründer und Kopf von WikiLeaks. Er teilte den Zuschauen vor allem seine recht negative Sicht auf die digitale Zukunft mit, vor allem vor dem Hintergrund des potentiellen Missbrauchs von Daten zur Ausspionierung. Er ging sogar so weit, Facebook mit der Stasi in der ehemaligen DDR zu vergleichen, was mir irgendwie ein wenig zu weit geht. Schließlich ist es nicht so, dass die Leute bei Facebook über andere schreiben, sondern über sich selbst – und somit hat es jeder selbst in der Hand, ob die Welt weiß, wann und was ihr heute zum Mittag essen werdet.

Oder wie seht ihr das?

Nach diesem recht negativ besetzten Einstieg widmeten wir uns einem Vortrag, der aufgrund seines Titels einen humorvollen Umgang mit dem Thema versprach. “Wir haben jetzt auch dieses Dings 2.0” Ich weiß nicht recht, was ich mir von diesem Vortrag erwartet hatte, doch das Ergebnis war etwas unbefriedigend. Es war vor allem eine etwas ironische Sicht auf Marketing Manager, die das ganze Thema Web 2.0 nicht durchdringen und möglichst mit harten Zahlen sehen wollen, was ihnen Interaktion auf Facebook, Twitter und Co. nun bringt und sprach unterschiedliche Sichtweisen auf das Web 2.0 an. – Für mich als Medieninformatiker und nach 3 Jahren Projektmanagement bei einem Dienstleister für diverse Werbeagenturen war das irgendwie alles sehr schwammig und mehr eine Wiedergabe von Anekdoten, als dass man nun etwas gelernt hätte.

Sehr gefreut hatte ich mich dann jedoch auf den Vortrag zu “Design Thinking“, welchen wir im Anschluss besuchten. Es geht hierbei nicht – wie viele aufgrund der Terminologie vermuten – um Design im künstlerischen Sinne, sondern vielmehr um eine Strategie zur kreativen Lösungsfindung in einem möglichst interdisziplinären Team. Ich hatte schon im September ein wenig darüber gelesen und ich denke, ich werde mal schauen, ob es noch weiterführende Literatur gibt. Für die Studenten in Berlin Brandenburg könnte es jedoch auch spannend sein, sich für 2 Semester beim Hasso Plattner Institut in Potsdam einzuschreiben. Wir konnten etwas später am Stand des HPI mit Studenten auch noch an einem Mini-Workshop teilnehmen, bei denen wir die vor allem das Vorgehen zum Thema Brainstorming durchgesprochen haben.

Das Thema “Social Media Qualitätsmessung” kann man recht kurz zusammenfassen. Social Media ist heute für die großen Firmen nicht mehr wegzudenken. Natürlich werden über Facebook nicht direkt Produkte verkauft, es kann jedoch genutzt werden, um die Marke entsprechend aufzubauen und eine Kommunikation zum Endverbraucher aufzubauen. Die Messung der Reichweise ist jedoch nahezu unmöglich, denn es ist schwer zu entscheiden, was nun eine bestimmte Anzahl an Fans oder Likes Wert ist. Gibt es Social Media ohne Facebook? Antwort der Teilnehmer der Podiumsdiskussion: Nein.

Persuasive Technology” fiel als Vortrag leider aus, was wir etwas spät bemerkten, sodass wir uns dann nur noch die Fragerunde eines anderen Vortrags zum Thema Bloggen anschauen konnten, um uns anschließend ein wenig mit den chaotischen Workflows im Bereich Design unter dem Titel “Wütende Designer” auseinander setzen konnten. Im Entwicklungs- und Designprozess müsste vielmehr darauf geachtet werden, ein abgerundetes, überzeugendes Erlebnis zu schaffen, als jeden einzelnen Bestandteil des Produktes gesondert zu behandeln. Das ist genau das, was Apple schlussendlich so erfolgreich gemacht hat und macht – und was andere scheitern lässt. Doch wie so oft ist es schwer, die Entscheidungsträger davon zu überzeugen, da sie in der Regel versuchen, mit allen Mitteln den Aufwand zu minimieren. Man sollte sich daher – wenn man sich in diesen Bahnen bewegt – darüber im Klaren sein, dass Menschen vor allem Erlebnisse kaufen. Damit ist natürlich nicht unbedingt der einfache Bleistift gemeint, doch wenn jeder einmal in sich hinein schaut; jene Dinge, für die wir viel Geld ausgeben, sind jene, die wir nicht allein nach Funktion aussuchen. Vielmehr nehmen wir, sie es aufgrund von Markenpräferenzen oder eines Gefühls, Mehrkosten in Kauf.

Alles in allem ein spannender Tag und – was mich überrascht hatte – Getränke und Mittag waren sogar im Ticket mit enthalten. Ich kann mich also nicht beschweren. Ob ich nächstes Jahr wieder hingehen würde, weiß ich jedoch noch nicht, da es – abgesehen von Design Thinking – leider wenige neue Erkenntnisse für mich gab, als erwartet. Schauen wir mal. ;)

Weiterführende Links:

Auf in den Zoo

Heute konnte ich erfolgreich einen meiner “Will ich unbedingt tun, wenn ich frei habe!”-Punkte abarbeiten. Wobei abarbeiten so negativ klingt, dabei war es ganz wunderbar. Das Wetter in Hannover war heute einfach traumhaft, auch wenn ich irgendwann etwas kalte Finger hatte.

Warum?

Ich hatte mir vorgenommen, in den Zoo zu gehen, um zu zeichnen. Das klingt wahnsinnig banal und eigentlich ist es das auch. Bei den Giraffen wollte ich anfangen, doch irgendwie war ich anfangs noch etwas schüchtern. Da gerade keine Ferien sind, waren nicht sooo viele Leute da, doch es kamen trotzdem ständig Leute und – naja – ihr wisst schon, die ersten Striche auf einem Blatt unter Beobachtung. Oder so. Naja, irgendwann fing ich an und hatte eigentlich auch meinen Spaß daran. Mir kam es darauf an, die Grundform und nach Möglichkeit Besonderheiten bei der Bewegung einzufangen. Bei den Vierbeinern klappte das ganz gut. Die Affen (Gibbons und Gorillas) waren dann irgendwie nichts bei mir.

Als ich bei den Nashörnern stand, kam ich mit einem älteren Ehepaar ins Gespräch, wo die Frau ganz aufrichtig eingestand, dass sie das ganz toll fand, was ich “da so im stehen auf das Papier zauberte”. Sie erzählte mir, dass sie ihrem Enkel nun ein Buch gekauft habe, um ihn zu motivieren und ich habe ihr im Gegenzug erzählt, dass ich zu Schulzeiten auch erstmal vorrangig von Bildern und Fotos abgezeichnet habe. Erklärte ihr auch, dass es mir heute gar nicht sosehr darum ging, eine perfekte Zeichnung zu machen, sondern vielmehr, ein Gefühl für die Formen und Bewegungen der Tiere zu kriegen.

Etwas später bei den Löwen – die Gibbons und Gorillas hatte ich erst besucht – hörte ich plötzlich eine junge Mutter, die zu ihrer kleinen Tochter sprach: “Siehst du, das Mädchen hier zeichnet die Löwen. Vorhin haben wir ein Mädchen gesehen, dass die Gorillas gezeichnet hat.” Da ich an diesem Tag niemanden mit einem Zeichenblock gesehen hatte, vermutete ich einfach mal, dass sie mich gesehen hatten, aber nungut. “Was macht malt sie denn?”, fragte die Kleine dann und schaute unter ihrer Mütze zu mir hoch. Also habe ich mich hingehockt und ihr die Zeichnungen gezeigt. Ich weiß nicht, ob sie es verstanden hat und alles in allem war sie eigentlich sehr schüchtern. Die Mutter bedankte sich freundlich und wir gingen wieder getrennter Wege.

Irgendwo habe ich mal gehört, dass man mit einem Hund an der Leine Kontakte macht, oder mit einer Zigarette – nun, in gewissem Maße scheint das auch mit einem Skizzenblock und einem Bleistift zu klappen. ;)

Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich nicht schon früher zum Zoo bin. Mit unserer Jahreskarte bin ich da eigentlich total flexibel, doch irgendwie hat bisher die Bequemlichkeit gesiegt. Naja, vielleicht erwische ich noch einmal einen schönen Tag und dann kann ich den Spaß wiederholen. Übung macht bekanntlich den Meister. ;) Wobei ich mich dann wahrscheinlich eher auf ein-zwei Tierarten konzentrieren würde. So lange sie draußen sind, sind die Giraffen und Elefanten aufgrund der Anzahl und Größe der Gehege echt super geeignet.