Silvester on ice

Nach einer etwa 4-stündigen Autofahrt wurde ich von meiner Eskorte in Bad Steben bei Mara abgesetzt. Familie und Bekannte fuhren nach etwas Kaffee und Kuchen weiter in Richtung Bayerischer Wald. Bis zum Nachmittag hatte ich Zeit mit Mara zu reden, auf ihrem Klavier zu klimpern und mit ihr ins Grafikmuseum zu gehen. Am Nachmittag kam dann Jens vorbei. Wir überredeten Mara, sich einen Messi draufzuspielen und halfen natürlich auch fleißig bei der Installation. Nach noch mehr geplauder, geklimper und natürlich essen, hieß es dann ersteinmal Abschied nehmen.Nun ging es mit Jens nach Bamberg, wo ich 3 Nächte blieb. Da er arbeiten musste, hatte ich die Wohnung vormittags für mich allein, konnte die Schweinchen ärgern, chatten und hatte natürlich auch Zeit für Hausaufgaben. An den Nachmittagen gings in die Stadt. War schießlich noch nie in Bamberg. Sind ne Menge gelaufen, ich denke, am einprägsamsten war Venedig im Taschenformat. ^^’ Außerdem gings am 29.12. zum Chinesen Essen und ins Kino zu “Findet Nemo” (Meins!). *fg*

Am 30. war es dann nun schon fast soweit. Hab die Schweinchen sauber gemacht, damit wir gleich loskonnten, sobald Jens wieder da war. War doch mit Arbeit verbunden, aber ich hatte was zu tun. Die beiden sind schon irgendwie putzig, wenn sie nur nicht immer wegrennen würden. ^^’ Um 13 Uhr war dann Abfahrt Richtung Hintersee im Bertesgadener Land. Dort wurden wir erstmal als Familie K. begrüßt. Nun, warum nicht. Der Rest der Familie, Mika und Gabi, trafen dann auch bald ein. Es war Nachmittag und damit auch schon bald duster draußen. Mika bestand

jedoch trotzdem darauf, noch eine Runde um den See zu drehen. Da wir nur eine kleine Taschenlanpe hatte, viel Schnee lag und es an einigen Stellen wirklich rutschig war, ist es nicht verwunderlich, wenn da hin und wieder ein spitzer Schrei (meinerseits) zu hören war. Mit Ausnahme (meiner) Hosenbeine kamen wir aber trotz allem wieder trocken im Apartment an. Die Runde wurde am folgenden Tag bei Licht wiederholt und wir schauten schon, wo wir dann unser Silvester feiern wollten. Die Stelle hatten wir schon am Abend in Erwägung gezogen und mit dem Bau unseres 5. Familienmitglieds besiegelten wir schließlich unsere Wahl. Wir hatten die Schlitten im Schlepptau, bzw. die Herren, so konnten Gabi und ich uns zeitweise ziehen lassen. *hihi* Wir wagten uns aber auch auf eine Rodelbahn der kleineren Art. Sie war aber ziemlich vereist und so ging es nicht gerade im Schneckentempo hinunter. Die Abfahrt dauerte nicht mal 10 Minuten, doch hinauf (zu Fuß) brauchten wir etwa eine Stunde… Danach mussten wir uns erstmal aufwärmen. Indessen traf Bea bei uns ein. Eine kleine Bescherung (Danke für das Orli-Poster!), etwas Monopoli und dann war es auch schon bald wieder so weit. Wir packten

die nötigen Sachen in Taschen und fuhren ein Stück mit dem Auto. Mika hatte die Taschenlampe vergessen, aber da Gabi, Mika, Jens und ich mit dem Weg schon etwas vertraut waren, fanden wir den Weg zu unserem Schneemann trotzdem. Teelichter wurden auf dem Steg verteielt und mit dem Schnellkocher GLühwein und Kinderpunsch erwärmt.

Als Mika dann schließlich zur feierlichen Rede ansetzen wollte, blieben nur noch 10 Minuten und so wurde alles kurz gefasst, angestoßen und als die ersten Raketen auf der anderen Seite des Sees dem Himmel entgegenflogen, kräftig geknuddelt. Unsere Raumstation wurde auf den See verlegt und auch unser Schneemann konnte sich an Wunderkerzen erfreuen. Schließlich entschieden wir uns, ihn auf den Namen Bartolomeus zu taufen. Diese Ehrenvolle Aufgabe übernahm dann Jens und bekam unser 5. Familienmitglied auch einen Namen. ^^ Der Steg, welcher mit Decken als Sitzgelegenheit umfunktioniert wurde, war etwas klein für 5 Personen, es hatten nebeneinander etwa 3 Personen Platz. Nun, Mika kümmerte sich ums Feuerwerk und so musste Jens mich halt aushalten. Keine Panik, er hats überlebt. *grins* Nun, nach einiger Zeit wurden die Füße kalt und an der Stelle, wo wir die Getränke vom Schnellkocher in die Becher kippten, war schon bald ein kleines Loch abzusehen. So machten wir uns also auf den Weg zum Apartment. Bea schlief die Nacht bei mir und Jens im Zimmer, reißte am nächsten Morgen, da die Arbeit rief, wieder ab. Nun, das neue Jahr war angebrochen und auch diesen Tag will man natürlich nicht einfach rumsitzen und nichts tun. So führte uns der Weg (oder doch Mika?) dieses mal nach Hochschwarzeck. Mit einem Sessellift gings den Berg hinauf um dann die 3500 Meter lange Rodelbahn hinunterzusausen. Nun, durch den frischen Schnee musste man zeitweise laufen und die Kuhlen haben mir ganz schön Schmerzen an Rücken und Steißbein bereitet. Dazu die falsche Kleidung, sodass ich die Autofahrt zurück nur gebibbert habe und die Ansätze meiner Hosenbeine regelrecht vereist waren. Nun, es war trotzdem lustig. Jens und ich sind nicht so geübte Rodler, trotzdem sind wir bei zwei Runden nur einmal (wegen zu tiefem Schnee) umgekippt. Gabi und Mika hingegen drei Mal fast den Abhang hinunter. Lustig, wenn mans so nimmt, bin aber froh, dass den beiden nix passiert ist. :)

Den Rest des Tages verbrachten wir im Apartment. Monopoli spielen usw. Für den nächsten Tag stand die Eishalle in Berchtesgaden auf dem Plan. Da sie erst später aufmachte, fuhren wir erst zum Nachmittag hin. Es gab noch einige Spaziergänge, die uns natürlich zu unserem Bartolomeus führten. Was wir dort machten, soll an anderer Stelle berichtet werden. Die Seite dazu ist noch in Arbeit. In der Eishalle auf Schlittschuhen war die Sache dann etwas umgekehrt. Jens und ich konnten einigermaßen sicher fahren (solang ich nicht bremsen muss ^^’) und für Gabi und Mika war es neu. Aber auch das wurde gepackt. Ein paar Einkäufe in Berchtesgaden für die Verpflegung und dann rief es uns auch schon wieder nach Haus.

Unser letzter Tag, der 3.01., wurde quasi der Kulturtag. Wir machten einen Tagesausflug nach Salzburg. Dort besuchten wir sowohl Mozarts Geburtshaus, als auch Mozarts Wohnhaus. Nun, es war wirklich interessant. Da ich schon als kleines Kind mal eine Hörspielkassette zum Leben Mozarts bekommen hatte, kannte ich manches schon und ich bin froh, dass wir hineingegangen sind. Ich war schon einmal dort, doch meine Klassenkammeraden wollten nicht hinein. Im Nachhinein muss ich sagen, die Zeit hätte auch gar nicht gereicht. Zum Nachmittag ging es dann zur Festung Hochsalzburg. Der Preis war unverschämt und für Schüler und Studenten gab es auch keine Ermäßigung. Dafür war es überall total kalt, selbst in den Innenräumen. Nun, ich muss nicht noch nicht noch einmal dort hinauf (wir sind hoch und runter gelaufen). Der krönende Abschluss bestand darin, dass um etwa 18 Uhr langsam die Lichter ausgemacht wurden. Menschen waren auch nur noch wenige zu sehen und das große Tor, durch das wir hineingekommen waren, versperrt. In dem großen Tor, gab es nur noch eine kleine (Hobbit-)Tür, die hinausführte… Unsere vorerst letzte gemeinsame warme Mahlzeit namen wir dann, nachdem ich die ganze Fahrt durch an Jens angekuschelt wieder gebibbert hatte, in einem Chinesen in Berchtesgaden zu uns. Daheim schließlich noch ein paar Sachen gepackt, Reste verwertet und dann war die Abfahrt nicht mehr fern.

Ich bedanke mich bei euch dreien für die schöne Zeit, bei Mara, dass sie mich für den einen Tag aufgenommen hat und bei Jens, dass er michs 3 Tage mehr als vereinbart ertragen hat. ^^ Ich freu mich auf alle Fälle schon aufs nächste Treffen und wünsch euch allen alles Gute im neuen Jahr. :)

Familienurlaub in Kanada

Nunja, mein alter Blog wurde gelöscht und da stand eigentlich alles drin, werde also nicht mehr bis ins Detail schreiben können.

Am 15.07. ging es los. Ich denke, wir standen so gegen 6 Uhr auf. Mein Opa brachte uns dann nach Berlin zum Bahnhof, wo wir per Zug nach Düsseldorf fuhren. Zwischendurch kam es zu einigen Komplikationen, weil irgendwelche Terroristen meinten, gerade an diesem Tag auf die Schienen zu gehen. Da kam dann sogar eine Durchsage, dass der Flughafen Düsseldorf nicht angeflogen werden konnte. Das war natürlich mit einem kleinen Schock verbunden und wir suchten uns schon eine alternative Möglichkeit, um unseren Flieger doch noch zu bekommen, als eine zweite Durchsage meldete, dass die Polizei das Problem beseitigt hätte. Glück gehabt. ^^ Bis dahin war ich eigentlich noch ziemlich ruhig, die Aufregung kam, als das Flugzeug startete, doch sie verflog auch wieder, denn wir flogen – glaub ich – etwa 7 Stunden. Am frühen Abend, es müsste ca. 18 Uhr Ortszeit gewesen sein, trafen wir dann in Toronto ein. Ziemlich fertig vom Flug und gleichzeitig total aufgeregt passierten wir Kontrollen und sammelten unser Gepäck wieder zusammen. Warum die Aufregung? Nunja, ich sah zum ersten Mal meinen Brieffreund Sergei und meine Eltern, sahen seit Jahren seine Eltern mal wieder … Also ein Wiedersehen mit alten Freunden oder so. Am Flughaven folgte dann das nächste Schlamassel. Die Firma, wo Dad ein Auto reserviert hatte, gab es in Kanada gar nicht. Nur gut, dass wir noch nicht bezahlt hatten. Wir setzten uns also zu sechst in Valeries Auto und dann ging es nach Oshawa. Bei ihnen zu Hause erwartete uns dann noch eine Überraschung. Alla hatte sich große Mühe mit dem Abendbrot gegeben. Es gab Kavierschnittchen, Thunfisch- und Krebssalat … Nur zu dumm, dass außer Paps keiner von uns soetwas isst. Mein Broder fragte völlig verdattert nach trocken Brot, was er am Ende auch bekam. Mum und ich haben uns an den Salaten probiert (ich hatte den Krebssalat ursprünglich für Nudelsalat gehalten und am Ende dachte ich eher, dass es Eiersalat war…), während Paps sich über die Kavierschnittchen hermachte…

Am nächsten Tag gings dann erstmal etwas Shoppen. Mein Bruder hatte schon beklagt, wie wenig T-Shirts er hatte und dass er unbedingt neue brauchte. Sergei hatte sich für den Tag frei genommen und begleitete uns. Ich frag mich, ob er die Entscheidung am Ende des Tages vielleicht bereut hat. Es kam zu einigen lustigen “Vorfällen”. Zum Beispiel mussten Mum und ich irgendwann mal für kleine Mädchen. Die Toilette war schnell gefunden, brauchten wir nur noch etwas Kleingeld. Brauchten wir? Auf die Frage antwortete Sergei nur mit einem völlig schockiertem Blick. *fg* In Ottawa selbst, als mein Paps Sergei nach einem Chinesen fragte (wir wollten seine Eltern einladen und wussten, dass seine Ma chinesisch mag). Sergei meinte darauf nur “It’s close.” (nicht weit weg) mein Dad verstand aber “It’s closed.” (geschlossen). War ganz lustig, wobei ich das Missverständnis dann aufklären durfte. ^^ Wir fuhren außerdem an den Ontario See. Dort fühlt man sich wirklich wie am Meer, doch baden gehen würde ich dort nicht wollen, denn es ist nicht wirklich richtig sauber, doch die Parkanlage dort ist wirklich schön. Als wir die Eichhörnchen erspähten, begann die unerbittliche Jagd, die putzigen Nager auf Film zu bekommen. Es ging am Ende wirklich viel Band dafür drauf… (und da hatte Dad mit mir geschimpft, als ich mit nur 13 Fotos von Eichhörnchen aus den USA wiederkam.)

Den nächsten Morgen sind wir mit einem Zug dann nach Toronto, haben eine Stadtrundfahrt mitgemacht, uns den CN-Tower von unten angeschaut, waren auf Toronto-Island (man hat von dort wirklich einen fantastischen Blick auf die Stadt) und haben in Hardrock-Café gegessen. (Wunsch der Männer) Am Abend begannen wir (mein Bruder, Sergei und ich) dann Karten zu spielen, während unsere Eltern zum Ontario See fuhren.

18.07. – Nun hieß es erstmal Abschied nehmen, doch da wir wussten, dass wir wiederkommen würden, fiel das nicht zu schwer. Es ging nun nach Ottawa wobei wir bei “1000 Islands” Halts machten und uns die vielen kleinen Inseln bei einer Schiffrundfahrt anschauten. Auf fast allen der kleinen Inseln befanden sich Häuser. Wie wir erfuhren gehörten viele dieser Bauten Deutschen… In Ottawa angekommen trafen wir auf Trixi, Rusty, Sam (4) und Sky (ein paar Monate). Sie hatten ein riesen Grundstück und ein riesen Haus und ich meine wirklich riesig. Das ganze hatte 4 Bäder… Es war das absolute Gegenteil von Oshawa, wo wir in einer 3-Zimmerwohnung mit 7 Mann gewohnt hatten. Ich musste jedoch bald feststellen, dass mir Oshawa weitaus lieber war. Die Gastfreundlichkeit war größer und man hatte seine Ruhe, denn man wurde nicht schon um 7 von Kindergeschrei aus dem Bett geholt.

Am 19.07. schauten wir uns Ottawa selbst an. Es gab wieder eine Stadtrundfahrt, doch diese war von besonderer Art. Sie dauerte insgesamt eine Stunde, davon wurden 40 Minuten an Land und 20 Minuten auf den Fluss verbracht, quasi ein Busboot. *fg* War wirklich lustig. Am Abend haben wir mit Freunden unserer Bekannter gegrillt, wobei einer von ihnen schon nach einem Satz wie (”My name is Christina.”) meinte, ich würde wirklich gut englisch sprechen. Ich denke, er hat es auf den Dialekt bezogen, denn das Englisch in Quebec (quasi nebenan) ist nicht wirklich so toll, hat einen französischen Akzent, wenn man das so sagen darf. Zu Essen gab es natürlich HotDogs und Hamburger extra large.

Der 20. Juli ging zur Hälfte mal wieder zum Shoppen drauf. Hab einen hellen Rock (9,95 c$) und ein paar helle Schuhe gefunden (auch ca. 10 c$). Recht Preiswert möchte man meinen. ^^ Am Nachmittag fuhren wir alle zusammen zu einem Baseballspiel. Nunja, das wird nicht gerade mein Lieblingssport werden, denn die meiste Zeit ist man wirklich mit Futtern beschäftigt, da kaum etwas passiert… Egal, Paps meinte, wenn wir schon drüben sind, könnten wir uns soetwas auch mal anschauen, nie wieder würd ich meinen…

Auch am 21. Juli gings noch einmal etwas Shoppeb, vorher jedoch in den Omega Park. Eine Art Safaripark in Quebec. Da haben wie einige Waschbären, Löwen, kleine Schwarzbären und eine Menge Wild gesehen. Eigentlich sollte man die Fenster ja geschlossen halten, doch wie Touristen so sind … Die Rache folgte auf den Fuß. Die Rehe hielten ihre Köpfe durch die Fenster, sofern wir nicht schnell genug waren und das eine sabberte Mutti aufs Knie. *hihi* Das war wirklich interessant, also die Fahrt und auch lustig. Nur zu dumm, dass ich keinen Ersatzfilm mitgenommen hatte, denn mein Apperat konnte nur noch ca. 4 Fotos machen. Mein Bruder gab mir dann netterweise seinen, weil ich ziemlich deprimiert war. (Ich liebe es, zu fotografieren.)

22.07. – Wir fuhren etwa 2 Stunden zu einem Indianer Dorf, nur um dann festzustellen, dass es geschlossen war. Wir fragten nach einer Toilette und schauten uns dort ein wenig die Umgebung an. Nur zu dumm, dass es den Tag vorher geregnet hatte und im Wald massig Mücken waren. Noch viel schlimmer: Ich hatte einen Minirock an. oÔ Es ging danach also wieder die ganze Strecke zurück, doch wir verbrachten den Rest des Tages natürlich nicht zu Hause, sondern fuhren an einen See. Nachdem wir am 23.07. einige Andenken in Ottawa besorgt hatten, unter anderem Münzen aus der Royal Canadian Mint für unseren Opa, ging es wieder an den See. Den letzten Tag in Ottawa verbrachten wir, wegen schlechten Wetters im Museum of Nature, gingen noch einmal nett essen und machten Pläne für den nächsten Tag.

Nun, am 25.07. beschritten wir mit unserem Leihwagen dann wieder den Weg zurück nach Oshawa und machten unterwegs in einem “Living History Museum” halt. Solche kannte ich bereits aus dem Englischunterricht. ich denke, es nannte sich “Canadian Village”. Gezeigt wurde also, wie man früher, als die Siedler den St.-Lorenz-Strom überquerten, im heutigen Kanada lebten. Viele waren damals deutsche. Diese Siedler waren GB treu geblieben und bekamen deshalb Land auf der anderen Seite des Stroms. Wie soll man sich nun so ein Museum vorstellen? Nun, es ist wie im Film. Alte Häuser, Kutschen und altertümlich gekleidete Menschen, wenn man mal die ganzen Touristen übersieht. Als Besucher hat man die Chance durch das Dorf zu gehen, die Häuser zu betreten und mit den Leuten dort zu reden. Es sind natürlich nur Schauspieler, aber es ist trotzdem sehr interessant. Am frühen Abend kamen wir dann wieder in Oshawa an. Sergei war leicht enttäuscht, weil wir uns in diesem Museum länger als geplant aufgehalten hatten, doch als wir abends zu fünft (Andreas, Sergei + 2 Freunde und ich) ins Kino gingen, war das schon wieder vergessen. Wir schauten uns “Tomb Raider 2? an, der Film war nicht wirklich berauschend, aber wir gingen danach noch schön Eis essen und damit war der Abend trotzdem sehr schön. :)

Am Samstag, dem 26.07. fuhren wir dann zu den Niagara Fällen, alle zusammen. Wunderschön, doch wer glaubt, die Fälle lägen irgendwo mitten in der Natur, der irrt. Es ist total umbaut, Parkplätze, Vergnügungsplätze und ähnliches, halt auf Tourismus ausgerichtet. Wir fuhren mit der Maid of the Mist, das Boot, mit dem man an die Fälle heranfahren kann. Wir wurden zwar etwas Nass und unter den zeltartigen Capes war es unerträglich warm, doch es war toll. Ich hoffe, ich komme irgendwann noch einmal dorthin. *smile* Dann wollten wir eigentlich noch zu “Behind the Falls”, um einen Blick hinter die Fälle zu werfen, doch wir hätten eine Stunde auf die nächste Führung warten müssen und das war meinem Dad definitiv zu lang. Schade, aber was soll. Wie gesagt, irgendwann werd ich nochmal hinfliegen. *hoff*

Den Sonntag verbrachten wir, das sind meine Eltern, Andreas, Sergei und ich in Toronto, wo wir im Sciene Center bald 5 Stunden zubrachten. Mein Däd hatte eigentlich 2 Stunden gerechnet, doch es gab dort soviel zu sehen und auch auszuprobieren, dass es sich in die Länge zog. Zwischendurch sahen wir noch einen 3-D Film zum Thema Astronauten. Echt cool, wenn man da einen Kugelschreiber auf sich zuschweben sieht oder die Haare der Damen in alle Richtungen abstehen. *hihi*

Das Highlight, an das ich mich ewig erninnern werde folgte am letzten Tag, dem 28.07. – es ging nach Marine Land, das liegt bei den Niagara Fällen und ist ein Vergnügungspark. Es gibt dort zum Beispiel die längste Stahlachterbahn der Welt. Doch die war mehr für meinen Bruder interessant. Mich interessierten nur die Wale. Sofort nach Eintritt sahen wir, dass gleich eine Show beginnen würden und suchten uns einen Platz. Wir waren noch etwas früh dran und fanden so einen in der 2. Reihe. Meine Eltern wunderten sich etwas, warum der Boden so nass war, doch mich interessierte das weniger. Die Show war recht interessant, wobei das größte wohl das Orcaweibchen war. Es sei erwähnt, dass ich das Geschlecht selbst erkannt habe, worauf ich sehr stolz bin. ^^ – Auf alle Fälle war sie so dressiert, uns einmal richtig kräftig nasszuspritzen. Wir waren von oben bis unten nass und die Kamera meines Dads versagte kurzzeitig, da der Akku etwas Wasser abbekommen hatte. Nach der Show seigte sich das nass noch deutlicher: von vorn betrachtet viel es gar nicht auf, doch von der Seite… Glücklicherweise war es warm und die Sonne schien, so konnten wir trocknen während wir weiter gingen. Es folgte noch eine kleine Show mit Delfinen (Tümmlern) und dann ging es zu “Friendship Coup”. Wir standen ziemlich lange an und mussten auch bissl dafür bezahlen, aber am Ende durften Andreas, Sergei und ich einem Orca (wieder ein junges Weibchen) einen Fisch geben und ihn (doch besser sie) streicheln. Ich war total aufgeregt, denn wer mich kennt, weiß, wie sehr ich diese Tiere liebe. ^^ Am Abend zeigte sich dann das Resultat des Tages: Ein dicker Fetter Sonnenbrand. *lach*

Nun hieß es Abschied nehmen. Am 29.07. fuhren wir alle, sprich mit 7 Leuten in einem Auto (in den USA kein Problem), zum Flughafen. Wir brachten das Gepäck weg und machten noch ein paar Fotos und dann kam, was kommen musste. Gerade meinte Alla noch zu meiner Ma, sie solle nicht weinen, da brachs aus mir heraus. Alla gab mir ein Taschentuch, Valerie versuchte mich aufzumuntern und Sergei meinte, man würde sich gewiss wieder sehen. Ich hoffe es, hoffe es wirklich und freue mich schon auf den Tag. :)

Jahrgangsstufenfahrt nach London

Von der Schule aus wurde für Schüler der 10. und 11. Klassen eine Londonfahrt organisiert, an der auch ein Großteil meiner Klasse teilnahm. Insgesamt füllten wir zwei große Busse. 5 Lehrer kamen als Aufsichtspersonen mit. Abfahrt war am 22. September um 20 Uhr, eigentlich etwas später, denn die Busse waren nicht ganz pünktlich. Von den Lehrern wurde dann von 23 Uhr bis 5 Uhr eine Nachtruhe, die kaum einer für voll nahm, was dafür sorgte, dass wir am nächsten Tag doch etwas müde waren. Um ca. 8.30 Uhr trafen wir dann in Calais ein und setzten mit der Fähre über. Starke Wellen mit bis zu 7 Meter Höhe sorgten bei vielen für Übelkeit, oder anders gesagt: Mir war “kotzübel”. Aber mit Reisetabletten und Co. Hab ich das dann doch überstanden. So zwischen 11 Uhr und 12 Uhr trafen wir dann in London ein. Der Bus hielt zunächst in Greenwich, wo wir so um die zwei Stunden Luft hatten, um etwas zu Essen und uns umzusehen. Danach fuhren wir direkt nach London und besichtigten die Westminster Abtei oder auf englisch: Westminster Abbey. Danach wurden wir an einem Treffpunkt herausgelassen und unseren Gasteltern übergeben. Wir waren am Ende dann sieben Mann, bzw. Mädchen, in einer Familie. Am Abend gab es reichlich zu essen, eine viertel Pizza und reichlich Pommes. Seltsame Zusammenstellung, aber es hat geschmeckt, auch wenn wir die Pommes mehr oder weniger selbst salzen mussten. Dann haben wir bis kurz vor 22 Uhr die Umgebung angeschaut, oder vielmehr den Weg zu unserem Treffpunkt, den wir von da an jeden Morgen zu laufen hatten – etwa 15 Minuten zu Fuß. Der Abend zog sich dann reichlich in die Länge, da wir alle Duschen wollten und obwohl sich zwei bereit erklärt hatten am nächsten Morgen zu duschen, kamen wir nicht vor 0 Uhr ins Bett. Aufstehen mussten wir um 5.15 um dann früh auch fertig zu werden. Am Dienstag, den 24. September, gab es dann ersteinmal eine halbtägige Stadtrundfahrt quer durch London. Wir schauten uns die Wachablösung vor dem Buckingham Palace an und besuchten danach den Tower. Doch für den Tower blieb uns viel zu wenig Zeit, nur zwei Stunden, was gerade mal reichte, um sich in aller Ruhe die Kronjuwelen und das Gelände anzuschauen. Wenn man sich alles im Tower anschauen wollte, würde man wahrscheinlich einen ganzen Tag brauchen. Woher ich das weiß? Ich war nicht das erste Mal in London. 1999 waren wir mit der Familie dort und da haben wir uns dann auch die ganzen Rüstungen, die im Tower zu besichtigen sind, angeschaut. Nach diesem kurzen Ausflug Ging es zu Fuß dann auf die andere Seite der Themse zum London Dongeon, ein Gruselkabinett. Dann ging es wieder zu den Gasteltern. Falls es jemanden Interessiert. Die Fahrt von London (also Innenstadt) zu unseren Gasteltern, bzw. dem Treffpunkt von wo wir liefen, kostete uns immer zwischen ein und zwei Stunden, je nach Verkehr. Denn es kommt selten vor, dass Leute direkt in London wohnen, denn die Mieten dort sind sehr, sehr hoch. Weiter im Text, am Abend gab es dann Nudelauflauf. Am Abend haben wir dann erst so gegen 23.30 Uhr gelegen, dass heißt, wer vorher fertig war, hat auch schon vorher geschlafen. Doch so kurz nach 0 Uhr: Piepiepiepiep, Piepiepiepiep … “Happy Birthday to you, Happy Birthday to you…” Tja, da hab ich dann ein Ständchen gekriegt. Nur zwei Leute haben den Wecker nicht gehört und sind nicht aufgewacht. Egal. Die Überraschung war perfekt. Am nächsten Morgen im Bus hab ich dann noch ein Ständchen von der ganzen Klasse bekommen. *g* An diesem tollen Tag waren wir bei Madame Tussauds, das Wachsfigurenkabinett. Äußerst cool. Sollte man wirklich gesehen haben! Hab mich dann also mit allerlei Leuten fotografieren lassen, danach noch ein paar Postkarten und Briefmarken gekauft. Für eine Briefmarke nach Amerika musste ich mir sogar noch extra eine Post suchen. o_O Egal, danach ging es dann zum Harrods, ist euch bestimmt ein Begriff. In diesem super teuren Kaufhaus hat kaum einer was gekauft. Meine Freundin und ich haben nach einer Kleinigkeit gesucht, um so eine Tüte zu bekommen, aber wir wurden nicht fündig, also haben wir es am Ende doch gelassen und uns bei McDonalds reingesetzt. Dort oder bei Burger King haben wir übrigens jeden Tag Mittag gegessen, denn etwas anderes konnte man sich kaum leisten. Am Abend fuhren wir dann zum Musical. “We will rock you” Ganz so sah das am Ende aber nicht so aus. Während unsere Leute versuchten Stimmung zu machen und aufstehen wollten, klatschten die Britten nur und brauchten eine Ewigkeit um in Stimmung zu geraten… Erst als es dann darum ging Zugabe zu klatschten standen sie auf… Wir kamen dann erst recht spät zu Hause an, wann weiß ich nicht mehr… Nach 0 Uhr bestimmt. An dem Abend mussten wir aber noch unsere Sachen packen und duschen wollten wir natürlich auch. So war die letzte von uns erst so um 2 Uhr im Bett, aufstehen mussten wir dann aber trotzdem wieder um 5.15 Uhr. Ihr könnt euch also an einer Hand abzählen, wie lange wir geschlafen haben. Am nächsten Morgen konnten wir dann erst verspätet los, da einige sich nicht ganz an den Zeitplan hielten. Wir besichtigten Windsor Castle, aßen mal wieder bei McDonalds und versuchten unsere letzten Pfund auszugeben. Danach ging die Fahrt Richtung Dover los. Etwa gegeben 18 Uhr setzten wir mit der Fähre über. So hatten wir sogar einen Sonnenuntergang mit im Programm. :) Was das Wetter angeht: Das war eigentlich ganz schön ok. Man hätte die ersten Tage sogar im T-Shirt rumlaufen können. Erst am letzten Tag, am Freitag, zog es sich zu und es kamen ein paar Tropfen herunter. Alles in allem war diese Fahrt absolut klasse. Zwar hätte ich mir etwas mehr Schlaf gewünscht, aber was soll’s… Wer das eine will, muss das andere mögen. ;) Mit unserem Englisch sind wir eigentlich auch gut hingekommen. Es hat gereicht um unseren Gasteltern zu erzählen was wir so Tag für Tag gemacht haben, sich bei McDonalds was zum Essen zu bestellen und nach einer Post zu fragen. Viel mehr mussten wir ja nicht machen.

Exkursion zur Gedenkstätte Ravensbrück

(basierend auf einer Hausaufgabe für den Geschichtsunterricht 2001 / Fotos aus 2005 nachträglich hinzugefügt)

Am 9. Mai 2001 besuchten wir das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück. Der Bus hielt vor dem Ausstellungsgebäude. Während der Führung erwartete uns rechts von diesem Gebäude eine riesige Walze, welche Frauen, die bestraft wurden ziehen mussten. Ebenfalls rechts befand sich eine Parkanlage. Sie lag an einem See und am Ufer stand eine Statue, welche eine Frau und ein Kind zeigte. Frau und Kind schienen über den See zu schauen, als wenn sie der Freiheit entgegenblickten. Beide waren sehr dünn. Aus einem Film, der uns gezeigt wurde bevor unsere Führung begann, wussten wir das manche Frauen für einige Kinder sorgten, so als wären es ihre eigenen. Links von dem besagten Gebäude lag neben dem Weg ein kleiner Platz, auf dem seltsam aussehende Figuren standen. Diese Figuren – Figuren gegen das Vergessen – hatten die Gestalt von Menschen, von sehr dünnen, ausgezehrten Menschen, welche fast schon wie Skelette wirkten. In der oberen Hälfte des Oberkörpers waren Dreiecke angebracht, so genannte Winkel.
Eine Spitze des Dreiecks zeigte nach unten. Sie hatten alles unterschiedliche Farben. Rot stand für Politische Gefangene, grün für Berufsverbrecher, blau für Emigranten, violett für Bibelforscher, rosa für Homosexuelle und schwarz für Asoziale. Schräg hinter dem Ausstellungsgebäude breitete sich ein weiter Platz vor uns aus, dem eigentlichen Konzentrationslager-Gelände. Gleich rechts vom Eingang lag die Ruine des Duschraumes, in denen sich die Frauen zunächst einmal waschen mussten.

Ravensbrück

Auf dem weiten Platz standen lange Baumreihen. Unser Führer erklärte uns, dass hier einmal die Kavernen standen, in denen man die Frauen unterbrachte. In jeder Kaverne schliefen viel mehr Menschen als es die Konstrukteure vorgesehen hatten. Bevor die Frauen jedoch in diese Gebäude kamen wurden ihnen, um Krankheiten vorzubeugen, sowohl die Kopfhaare als auch die Schamhaare abrasiert, sie bekamen andere Kleidung und mussten ihren ganzen Besitz abgeben. Heute stehen dort allerdings keine Kavernen mehr, und es ist schwer vorstellbar, dass es dort mal so viele gegeben haben soll. So wie man uns sagte, mussten die Frauen um 2 Uhr morgens aufstehen und sich aufstellen, damit sie bis circa um 6 Uhr gezählt werden konnten.

Unserer Leiter brachte uns nach der Besichtigung in einen Raum, in dem, um ein Modellbau des Lagers, Bänke standen. Er zeigte uns noch einmal wo wir langgelaufen waren, zeigte uns weitere Gebäude und erklärte uns deren Funktionen. Nachdem er fertig war durften wir uns frei bewegen, ohne Führer und Aufsichtspersonen, um unsere Arbeitsaufträge auszufüllen. Der erste Punkt auf dem Arbeitsblatt meiner Gruppe besagte, dass wir uns die zwei Zeichnungen auf unseren Kopien anschauen sollten und dann die Begriffe ‘Winkel’, ‘Individualität’, ‘Einheitskleidung’, ‘Ausweis’, ‘Name’, ‘Nummer’, ‘Gleichheit’, ‘Schönheit’, ‘Eigentum’ und ‘Angst’ zuzuordnen. Auf dem ersten Bild konnten wir eine Gruppe Menschen in vielen verschiedenen Kleidern sehen, sowie Kisten, Koffer und Reisetaschen. Rechts im Bild standen mehrere Frauen in schwarzen Gewändern, möglicher Weise die Aufseherinnen. Dieses Bild sollte wahrscheinlich zeigen, wie die Frauen, gerade in Ravensbrück angekommen, ihr Gepäck und ihre Kleidung abgeben mussten, während die Aufseherinnen alles überwachten. Wir beschlossen diesem Bild die Wörter ‘Individualität’, ‘Eigentum’, ‘Ausweis’, ‘Schönheit’ und ‘Name’ zuzuordnen, da die Frauen hier noch eine eigene Identität hatten, man konnte sie anhand ihres Aussehens leicht unterscheiden.
Im zweiten Bild konnte man auch eine Gruppe von Menschen sehen. Sie schienen jedoch im Freien zu stehen. Sie standen in ‘Reih und Glied’ mit kahl geschorenen Köpfen und in gestreifter Kleidung. Im hinteren Teil des Bildes konnte man einen Berg erkennen, der aussah wie Reisetaschen und Koffer, vielleicht das Gepäck der Neuankömmlinge. Unter dem Bild stand ‘Deux heures après…’. Das bedeutet soviel wie zwei Stunden später. Diesem Bild ordneten wir die Wörter ‘Winkel’, ‘Nummer’, ‘Gleichheit’ und ‘Einheitskleidung’ zu, da diese Frauen nun ihren Namen, ihre Schönheit und ihr Eigentum verloren hatten. Sie hatten nicht länger eine eigene Identität. Statt Namen bekamen sie Nummern und Winkel. Die Gleichheit entstand durch die Einheitskleidung. Nun blieb nur noch der Begriff ‘Angst’. Letztendlich entschlossen wir uns diesen Begriff beiden Bildern zuzuschreiben, denn sie hatten bereits im ersten Bild Angst vor dem, was kommen würde und in der zweiten Situation konnte Angst nicht ausbleiben, da sie ihre Freiheit wahrscheinlich nie wieder erlangen würden.

Zum zweiten Punkt fiel uns erst nichts Gescheites ein. Wir sollten überlegen, welche Bedeutung die Häftlingsnummern und die Winkel hatten. Schließlich sind wir zu der Überlegung gekommen, dass die Häftlingsnummer zum Einen ein Ersatz für die Namen sein sollte und zum Anderen die Frauen demütigen und einschüchtern sollten. Was die Winkel anbetrifft, so dachten wir, dass diese sie in unterschiedliche Gruppen unterteilen sollten, zum Beispiel in Nationalität und Religion, doch auch hier glaubten wir, dass es sich um Einschüchterungsversuche handelte. Bei den Winkeln gab es nicht nur eine Einteilung durch die Farben, auch die Form des Winkels hatte etwas zu sagen. Ein normales gleichseitiges Dreieck kennzeichnete nur die Grundfarbe. Ein gleichseitiges Dreieck mit einem schmalen Balken darüber war das Abzeichen für Rückfällige, ein Dreieck mit einem weißen Kreis darunter, in dem sich wiederum ein kleinerer schwarzer Kreis befand, stand für Häftlinge der Strafkompanie. Der Davidstern, bei dem das vordere Dreieck die Farbe der jeweiligen Gruppe hatte und das untere die Farbe gelb, war das spezielle Abzeichen für Juden. Zudem gab es noch eine Reihe von Sonderzeichen. Ein Davidstern, bei dem beide Dreiecke gelb Waren, dass vordere jedoch eine dicke schwarze Umrandung hatte, stand für einen jüdischen Rassenschänder. Ein anderer Davidstern, bei dem Das hintere Dreieck schwarz und das vordere Dreieck gelb war stand für eine jüdische Rassenschänderin. Ein weißer Kreis mit einem kleineren roten Kreis darin war das Abzeichen für Fluchtverdächtige. Ein rotes Dreieck mit einem P darin, war das Zeichen für einen Pole, und ein rotes Dreieck mit einem T darin, war das Zeichen für einen Tscheche. Ein rotes Dreieck mit schwarzer Umrandung stand für ehemalige Wehrmachtangehörige und das dreidimensionale Bild eines Zylinders, dessen Grundform weiß und dessen Mantel schwarz war, stand für Häftling I a.

Für die letzte Aufgabe sollten wir uns die Haftfotos von Irmgard Konrad anschauen, diese sollten sich in der Vitrine von Irmgard Konrad in der Ausstellung ‘Ravensbrückerinnen’ befinden. Wir sollten nun mit eigenen Worten beschreiben, wie und mit welchen Mitteln die zwei Stunden der Ankunft das Leben und das Selbstbewusstsein der inhaftierten Frauen grundlegend veränderten. Wir fanden zwar eine Vitrine von Irmgard Konrad, aber diese schien nicht die richtige zu sein, denn dort waren keine Haftfotos, wie ich sie mir vorgestellt hatte ausgestellt. Die Haftfotos die dort hingen zeigten Irmgard Konrad mit voller Haarpracht und wurden, laut Angabe, gemacht, weil sie bestraft werden sollte. In ihrem Gesicht spiegelte sich Angst, ihr Mund war zu einer seltsamen Grimasse verzogen und ihre Augen waren weit aufgerissen. In dem Text daneben bemerkte sie abschließend, dass sie das Leben in den Konzentrationslager nicht abgehärtet hatte, sondern es sie nur sensibler gemacht hatte, Sensibler gegen Diskriminierung und Rassenhass.