Nunja, mein alter Blog wurde gelöscht und da stand eigentlich alles drin, werde also nicht mehr bis ins Detail schreiben können.
Am 15.07. ging es los. Ich denke, wir standen so gegen 6 Uhr auf. Mein Opa brachte uns dann nach Berlin zum Bahnhof, wo wir per Zug nach Düsseldorf fuhren. Zwischendurch kam es zu einigen Komplikationen, weil irgendwelche Terroristen meinten, gerade an diesem Tag auf die Schienen zu gehen. Da kam dann sogar eine Durchsage, dass der Flughafen Düsseldorf nicht angeflogen werden konnte. Das war natürlich mit einem kleinen Schock verbunden und wir suchten uns schon eine alternative Möglichkeit, um unseren Flieger doch noch zu bekommen, als eine zweite Durchsage meldete, dass die Polizei das Problem beseitigt hätte. Glück gehabt. ^^ Bis dahin war ich eigentlich noch ziemlich ruhig, die Aufregung kam, als das Flugzeug startete, doch sie verflog auch wieder, denn wir flogen – glaub ich – etwa 7 Stunden. Am frühen Abend, es müsste ca. 18 Uhr Ortszeit gewesen sein, trafen wir dann in Toronto ein. Ziemlich fertig vom Flug und gleichzeitig total aufgeregt passierten wir Kontrollen und sammelten unser Gepäck wieder zusammen. Warum die Aufregung? Nunja, ich sah zum ersten Mal meinen Brieffreund Sergei und meine Eltern, sahen seit Jahren seine Eltern mal wieder … Also ein Wiedersehen mit alten Freunden oder so. Am Flughaven folgte dann das nächste Schlamassel. Die Firma, wo Dad ein Auto reserviert hatte, gab es in Kanada gar nicht. Nur gut, dass wir noch nicht bezahlt hatten. Wir setzten uns also zu sechst in Valeries Auto und dann ging es nach Oshawa. Bei ihnen zu Hause erwartete uns dann noch eine Überraschung. Alla hatte sich große Mühe mit dem Abendbrot gegeben. Es gab Kavierschnittchen, Thunfisch- und Krebssalat … Nur zu dumm, dass außer Paps keiner von uns soetwas isst. Mein Broder fragte völlig verdattert nach trocken Brot, was er am Ende auch bekam. Mum und ich haben uns an den Salaten probiert (ich hatte den Krebssalat ursprünglich für Nudelsalat gehalten und am Ende dachte ich eher, dass es Eiersalat war…), während Paps sich über die Kavierschnittchen hermachte…
Am nächsten Tag gings dann erstmal etwas Shoppen. Mein Bruder hatte schon beklagt, wie wenig T-Shirts er hatte und dass er unbedingt neue brauchte. Sergei hatte sich für den Tag frei genommen und begleitete uns. Ich frag mich, ob er die Entscheidung am Ende des Tages vielleicht bereut hat. Es kam zu einigen lustigen “Vorfällen”. Zum Beispiel mussten Mum und ich irgendwann mal für kleine Mädchen. Die Toilette war schnell gefunden, brauchten wir nur noch etwas Kleingeld. Brauchten wir? Auf die Frage antwortete Sergei nur mit einem völlig schockiertem Blick. *fg* In Ottawa selbst, als mein Paps Sergei nach einem Chinesen fragte (wir wollten seine Eltern einladen und wussten, dass seine Ma chinesisch mag). Sergei meinte darauf nur “It’s close.” (nicht weit weg) mein Dad verstand aber “It’s closed.” (geschlossen). War ganz lustig, wobei ich das Missverständnis dann aufklären durfte. ^^ Wir fuhren außerdem an den Ontario See. Dort fühlt man sich wirklich wie am Meer, doch baden gehen würde ich dort nicht wollen, denn es ist nicht wirklich richtig sauber, doch die Parkanlage dort ist wirklich schön. Als wir die Eichhörnchen erspähten, begann die unerbittliche Jagd, die putzigen Nager auf Film zu bekommen. Es ging am Ende wirklich viel Band dafür drauf… (und da hatte Dad mit mir geschimpft, als ich mit nur 13 Fotos von Eichhörnchen aus den USA wiederkam.)
Den nächsten Morgen sind wir mit einem Zug dann nach Toronto, haben eine Stadtrundfahrt mitgemacht, uns den CN-Tower von unten angeschaut, waren auf Toronto-Island (man hat von dort wirklich einen fantastischen Blick auf die Stadt) und haben in Hardrock-Café gegessen. (Wunsch der Männer) Am Abend begannen wir (mein Bruder, Sergei und ich) dann Karten zu spielen, während unsere Eltern zum Ontario See fuhren.
18.07. – Nun hieß es erstmal Abschied nehmen, doch da wir wussten, dass wir wiederkommen würden, fiel das nicht zu schwer. Es ging nun nach Ottawa wobei wir bei “1000 Islands” Halts machten und uns die vielen kleinen Inseln bei einer Schiffrundfahrt anschauten. Auf fast allen der kleinen Inseln befanden sich Häuser. Wie wir erfuhren gehörten viele dieser Bauten Deutschen… In Ottawa angekommen trafen wir auf Trixi, Rusty, Sam (4) und Sky (ein paar Monate). Sie hatten ein riesen Grundstück und ein riesen Haus und ich meine wirklich riesig. Das ganze hatte 4 Bäder… Es war das absolute Gegenteil von Oshawa, wo wir in einer 3-Zimmerwohnung mit 7 Mann gewohnt hatten. Ich musste jedoch bald feststellen, dass mir Oshawa weitaus lieber war. Die Gastfreundlichkeit war größer und man hatte seine Ruhe, denn man wurde nicht schon um 7 von Kindergeschrei aus dem Bett geholt.
Am 19.07. schauten wir uns Ottawa selbst an. Es gab wieder eine Stadtrundfahrt, doch diese war von besonderer Art. Sie dauerte insgesamt eine Stunde, davon wurden 40 Minuten an Land und 20 Minuten auf den Fluss verbracht, quasi ein Busboot. *fg* War wirklich lustig. Am Abend haben wir mit Freunden unserer Bekannter gegrillt, wobei einer von ihnen schon nach einem Satz wie (”My name is Christina.”) meinte, ich würde wirklich gut englisch sprechen. Ich denke, er hat es auf den Dialekt bezogen, denn das Englisch in Quebec (quasi nebenan) ist nicht wirklich so toll, hat einen französischen Akzent, wenn man das so sagen darf. Zu Essen gab es natürlich HotDogs und Hamburger extra large.
Der 20. Juli ging zur Hälfte mal wieder zum Shoppen drauf. Hab einen hellen Rock (9,95 c$) und ein paar helle Schuhe gefunden (auch ca. 10 c$). Recht Preiswert möchte man meinen. ^^ Am Nachmittag fuhren wir alle zusammen zu einem Baseballspiel. Nunja, das wird nicht gerade mein Lieblingssport werden, denn die meiste Zeit ist man wirklich mit Futtern beschäftigt, da kaum etwas passiert… Egal, Paps meinte, wenn wir schon drüben sind, könnten wir uns soetwas auch mal anschauen, nie wieder würd ich meinen…
Auch am 21. Juli gings noch einmal etwas Shoppeb, vorher jedoch in den Omega Park. Eine Art Safaripark in Quebec. Da haben wie einige Waschbären, Löwen, kleine Schwarzbären und eine Menge Wild gesehen. Eigentlich sollte man die Fenster ja geschlossen halten, doch wie Touristen so sind … Die Rache folgte auf den Fuß. Die Rehe hielten ihre Köpfe durch die Fenster, sofern wir nicht schnell genug waren und das eine sabberte Mutti aufs Knie. *hihi* Das war wirklich interessant, also die Fahrt und auch lustig. Nur zu dumm, dass ich keinen Ersatzfilm mitgenommen hatte, denn mein Apperat konnte nur noch ca. 4 Fotos machen. Mein Bruder gab mir dann netterweise seinen, weil ich ziemlich deprimiert war. (Ich liebe es, zu fotografieren.)
22.07. – Wir fuhren etwa 2 Stunden zu einem Indianer Dorf, nur um dann festzustellen, dass es geschlossen war. Wir fragten nach einer Toilette und schauten uns dort ein wenig die Umgebung an. Nur zu dumm, dass es den Tag vorher geregnet hatte und im Wald massig Mücken waren. Noch viel schlimmer: Ich hatte einen Minirock an. oÔ Es ging danach also wieder die ganze Strecke zurück, doch wir verbrachten den Rest des Tages natürlich nicht zu Hause, sondern fuhren an einen See. Nachdem wir am 23.07. einige Andenken in Ottawa besorgt hatten, unter anderem Münzen aus der Royal Canadian Mint für unseren Opa, ging es wieder an den See. Den letzten Tag in Ottawa verbrachten wir, wegen schlechten Wetters im Museum of Nature, gingen noch einmal nett essen und machten Pläne für den nächsten Tag.
Nun, am 25.07. beschritten wir mit unserem Leihwagen dann wieder den Weg zurück nach Oshawa und machten unterwegs in einem “Living History Museum” halt. Solche kannte ich bereits aus dem Englischunterricht. ich denke, es nannte sich “Canadian Village”. Gezeigt wurde also, wie man früher, als die Siedler den St.-Lorenz-Strom überquerten, im heutigen Kanada lebten. Viele waren damals deutsche. Diese Siedler waren GB treu geblieben und bekamen deshalb Land auf der anderen Seite des Stroms. Wie soll man sich nun so ein Museum vorstellen? Nun, es ist wie im Film. Alte Häuser, Kutschen und altertümlich gekleidete Menschen, wenn man mal die ganzen Touristen übersieht. Als Besucher hat man die Chance durch das Dorf zu gehen, die Häuser zu betreten und mit den Leuten dort zu reden. Es sind natürlich nur Schauspieler, aber es ist trotzdem sehr interessant. Am frühen Abend kamen wir dann wieder in Oshawa an. Sergei war leicht enttäuscht, weil wir uns in diesem Museum länger als geplant aufgehalten hatten, doch als wir abends zu fünft (Andreas, Sergei + 2 Freunde und ich) ins Kino gingen, war das schon wieder vergessen. Wir schauten uns “Tomb Raider 2? an, der Film war nicht wirklich berauschend, aber wir gingen danach noch schön Eis essen und damit war der Abend trotzdem sehr schön. :)
Am Samstag, dem 26.07. fuhren wir dann zu den Niagara Fällen, alle zusammen. Wunderschön, doch wer glaubt, die Fälle lägen irgendwo mitten in der Natur, der irrt. Es ist total umbaut, Parkplätze, Vergnügungsplätze und ähnliches, halt auf Tourismus ausgerichtet. Wir fuhren mit der Maid of the Mist, das Boot, mit dem man an die Fälle heranfahren kann. Wir wurden zwar etwas Nass und unter den zeltartigen Capes war es unerträglich warm, doch es war toll. Ich hoffe, ich komme irgendwann noch einmal dorthin. *smile* Dann wollten wir eigentlich noch zu “Behind the Falls”, um einen Blick hinter die Fälle zu werfen, doch wir hätten eine Stunde auf die nächste Führung warten müssen und das war meinem Dad definitiv zu lang. Schade, aber was soll. Wie gesagt, irgendwann werd ich nochmal hinfliegen. *hoff*
Den Sonntag verbrachten wir, das sind meine Eltern, Andreas, Sergei und ich in Toronto, wo wir im Sciene Center bald 5 Stunden zubrachten. Mein Däd hatte eigentlich 2 Stunden gerechnet, doch es gab dort soviel zu sehen und auch auszuprobieren, dass es sich in die Länge zog. Zwischendurch sahen wir noch einen 3-D Film zum Thema Astronauten. Echt cool, wenn man da einen Kugelschreiber auf sich zuschweben sieht oder die Haare der Damen in alle Richtungen abstehen. *hihi*
Das Highlight, an das ich mich ewig erninnern werde folgte am letzten Tag, dem 28.07. – es ging nach Marine Land, das liegt bei den Niagara Fällen und ist ein Vergnügungspark. Es gibt dort zum Beispiel die längste Stahlachterbahn der Welt. Doch die war mehr für meinen Bruder interessant. Mich interessierten nur die Wale. Sofort nach Eintritt sahen wir, dass gleich eine Show beginnen würden und suchten uns einen Platz. Wir waren noch etwas früh dran und fanden so einen in der 2. Reihe. Meine Eltern wunderten sich etwas, warum der Boden so nass war, doch mich interessierte das weniger. Die Show war recht interessant, wobei das größte wohl das Orcaweibchen war. Es sei erwähnt, dass ich das Geschlecht selbst erkannt habe, worauf ich sehr stolz bin. ^^ – Auf alle Fälle war sie so dressiert, uns einmal richtig kräftig nasszuspritzen. Wir waren von oben bis unten nass und die Kamera meines Dads versagte kurzzeitig, da der Akku etwas Wasser abbekommen hatte. Nach der Show seigte sich das nass noch deutlicher: von vorn betrachtet viel es gar nicht auf, doch von der Seite… Glücklicherweise war es warm und die Sonne schien, so konnten wir trocknen während wir weiter gingen. Es folgte noch eine kleine Show mit Delfinen (Tümmlern) und dann ging es zu “Friendship Coup”. Wir standen ziemlich lange an und mussten auch bissl dafür bezahlen, aber am Ende durften Andreas, Sergei und ich einem Orca (wieder ein junges Weibchen) einen Fisch geben und ihn (doch besser sie) streicheln. Ich war total aufgeregt, denn wer mich kennt, weiß, wie sehr ich diese Tiere liebe. ^^ Am Abend zeigte sich dann das Resultat des Tages: Ein dicker Fetter Sonnenbrand. *lach*
Nun hieß es Abschied nehmen. Am 29.07. fuhren wir alle, sprich mit 7 Leuten in einem Auto (in den USA kein Problem), zum Flughafen. Wir brachten das Gepäck weg und machten noch ein paar Fotos und dann kam, was kommen musste. Gerade meinte Alla noch zu meiner Ma, sie solle nicht weinen, da brachs aus mir heraus. Alla gab mir ein Taschentuch, Valerie versuchte mich aufzumuntern und Sergei meinte, man würde sich gewiss wieder sehen. Ich hoffe es, hoffe es wirklich und freue mich schon auf den Tag. :)