Ein schwarzer Tag für die Meinungsfreiheit

Man ist endlich zu Hause, hat die bequeme Jogging-Hose an, fährt den Rechner hoch, wirft einen Blick bei Facebook rein…

…und mein erster Gedanke:

WTF – Was ist denn heut in Paris passiert? o.O

Heute Vormittag haben religiöse Fanatiker – irgendwo hieß es, sie hätten behauptet, zu Al-Kaida zu gehören – die Redaktion des französischen Satiremagazins “Charlie Hebdo” angegriffen. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es 12 Todesopfer, wobei einige andere mit teils schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden mussten.

Unter den Opfern waren unter anderem der Chefredakteur und drei Zeichner. Das Magazin hat mit seinen satirischen Cartoons und Karrikaturen unter anderem verschiedene Religionen aufs Korn genommen. Geschmack ist wie immer subjektiv und jedem selbst überlassen. Auch ich  persönlich finde sie nicht besonders ansprechend. Ich kann weder darüber lachen, noch gefällt mir der Stil der Zeichnungen (Huffington Post: The Charlie Hebdo Cartoons That Terrorists Thought Wee Worth Killing Over)

Doch egal, was ich persönlich von diesen Zeichnungen halte, so gestehe ich jedem seine Meinung zu. Gerade Satire ist ja dafür da, die Dinge zu überspitzen. Wenn ich sie nicht mag, muss ich sie nicht lesen.

Was mir in jedem Fall jedoch wichtig ist, dass wir unsere Meinungsfreiheit nicht mit Füßen treten lassen. Worte und Zeichnungen rechtfertigen keinen Mord. Wir sind hier nicht mehr im Mittelalter. Viel stilvoller wäre wohl eine wortgewandte Reaktion in Wort und Bild – oder auch ein (friedlicher) Protest – oder eben einfach stillschweigen und drüber stehen.

Doch diese Feinheiten waren den religiösen Fanatikern, die heute die Redaktion dieses Magazins angriffen, eher fremd. Stattdessen ein feiger Angriff mit Schusswaffen und anschließender Flucht.

Das widerspricht meinem Verständnis von Meinungsfreiheit – und noch mehr meinem Verständnis von Menschlichkeit.

Je suis Charlie

In Gedenken an eine Redaktion die den Mut hatte,
sich nicht den Mund verbieten zu lassen.
In Gedenken, an den Chefredakteur und jene Mitarbeiter, die für diesen Mut mit dem Leben bezahlen mussten.
Oder nun schwer verletzt im Krankenhaus liegen.
Warum? – Weil einige religiöse Fanatiker keine Achtung und Respekt vor Meinungsfreiheit haben.

(Siehe auch Kommentar der TAZ)

Allen Betroffenen wünsche ich viel Kraft und den Verletzten eine baldige Genesung.

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