Wie allen begann
Am 25.09. hatte ich – wie jedes Jahr – Geburtstag. Mein Freund hatte mich überzeugt, dass wir dieses Jahr nicht direkt zu meinem Geburtstag nach Wittstock fahren würden, da wir ja – gefühlt – gerade erst da waren. (Zu unserem Urlaub Ende August.) Ich knirschte zunächst etwas mit den Zähnen, vor allem da ich nun meiner Familie und vor allem meinen Großeltern erklären musste, dass wir nicht kommen würden.
Da mein Geburtstag auf einen Donnerstag fiel und ich ja gerade erst im ersten Monat bei der neuen Arbeit war, musste ich natürlich an dem Tag auch zur Arbeit. Das hatte ich die letzten Jahre mit meiner Urlaubsplanung immer vermieden, doch eigentlich war es nur halb so schlimm. Zu diesem besonderen Anlass gab es das Frühstück zumindest im Wohnzimmer, mit Kerze und von seiner Familie war auch schon ein Geschenk eingetroffen. Neuer Lesestoff zusammen mit Geburtstagskarten.
“Mein Geschenk bekommst du am Wochenende.”, kündigte er mir geheimnisvoll an. Da gehen wir schön zusammen essen.
Alles klar, dachte ich – ohne mir wirklich etwas dabei zu denken – und fuhr zur Arbeit. Ich machte etwas zeitiger Feierabend, radelte fix nach Hause, um Kuchen zu backen und machte mich dann auch schon wieder auf den Weg zum UX Stammtisch. Ein Tag voller Action!
Das gemeinsame Essen gehen
Nach einem recht normalen Samstag mit einem Zwischenstopp bei Fairkauf, kam schließlich der Abend. Nach vielen Nachfragen verriet mir mein Freund irgendwann, wo sich das Restaurant befinden würde und wir beschlossen, dass wir zu Fuß gehen – und das gleich mit einem Spaziergang durch den Tiergarten verknüpfen würden. Durch meine Ungeduld machten wir uns recht zeitig auf den Weg und mein Freund hatte ernsthaft Mühe, Zeit zu schinden.
“Der Tisch ist erst 19 Uhr reserviert, da können wir nicht schon vorher da sein.”, argumentierte er. “Achwas, wenn man da 10 Minuten vorher da ist, macht das bestimmt nichts. Wir können ja im Zweifelsfall warten, aber langsam wird mir kalt.”, zeterte ich ungeduldig. Doch ich ließ mich breitschlagen und wir nahmen den langen Weg durch den Tiergarten. Langsam fragte ich mich, ob er unsere Familien eingeladen hatte, so wie ich es Anfang des Jahres zu seinem Geburtstag gemacht hatte. Doch es kam alles ganz anders.
Endlich näherte sich der Zeiger der vollen Stunde und wir näherten uns dem Restaurant. Während mein Freund noch seinen Namen für die Reservierung nannte, schweifte mein Blick durch den Raum. “Ich glaub, ich weiß schon, wo wir sitzen.”, grinste ich und machte mich gleich auf dem Weg zu dem Tisch, wo 3 Freunde von uns saßen. Nach einer herzlichen Begrüßung stürzte ich mich auf den Stuhl an der Stirnseite, doch ich wurde zurückgehalten.
“Wo willst du denn hin?”
Ganz irritiert ging ich zurück zu meinem Freund, der vor dem Tisch stehen geblieben war und nun fiel er vor mir auf ein Knie. Fast wie im Film. Was nun kam, wurde mir schlagartig bewusst und mit einem Mal waren alle Gedanken, die ich mir je über das Thema Heiraten gemacht habe, hinfällig. Und nach fast 7 Jahren sagte ich “ja”.
Alle zusammen hatten wir dann einen tollen Abend, genossen das leckere Essen und hatten einfach Spaß.
“Ein Jahr habt ihr jetzt Zeit.”, warnten uns unsere Freunde scherzhaft vor.
Wie sagen wir es der Familie?
Wir ließen uns an dem Abend Zeit und erst am nächsten Morgen beschloss ich, unsere Eltern einzuweihen. Ich machte mir den Spaß und schickte ihnen ein schönes Foto (ihr seht es im Anschnitt über dem Post) von meinem Ring kommentarlos zu.
Meine Mum wusste natürlich gleich, was los war, denn mein – nun Verlobter – hatte vorab ganz klassisch bei meinen Eltern angefragt, ob sie denn mit einer Heirat einverstanden wären. Doch auch meine nun bald Schwiegermama rief schließlich an und gratulierte und freute sich mit uns.
Am lustigsten – wenn auch etwas irritierend – waren die Reaktionen meiner Großeltern. Mein einer Opa fragte auf die Ankündigung “wir wollen euch etwas sagen”, wann es denn soweit wäre. Dabei strahlte er über das ganze Gesicht und verdutzt erklärte ich ihm, dass wir (oder besser ich) nicht schwanger wären. War da ein Hauch von Enttäuschung? Vielleicht ein bisschen, doch meine Oma war schnell bei der Sache und natürlich freuten sie sich mit uns.
Auch bei meinen anderen Großeltern fiel die Reaktion ähnlich aus. Nach dem klar war, dass wir heiraten würden, fragte meine Oma, wann denn das Baby käme. Uh, naja, nicht jetzt. ;)
Die Planung beginnt
Ganz voller Vorfreude haben wir uns schon in die Planung gestürzt. Unsere Pinnwand im Arbeitszimmer haben wir frei gemacht, potentielle Orte für die Trauung recherchiert (das hat vorrangig mein Schatz übernommen) und eine Gästeliste zusammengestellt. Wir werden wohl vorrangig mit Freunden poltern und die Hochzeitsfeier eher im engeren Kreis veranstalten.
Einen Termin haben wir diese Woche auch schon erhalten und müssen nun nur noch den Ort reservieren, da wir nicht klassisch in einem Standesamt heiraten werden. (Wir sind nicht kirchlich, also gibt es auch keine kirchliche Trauung.) Aber mehr möchte ich noch nicht verraten.