Ein Brief an den Sturm

Blick auf den Balkon vor dem Sturm

Lieber Xaver,

in gespannter Erwartung deiner Ankunft bin ich heute extra früh aufgestanden, um noch einmal aufzuräumen. Da ich gehört habe, dass du ausladende Tänze magst, habe ich unsere Balkonpflanzen alle an die Hauswand gestellt. Kleinere Blumentöpfe, Gießkanne und Co. habe ich mal reingeholt. Nicht, dass du stolperst. Auch die Getränkekiste habe ich in die Küche geholt, du bevorzugt ja dann doch Wasser und bringt bestimmt selbst genug mit.

Nun solltest du dich hoffentlich halbwegs ungehindert austoben können. Mach dir bitte nicht die Mühe, die Pflanzen wieder an ihre angestammten Plätze zurückstellen zu wollen. Das mache ich dann später. Falls du unbedingt etwas für uns tun möchtest, darfst du gern den restlichen Sand aus dem Sommer vom Balkon fegen. Das würde wirklich völlig ausreichen.

Ich wäre dir in jedem Fall unheimlich dankbar, wenn du den großen Baum vor dem Balkon stehen lassen könntest. Ich wusste einfach nicht, wo ich ihn hätte sonst hinstellen können.

Leider habe ich festgestellt, dass unsere Nachbarn deine Bedürfnisse noch nicht ganz so verstanden haben. Falls du dir dort unbedingt etwas mitnehmen möchtest, sei bitte vorsichtig und lasse es dann nicht auf unserem Balkon liegen. Auch wäre es mir lieb, wenn du nichts in unsere Fenster krachen lässt. Das würde unsere Kätzchen wirklich sehr erschrecken.

Da ich nun nichts weiter für dich tun kann, werde ich einfach mit einer Tasse Tee auf dich warten und gespannt zuschauen, wie du dann durch unsere Straße tanzt.

Viele Grüße,
Christina

PS: Ich hoffe übrigens, dass du meinen Freunden in Schleswig-Holstein und Mecklenburg Vorpommern nicht ganz so schwer zusetzt.

Balkon vor dem Sturm

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