Der Großtausch in Wittstock ist längst über die Stadtgrenze hinaus bekannt. Seit über 30 Jahren wird er von der Fachgruppe der Numismatiker jedes Jahr organisiert und durchgeführt. Auch mein Opa gehört zu diesen Numismatikern und seit einigen Jahren, helfe ich jedes Jahr beim Aufbau. Hauptsächlich, weil mein Opa einfach nicht mehr so fit ist wie früher. Das Herz und vor einigen Jahren die Therapien zur Bekämpfung des Krebs. Lieber heb ich den Tisch, als dass ich meinem Opa dabei zusehe… Manchmal kann ich ihn zwar nicht völlig abhalten, doch wenigstens weiß ich dann, dass jeder Tisch, den ich mit aufstelle, einer ist, den er nicht aufstellt.
Dafür gibt mir mein Opa immer einen Teil seines Tisches ab. In diesem Jahr jedoch, war auch mein Dad mit von der Partie. Mein Bruder hat als Kind Autos gesammelt und nach seinem Auszug stehen diese nun alle im Keller meiner Eltern. Mein Bruder wollte sie nicht mehr und so haben wir versucht, sie zu verkaufen. Ohne Erfolg.
Der Großtausch richtet sich hauptsächlich an Numismatiker (Münzsammler), Philatelisten (Briefmarkensammler) und Postkartensammler. Hier und dort gibt es noch immer Überraschungseifiguren-Sammler, so wie Martin. Doch der Hype ist schon vor einigen Jahren vorbei gegangen. Die paar Kinder, die nun am Sonntag mit in der Stadthalle waren, wurden von den Autos weg zu den Münzen und Postkarten gezogen – was auch immer die Eltern – im besonderen die Väter – mehr interessierte.
Schade.
Auch ich konnte nicht viel meiner doppelten Münzen loswerden und das beste Geschäft habe ich wohl mit meinem Opa gemacht, bei dem ich mir 3 2-EUR-Stücke aussuchen durfte. Nein, nicht die normalen Länderstücke; die Sonderprägungen. Und bei einem Wittstocker Numismatiker konnte ich auch das 2 EUR Stück von 2010 (Bremen) in sehr gutem Zustand erhalten. Und weil ich die Enkelin von meinem Opa bin, hat er sogar 1:1 getauscht, statt mich mehr zahlen zu lassen. :-)
Im nächsten Jahr schaue ich vielleicht wieder nach kanadischen Quarters oder mir noch fehlenden 10 DM Stücken. Je nach dem, wie mir so ist. Doch ich glaube, ich werde mich nicht noch einmal durchgehend mit hinsetzen. Denn das bedeutet zeitig aufstehen (mein Opa ist meist schon um 6 Uhr morgens da, ich komme meist 1 1/2 Stunden später) und dann bis 15:00 Uhr bleiben und anschließend abbauen.
Aber so ein wenig körperliche Arbeit war auch mal wieder gut. ^^
meine mum hat ja noch diese wunderschönen russischen Marken aus den 80er von ihrem damaligen brieffreund. bunt. kitschig. und extrem auffallend :-) meine sammlung verbirgt aber eher keine großen schätze.
Ja, Briefmarken habe ich auch noch. Aber irgendwie stehen die bei mir nur rum und ich hab keinen Plan. ;) Münzen find ich besser, Die kann man wenigstens richtig anfassen. Klar, auch dort gibt es kleinkarrierte Leute. Von wegen Kratzer, poliert etc. Aber eine Briefmarke ist gleich völlig Wertlos, wenn eine Zacke fehlt.