Vom Tuch zum Schal

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Ich muss gestehen, die nasse, kalte Jahreszeit hat mich ein wenig überrümpelt. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, meinen Wintermantel, Schuhe etc. nach meinem Geburtstag Ende September mit nach Hannover zu nehmen. Doch irgendwie war mein Auto so voll, dass mir erst zu spät auffiel, dass ich es vergessen hatte.

Schnell kamen die nassen Tage, wo es schon morgens regnete und sich das Wasser auf den Gehwegen sammelte. Da ich doch eine kleine Strecke von zu Hause zur Straßenbahn zurückzulegen habe, saß ich nicht nur einmal mit nassen Schuhen in der Bahn. Doch noch viel schlimmer. Da die Sohle schon so abgetreten war, stand das Wasser auch sehr schnell in den Schuhen und durchweichte mir die Socken. Die Kälte zog sich dann schnell durch meinen ganzen Körper und es ist wohl nicht verwunderlich, dass ich nun schon eine Weile durch die Gegend “schniefe”.

Doch ich hatte Glück, denn diesen Montag war mein Paps dienstlich in Hannover und er brachte mir meinen ersehnten Mantel und die noch mehr herbeigefieberten Schuhe. Meine Stiefel und meine, wie ich sie oft nannte, “Wanderschuhe” – nicht hübsch, aber warm – die ich mir während meiner Studienzeit in Wernigerode kaufte.

Diese Schuhe sorgen beim Laufen für einen warmen Fuß und ich war schon recht zufrieden. Doch erst zu spät fiel mir ein, dass auch Schal und Handschuhe – vor allem aber der Schal – ganz nützlich wären. In Ermangelung meiner kuschligen Schals griff ich zu einem Seidentuch, dass mir mein Mitbewohner von einer Dienstreise auch China mitgebracht hatte. Doch so ein Seidentuch, das hält nunmal nicht warm. Und so begann ich mich nach einem Schal umzusehen, auch wenn es wohl fraglich ist, warum der Mensch vier verschiedene Schals benötigt… (Fazit: Bitte keinen Schal zu Weihnachten. ;) )

New Yorker vs. H&M

Beim ersten Mal hatte ich mich nur umgesehen und viele gesehen, dir mir nicht gefielen. Entweder von der Farbe, vom Muster oder vom Stoff. Ich hatte eine recht klare Vorstellung davon, wie der Schal sein sollte. Sehr lang, von eher dünnem Stoff, weich und weiß. Die ersten drei Faktoren beruhten auf Erfahrungen, die ich bereits mit einem roten Schal gemacht habe, der immer kuschlig und warm ist. Weiß sollte er sein, damit er zu meiner Mütze passt. (Die ich komischer Weise den ganzen Sommer über in Hannover hatte.)

Im New Yorker hatte ich bereits einen Schal gesehen, der diese Kriterien erfüllte. Doch bei 7,95 EUR wollte ich doch erstmal schauen, wie der Preis so bei der Konkurrenz lag. Das tat ich auch schon am Tag darauf nach Feierabend. Da es ziemlich frisch war und mir schon der Hals kratzte, war ich sogar bereit, die 2 EUR mehr in Kauf zu nehmen. Doch ich weiß nicht warum, in dieser H&M-Filliale stauten sich die Kunden an der Kasse und die Mädchen schienen es nur mühsam zu schaffen, sie abzuarbeiten. Sie brauchten ewig für jeden einzelnen Kunden. Nachdem ich mich dann eine gefühlte Viertelstunde nicht von der Stelle bewegt hatte, gab ich entnervt auf und legte den Schal zurück.

Heute habe ich dann den ähnlichen Schal zu 7,95 EUR im New Yorker gekauft. Und ich muss sagen, im Gegensatz zum Produkt bei H&M konnte ich da keine Maschinenfehler erkennen, keine Minischlaufen, die aus dem sonst glatten Stoff ragten, wo man sich so schnell mit den Fingernägeln drin verhängt…

Nachdem ich auch schon beim Hosenkauf bei New Yorker mehr Glück hatte als bei H&M verschiebt sich hier langsam wieder mein Weltbild, denn bevor ich nach Hannover kam, fand ich H&M eigentlich besser…

Aber was soll es. Ich habe nun einen langen, weißen, kuschligen Schal. Vielleicht halte ich es noch ein wenig ohne Handschuhe aus, denn dort habe ich kaum klare Vorstellungen und bei dem Gedanken ziellos durch die verschiedensten Läden Hannovers zu rennen, wird mir ganz übel. o.O

PS#1: Ja ihr Männer da draußen, es soll auch Frauen geben, die sich nicht ständig zum Einkaufen begeistern können. ;-p

PS#2: Schatz, ich glaube, ich werd mir wieder anhören müssen, dass ich nicht genug Farbe trage… *mh*

2 thoughts on “Vom Tuch zum Schal

  1. Jens

    Ich musst bei Vokabel ‘Weltbild’ schmunzeln.

    Ähnlich ging es mir nach meinem letzten Städtewechsel. Ich ging sonst immer im Marktkauf einkaufen. Am neuen Standort ist Marktkauf dann plötzlich nicht mehr das Gleiche und nervte nur noch. Nun geh ich zu Kaufland.

  2. Irgendwie scheint ein Städtewechsel auch immer einen Wechsel der Gewohnheiten zu fordern. Während ich zu Hause und zu großem Teil auch in Wernigerode immer im Kaufland einkaufen gehe, muss ich hier auf Lidl, Aldi und Real ausweichen, weil es in Altwarmbüchen einfach keinen Kaufland gibt.

    So schnell bricht man mit seinen Gewohnheiten. ^^”

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