Erinnerungen an Schultage

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Es ist mir schon immer schwer gefallen, mich von alten Sachen zu trennen. Als ich im Januar diesen Jahres mein Kinderzimmer bei meinen Eltern ein wenig aufräumte, musste ich mich von ein paar Dingen trennen, die ich vorher noch mit einem Foto verewigt habe. Darunter zählt auch meine alte Schulmappe.

Ich kann gar nicht recht sagen, wie lange mich diese Mappe begleitet hat. Neben diesen Plastikschulranzen, die ich in der Grundschulzeit hatte, wechselte ich irgendwann Ende meiner Grundschulzeit auf eine 4 You Mappe. Wie viele zu der Zeit. Während ich bei den Stoffausführungen nie verstanden habe, wie diese das Wasser bei Regen abweisen würden, bekam ich von meinen Eltern eine mit schwarzem Kunstleder.

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Jahrelang hat sie mir mit ihren verschiedenen Fächern gute Dienste geleistet. Doch ich erinnere mich, wie sie in der zweiten Sekundarstufe langsam Verschleißspuren aufwies. Das Leder begann an der unteren Seite zu reißen und immer wieder meinten Freunde “Kauf dir doch mal eine neue Mappe.” Doch ich hing an dieser Mappe, die so viel mitgemacht hat. Zu höchstzeiten trug sie ein Gewicht von etwa 10 Kilo (schere Bücher und altes Notebook für Präsentation mit bei) und das einst weiße Kätzchen, dass sich irgendwann dazugesellte, ermöglichte mir ein schnelles öffnen des oberen Fachs für die Brotbüchse. Diese Mappe hat mich nie enttäuscht.

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Und so weigerte ich mich, auf eine neue Mappe umzusteigen. Ich dachte mir, zum Studium läufst du nicht mehr mit Mappe herum und die ein, zwei Jahre wird sie schon noch halten.

Nun, das Leder riss in den unteren Ecken immer stärker auf und bald war nur noch der Stoff über, der auch durch die Bücherkanten immer mehr einriss. Es kam soweit, dass ich meine Bücher und Hefte grundsätzlich erst in eine Plastiktüte tat, damit bei Regen nichts nass werden konnte. Als es soweit war, meinten meine Freunde wieder zu mir “Mensch, hol dir doch mal ne neue Mappe. Oder einen Rucksack.”

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Aber ich bin von Natur aus stur und mit der Zielgraden vor den Augen hielt ich auch das letzte Jahr noch durch. Im Januar habe ich mich nun von diesem treuen Begleiter getrennt, doch spätestens nach diesem Blogeintrag wird sie mir wohl immer in Erinnerung bleiben.

5 thoughts on “Erinnerungen an Schultage

  1. Auf regionale Gegebenheiten würde ich glaube ich nie umsteigen wollen. Warum soll mal verleugnen, wo man her kommt. Klar, hieß es im Laden immer “Ranzen”, aber ich wurde nie gefragt “Hast du deinen Ranzen gepackt?”. (Und die Tatsache, dass du mit “Schulmappe” auch bei Google Einträge findest, ist wohl ein Zeichen, dass ich da nicht die einzige bin.) Das ist wie “Füller” für “Füllhalter” und bei einer geschmierten Scheibe Brot, werde ich auch weiterhin “Stulle” sagen, so wie man in einem anderen Teil Brandenburgs “Pemme” dazu sagt.

    Ich glaube, ein Markenzeichen des Brandenburger Dialekts ist schon so ein wenig, dass wir schnell reden und auch die ein oder andere Silbe vernuscheln. Nagut, letzteres muss ich mir abgewöhnen, denn auf Arbeit gibt es tatsächlich Situationen wo man mich nicht versteht. Aber regionalbedingte Begriffe? Niemals!

    Und wer weiß überhaupt, ob ich in Hannover bleibe? :-p

  2. Ulf

    hihi, alles klar :-)

    Was ich mich gerade frage: Diesmal war zwar eindeutig, was du meinst, schliesslich hast du Bilder beigefuegt. Ich frage mich nun aber wie haeufig ich Sachen schon einfach falsch verstanden habe, weil gerade mal keine klaerenden Bilder dabei waren und die Worte fuer mich eine andere Bedeutung hatten?
    (Also, jetzt nicht auf deinen Blog bezogen, sondern grundsaetzlich…)

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