Weihnachtsmarkt in Wernigerode

Die Adventszeit ist angebrochen, die Temperaturen sinken auch allmählich, fehlt nur noch der Schnee. Der Schnee, der einem Weihnachtsmarkt das gewisse etwas verleiht.

Auf Markt- und Nicolaiplatz erstreckt sich hier der Weihnachtsmarkt. Büdchen neben Büdchen. In der Luft der süße Geruch von Waffeln, Schmalzgebäck und gebrannten Mandeln und etwas weiter der herzhafte Geruch von Bratwurst. Für all jene, die einen Weihnachtsmarkt der Glühweinstände wegen besuchen ist auch ausreichend gesorgt. An jedem 2. oder 3. Stand kann man ihn erwerben. Eine Möglichkeit Kakao zu erstehen hab ich bisher leider übersehen.

Für die kleinen Gäste gibt es kleine Karussels und auch in Wagen, an dem man etwas gewinnen kann, gelingt es einem mit einem Ball die aufgestellte Dosenpyramide zum Zusammensturz zu zwingen. Den ein oder anderen Stand mit Holzspielsachen, Gebrauchsgegenständen, Christbaumschmuck und anderen Dingen findet man auch.

~ Ein Weihnachtsmarkt eben. ~

Ohne Frage größer als jener 4 Tage andauernde Adventsmarkt in meiner Heimatstadt und selbstverständlich kleiner als die der großen Städte wie Dresden und Rostock. Und doch fehlt das gewisse etwas. Schnee?

Der wird hoffentlich auch noch irgendwann kommen und vielleicht gibt er dem Weihnachtsmarkt dann auch den Hauch von Weihnacht und Heimlichkeiten.

Planetenweg

17.09.2006

Schon um kurz nach 7 Uhr fand mein Schlaf sein Ende. Da ich mir den Wecker eigentlich für 8 Uhr gestellt hatte, drehte ich mich noch ein paar Mal um, bis dann auch mein Wecker der Meinung war: “Mädchen, du könntest jetzt ml aufstehen!“ Was bleibt mir da anderes übrig? Ich kann und will ja nicht den ganzen Tag im Bett verbringen. Also raus aus den Federn, waschen, Bett machen und Frühstück. Dieses Mal hab ich mir für meine Exkursion gleich noch zwei Stullen geschmiert, damit ich nicht wieder anfange nachzudenken, ob ich mir nicht doch etwas zu essen kaufe und der Hunger nicht der Grund für die Rückkehr wird. Ich schätze, es war so ca. 9.45 Uhr als ich doch endlich das Zimmer verlies und mich auf meinen Weg in die Stadt machte. Ganz nach Vorschlag des Stadtführers hab ich mir vorgenommen, den “Planetenweg“ abzuwandern. Zur Erklärung: Über knapp 6 km sind in Wernigerode die Säulen unserer Planeten (inklusive Pluto!) aufgestellt. Die Abstände entsprechen im Verhältnis 1:frag mich nicht den realen Abständen im All. Starten soll man bei der Sonne.
Das war auch schon das erste Problem, da ich gedacht hatte, die Sonne wäre in Form einer großen Säule dargestellt, die in der Nähe des Bahnhofs stand. Doch da suchte ich vergeblich nach einer solchen. Erst später, als ich verzweifelt aufgab und zurück zum Wegweiser für den Planetenweg ging, fand ich sie. Eine große Kugel, direkt neben dem Schild! Da wurde mir klar, dass ich schon am Vortag zwei Mal dran vorbeigelaufen war. Die ersten Säulen (Merkur, Venus, Erde) machten dann glücklicherweise weniger Probleme und so hellte sich meine Stimmung doch schnell wieder auf. Mars hatte ich von Weiten doch glatt für eine Parkuhr gehalten, die Säule aber doch noch rechtzeitig erkannt. Jupiter war mit Hilfe meiner Stadtkarte auch schnell gefunden. Dank ihm weiß ich nun auch, wo ein Kino in Wernigerode ist (zumindest ein kleines). ;)
Auf dem Weg zu Saturn fotografierte ich die Silvestikirche und das Schloss von weitem – und lief dann glatt an der Säule vorbei. Als ich an dem Platz ankam, an dem ich auf dem Weg zu Uranus wechseln sollte, bekam ich den Fehler mit und lief – stur wie ich bin – noch einmal zurück. Wer mich gesehen hat, muss mich für total bescheuert gehalten haben. Saturn fand ich schließlich dicht neben einem Auto stehend, halb verdeckt und einer Parkuhr zum verwechseln ähnlich. Nun ja, ein Foto von der Säule und wieder in Richtung Uranus. Wie man weiß, werden die Abstände ja nun immer größer, und so galt es nun rund 1400 m bis Uranus zurückzulegen. Auf dem Weg dorthin passierte ich nicht nur eine Reihe von Gärten, sondern auch Tennisplätze. Allerdings glaube ich, dass sie dem örtlichen Verein zugehören, dank meinem Stadtführer weiß ich aber, dass es noch eine Tennishalle gibt, die ebenfalls 3 Plätze außerhalb hat. ^^
Uranus befand sich am Eingang eines Wildparks. Auf einer Bank legte ich meine erste Pause ein, um meine Birne zu essen. Hätte ich gewusst, was auf dem Weg zu Neptun auf mich zukommt, hätte ich mir vielleicht überlegt, ob ich nicht doch lieber den Leuten auf dem Tennisplatz zuschaue. Aber wenn ich mir was vornehme, zieh ich das auch durch. Der Weg durch den Wildpark war konstant ansteigend und langsam merkte ich, wie mir der Schweiß auf die Stirn trat. Entsprechend der Beschreibung ging es dann eine ziemlich Steile Treppe durch den Wald hinauf. Mit merklich gesteigerter Körpertemperatur oben angekommen begann schon das Chaos. Die Beschreibung sagte lediglich, dass der Weg zur “Silbertanne“ von dem erreichten Platz abbiegen sollte. Doch da waren insgesamt 4 Wege. Ein Schild, dass auf den “Lustgarten“ hinwies (woran ich später vorbeikommen sollte) zeigte auf zwei Wege: eine Treppe und einen normalen abschüssigen Weg. Da ich genug von Treppen hatte, entschied ich mich für den Weg. An der nächsten Weggabelung gab es dann ein äußerst verwirrendes Schild: Ein Pfeil der in zwei entgegengesetzte Richtungen wies! Nunja, das schloss immerhin 2 der 4 Möglichkeiten aus, aber viel zu spät merkte ich, dass ich mich wohl doch für die falsche Richtung entschieden hatte. Über Umwege und mehrere Wegweiser (und einen sehr schönen Ausblick auf die Stadt) fand ich schließlich zur Straße “Am Lustgarten“. Um dann doch noch irgendwie Neptun zu finden, orientierte ich mich an der Beschreibung zwischen Neptun und Pluto und als ich schon glaubte, ich würde die Säule gar nicht mehr finden, sah ich sie. Ich überlegte, ob ich nicht den Weg nun zurück zu Uranus laufen sollte, nur um mal zu schauen, wo genau ich falsch gelaufen war, aber da mir der Magen langsam knurrte und ich erst an der letzten Säule meine Stullen essen wollte, machte ich mich einfach auf den Weg zur letzten Station. Pluto zu finden war kein Problem, nur das Planetarium, welches sich am gleichen Standort befand, war irgendwie enttäuschend. Es sah heruntergekommen und verdächtig geschlossen aus. Schade.
Um wenigstens in halbwegs netter Umgebung meine Mittagspause einzulegen, suchte ich mir im Park (Lustgarten) eine Bank und überlegte, was ich nun weiter tun sollte. Es war erst 13 Uhr und in meinem Zimmer würde es mir doch recht langweilig werden. Also entschloss ich mich noch zwei als sehenswürdig gekennzeichnete Häuser in der nahe gelegenen “Breiten Straße“ zu besichtigen. Auf dem Rückweg schaute ich noch kurz beim Kino vorbei, um festzustellen, dass sie momentan “Das Parfum“ und “Cars“ ausstrahlen und machte mich dann auf den Weg zurück. Nachdem ich mich ein wenig frisch gemacht hatte (wie praktisch doch so ein Waschbecken im Zimmer ist) fiel ich erstmal ins Bett. Ich schaffte nur ein paar Seiten im Buch, bevor ich mich doch zum (Nach-)Mittagsschlag entschied.
Was der Abend so brachte? Nya, ich hab nun endlich mein Bewerbungsformular ausgefüllt (mit ein paar Lücken *seufz*), meine Fotos auf den PC gezogen und mit meinen Eltern telefoniert. Mama war ein wenig irritiert, als ich meinte, ich hätte mich heut im Wald verirrt. ^^’

Spontanes Sightseeing

16.09.2006

Was für eine Nacht. Ich bin mehrfach wach geworden. Ich glaub, ich schieb es auf den Härtegrad der Matratze. Um 7 Uhr rum war langsam klar, viel länger schläfst du heute nicht mehr. Der Himmel draußen war grau und lud nicht zum Aufstehen ein. Also schaltete ich den Radiowecker ein und legte mich wieder hin. Zu Hause kann ich das Stundenlang machen. Hier hielt ich es nicht mal eine Stunde aus. Ich stand also doch auf, machte mein Bett, frühstückte und wusch mich. Da es draußen regnete – meine Naturalien standen wohl verpackt noch immer draußen und freuten sich hoffentlich ein wenig über die Abkühlung – blieb mir zunächst nur mein PC. Erst hatte ich mir vorgenommen, das mehrere MB große Skript für den Vorkurs durchzuarbeiten, aber nach ein paar Minuten war jede Motivation dafür verschwunden. Glücklicherweise riss die Wolkendecke bald auf und setzte auch dem Regen ein Ende. Ich machte mich also mit einem Fläschchen Multisaft, einer Birne, meiner Kamera und natürlich meinem Stadtführer auf den Weg in die Stadt.
Ich spazierte durch die Stadt – entschied ziemlich spontan, was ich mir als nächstes anschauen würde und legte so einige Meter mehr zurück, als insgesamt nötig gewesen wären. Das ein oder andere Foto entstand, für 1 EUR schaute ich mir das kleinste Haus der Stadt von innen an und ich nahm die ausgeschilderten 15 Minuten Fußweg zur Landesgartenschau auf mich, um dann doch nicht hineinzugehen, da mir 11 EUR doch irgendwie zu schade dafür waren.

Wieder zurück in der Altstadt entschied ich mit einem Blick auf meinen Stadtplan, die Liebfrauenkirche aufzusuchen. Nach anfänglichem Zögern, überzeugte mich ein Angestellter der Kirche, für 1 EUR statt 2 auf den Turm hochzusteigen und ein wenig die Aussicht zu genießen. Auch hier entstanden wieder einige Fotos.

Da mich schließlich trotz Birne und Saft der Hunger einholte, machte ich mich wieder auf den Weg zurück zur Hochschule. Gegen 16 Uhr saß ich wieder in meinem Zimmer und verdrückte ca. 1/3 der mit meinen Eltern gekauften Weintrauben. Auf dem Bett liegend, schaffte ich schließlich noch ein paar Seiten von Patrick Süskinds Roman und machte schließlich doch ein Mittagsschläfchen, als mir die Augen zu schwer wurden.

Zum Abendbrot gibt es nun Beutel-Milchreis und eigentlich wollte ich später noch mal in die Stadt und schauen, wie Wernigerode denn bei Dämmerung bzw. Nacht ausschaut. Wegen schlechten Wetterbedingungen (sprich Regen) und mangelnden Hilfsmitteln (Regenschirm), muss ich mir für den Abend nun scheinbar etwas anderes überlegen. Hoffentlich wird es morgen schöner. :)