Das Jahr geht zu Ende

Der letzte Tag des alten Jahres ist angebrochen und wie so oft bietet sich damit ein Anlass, kurz inne zu halten und zurück zu blicken. Ein chaotisches Jahr geht nun zu Ende. Dachte ich vor einem Jahr noch, es kann nicht mehr schlimmer werden und alles wird besser, so hat 2014 noch eins drauf gesetzt.

In 2014

  • schrieb ich nach nur 3 Monaten des neuen Jobs meine 3. Kündigung., was dann je eine Kündigung pro Jahr seit 2012 macht. Ich hoffe, das hat nun ein Ende!
  • arbeitete ich 5 Monate als Freiberuflerin – und merkte, dass es zumindest in der versuchten Form nichts für mich ist.
  • begann ich im September meinen neuen Job bei Heise – und bin diesmal frohen Mutes, dass es etwas für Länger ist.
  • haben wir meine kleine Nichte doch recht oft gesehen und konnten somit schön sehen, wie sie jedes Mal mehr konnte.
  • hat mein Schatz mir einen Antrag gemacht. Und ich habe Ja gesagt. :)
  • ist am 01. Dezember leider mein lieber Opa im Alter von 87 Jahren verstorben. :(

Der Verlust Opas – die Beerdigung folgte am 12.12. – hat natürlich dazu geführt, dass neben unserer Trauer nur wenig Platz für Weihnachtsstimmung blieb. Und so war dieses Weihnachten irgendwie insgesamt einfach nicht wirklich Weihnachten.

In 2015

  • werden wir unsere Hochzeit feiern
  • wollen wir im Rahmen unserer Hochzeitsreise nach Island fliegen und dort unter anderem Wale beobachten.
  • gibt es auch sonst einiges zu feiern: Hochzeit bei Freunden und Familienfeier
  • eröffnet mein Bruder zusammen mit seinem Geschäftspartner das Restaurant “Kleine Schänke”
  • will ich weiter Volleyball und im Sommer Tennis spielen.
  • habe ich kein Abo mehr für die Fahrkarten der üstra, sondern will regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.
  • und ja, ein bisschen was abnehmen will ich auch noch. ;)

Bei all dem Trubel hoffe ich inständig, dass auch Zeit für die Projekte bleibt. Denn leider hat das 2014 so gar nicht klappen wollen und doch stark gelitten.

Da gibt es:

  • Privat: “Familienchronik” – ich möchte also eine Art Familienchronik schaffen und neben Zahlen und Fotos soweit möglich auch Erzählungen aufgreifen. Dort, wo es sich anbietet, möchte ich ein paar Daten der allgemeinen Geschichte (2. Weltkrieg) gegenüber stellen.
  • Die Hutmacherin.
  • “Merfolk” – der Arbeitstitel unseres ODC-Projekts

Vielleicht gönne ich mir im neuen Jahr mal “Scrivener”, dass soll fürs Schreiben und Material sammeln ja wirklich eine Erleichterung sein. We’ll see.

 

Wenn plötzlich ein Teil fehlt

Entgegen meiner Pläne war ich auch die letzten Wochen wieder ruhig. Doch diese Ruhe habe ich gebraucht – und werde sie wohl auch noch etwas brauchen.

Am Freitag, 21. November fuhren wir nach Wittstock zu meiner Familie. Mein Opa lag schon länger im Krankenhaus und mein Papa hatte angerufen. “Es wäre gut, wenn ihr kommt.” Zufällig hatte ich an dem Freitag Urlaub und mein Schatz hatte auch frei, sodass wir uns am Freitagmorgen ins Auto setzten und los fuhren.

Am Freitag fuhren wir zusammen mit Oma ins Krankenhaus. Opa wirkte noch recht fit und mit Hilfe einer Schwester durfte er sich aufsetzen. Da er trotz Hörgerät nur schwer hörte, blieben lange Unterhaltungen aus, doch ich beobachtete mit einem Schmunzeln, wie meine Oma ihren Mann “betuttelte” und sie sich liebkosten – und mein Opa wie ein kleiner Junge daneben saß. Obwohl er erschöpft wirkte, hatte er dieses schelmische Grinsen auf den Lippen und zwinkerte mir zu, wenn es Oma doch etwas übertrieb. Alles in allem ein schöner Moment, der zeigt, wie es ist, wenn man schon so lange zusammen lebt. Immerhin hatten sie dieses Jahr ihren 63. Hochzeitstag.

Am Folgetag fuhren wir wieder ins Krankenhaus. Diesmal war auch mein Bruder mit dabei. Opa ging es nicht ganz so gut. Er hatte die Nacht nicht gut geschlafen und war scheinbar nach dem Essen eingedöst. Unser Besuch hatte ihn nun wieder geweckt. Mit etwas Widerwillen, ließ er sich wieder aufsetzen und ließ die Beine baumeln. Wie schon am Vortag gab es nicht allzu viel zu besprechen. Mein Bruder hatte ihm eine Kugel Eis aus der Krankenhaus-Kantine mitgebracht, die mein Opa glückselig löffelte. Mein Schatz und ich verabschiedeten uns und meinten, wir wollten am Sonntag früh fahren. Wir würden uns dann ja zu Weihnachten sehen.

Am Abend, als wir dann zu Bett gingen, überkam es mich plötzlich. Ich hatte dieses komische Gefühl, Tränen flossen und ich begann verzweifelt an zu weinen. Ich hatte dieses Gefühl, dass ich meinen Opa nicht wieder sehen würde, dass er Weihnachten nicht mehr da sein würde.

Also bat ich meinen Schatz, dass wir am Sonntag etwas später aufbrechen und dafür noch einmal ins Krankenhaus fahren sollten.

Und ich bin so froh, dass wir das getan haben.

Am vergangenen Wochenende (28.11. – 30.11.) war ich dann hier in Hannover bei der Studienstiftung eingespannt. Als Komissionsmitglied war ich mit dafür verantwortlich, die Studenten auszuwählen, die im Sinne der Studienstiftung für ein Stipendium qualifiziert waren.

Am Freitagabend, bevor ich aufbrach, rief mein Dad an. Die Nieren meines Opas hatten versagt. Man würde nun mit einer Dialyse beginnen, doch die Chancen wären nicht gut.

Ich weinte in den Armen meines Schatzes, voller Angst vor dem, was uns da bevor stand. Angst, dass mein Opa schon bald nicht mehr sein würde. Anschließend fuhr er mich zum Stephansstift, wo das Auswahlseminar stattfinden sollte.

Ich schaffte es ganz gut, mich tagsüber zu konzentrieren. Am Samstagabend, als wir wieder über den Akten saßen, hockte mir die Angst jedoch bereits in den Knochen. Mein Papa hatte wieder zwischendurch angerufen, obwohl wir vereinbart hatten, dass ich anrufen würde.

Ich verabschiedete mich für den Abend von den anderen und zog mich zurück auf mein Zimmer. Doch der Anruf gab Entwarnung. Es war noch alles in Ordnung. Der nächste Tag zog an mir vorbei und am frühen Sonntagabend rief ich wieder zu Hause an. Meine Eltern waren gerade auf dem Weg ins Krankenhaus. Ärzte hatten angerufen, dass die Dialyse gescheitert war. Die Organe hatten wieder versagt. Sie wussten nicht, ob er die Nacht noch überstehen würde.

An dem darauf folgenden Montag, dem 01.12. hatte ich Urlaub. Ursprünglich genommen, um mich nach einem Wochenende voll ehrenamtlicher Arbeit ein wenig zu erholen. Das Handy hatte ich die ganze Nacht bei mir, nur für den Fall. Doch bisher war kein Anruf eingetroffen. Mein Schatz brachte für mich mein Fahrrad zur Reparatur. Gegen 09:30 Uhr wagte ich mich schließlich unter die Dusche. Für diesen einen kurzen Moment war noch alles in Ordnung.

Doch als ich aus der Dusche kam, hörte ich das Telefon. Mein Dad war dran. Er hatte schon vorher versucht anzurufen, doch unter der Dusche hatte ich es nicht gehört. Opa war eingeschlafen. Er war fort.

Das Gespräch dauerte nicht lang. Ich setzte mich auf den Stuhl im Arbeitszimmer. Ich fühlte mich leer, verletzlich. Ich spürte, wie sich mein Gesicht zu einer Grimasse verzog, mein Mund wie zu einem Schrei geöffnet, doch irgendwie bekam ich kaum Luft und so blieb ich stumm. Bis ich wimmernd Luft holte. Ich hatte am Vorabend bereits eine Kerze vor einem Foto mit ihm aufgestellt. Unter Tränen zündete ich die Kerze.

Genau das, was er immer gewollt hat. Kein großes Grab. Ein Foto sollten wir für ihn aufstellen und eine Kerze und uns an ihn erinnern.

Während ich die Kerze beobachtete, fasste ich einen Entschluss. Ich suchte die Aufnahmen heraus, die mein Papa mir einst auf DVD gespielt hatte. Weihnachten von 1993 und 94 und andere. Ich kauerte auf dem Sofa und wartete immer wieder darauf, ihn zu sehen. Seine Stimme zu hören. Manchmal lachte ich auf oder schmunzelte. Dann rannen wieder stumme Tränen über mein Gesicht.

Mein Schatz kam schließlich wieder, umarmte mich und schaute mit mir die restlichen Aufnahmen. Das half. Es war gut, an diesem Tag zu Hause zu sein. Nicht, um sich von einem Wochenende zu erholen, sondern um diesen ersten, wirklich tiefen Einschnitt zu verarbeiten. Es würde nie wieder einen Weg zurück geben. Keine Zeit mehr für Fragen, Umarmungen oder anderes.

Das Leben ist eine Reise,
und auf wundersame Weise,
durften wir einen Teil des Weges mit dir gehen,
gemeinsam lachen und mit dir im Leben stehen.

 

Du hattest es nicht immer leicht,
doch hat deine Kraft so oft gereicht,
Sorgen und Schmerzen hast du gut versteckt.
“Opa geht es immer gut.”, hast du mich oft geneckt.

 

Doch auch die schönste Reise,
neigt sich einmal dem Ende.

 

Der Schmerz sitzt tief,
wir haben dich noch immer lieb.
Tränen verklären unseren Blick,
denn es gibt nun kein zurück.

 

Du wirst in unseren Gedanken immer bei uns sein,
und fühlen wir uns jetzt auch noch so allein;
so sorge dich nicht, wir werden zusammen steh’n,
denn von heute an müssen wir ohne dich im Leben weiter geh’n.

geschrieben am 01.12.2014

(Beitrag ursprünglich geschrieben am 04.12.2014)

Lebenszeichen – mal wieder

Irgendwie ist es schon ein bisschen wie verhext. Rein rechnerisch müsste ich so wahnsinnig viel Zeit für alles und nichts haben – doch es kommt bisher nicht viel dabei raus. Da geht man dann abends mal zum Sport (Volleyball, jetzt wo Tennis erstmal Winterpause hat), versucht sich um die Organisation der Hochzeit zu kümmern und genießt natürlich auch mal einen gemütlichen Abend mit seiner besseren Hälfte auf dem Sofa. Und am Ende merkt man, dass dann von all der Zeit doch nicht mehr so viel übrig ist.

Das regelmäßige Zeichnen schläft ein und – wie ihr sicher nicht übersehen konntet – auch mein Blog leidet darunter. Teilweise habe ich Beiträge längst vorbereitet, muss jedoch noch die Bilder ergänzen, um sie endlich zu veröffentlichen.

KritzeleiOutlines mit Manga Studio Ex 4 / Coloration mit Photoshop CS5

Ich habe beschlossen, mir da keinen Druck zu machen. Es ist immerhin alles Freizeit und wo kämen wir hin, wenn man sich da fertig machen würde? Nicht weit. ;)

Es wird also hier einfach nach Lust und Laune mal etwas passieren, aber eine Regelmäßigkeit kann ich für die nächsten Wochen und vielleicht sogar Monate nicht versprechen. Ich werde mich jedoch bemühen, nicht völlig tatenlos zu bleiben.

Zeit für Kürbisse

Der Herbst ist nun definitiv da und ich habe das Gefühl, diese Jahreszeit schon lange nicht mehr so intensiv gespührt zu haben, wie in diesem Jahr. Sicherlich liegt das auch am Fahrrad fahren zur Arbeit, wo ich den Duft frisch gemähten Heus in der Nase hatte, Vögel ziehen sah und durchaus auch das ein oder andere Mal nass wurde.

Auch auf dem Speiseplan haben wir dieses Wochenende den Herbst zu uns nach Hause geholt, denn es gab Kürbis-Möhren-Eintopf mit Kartoffeln und Bockwürstchen.

Herbstlicher Kürbiseintopf

Den Kürbis habe ich dann auch noch mit einer kleinen Grimasse verziert, sodass wir ihn am Abend zur Dekoriation mit einem Teelicht auf den Tisch stellen konnten.

Kürbisschnitzerei und Eintopf

Rezept für den Kürbis-Möhren-Eintopf

  • 1 Kürbis (unser war recht klein)
  • ca. 1 kg Mohrrüben
  • 4 Mittelgroße Kartoffeln
  • Bockwürste
  • Zwiebel oder Lauch (Ich hatte noch 1 Stück Lauch, sodass ich den erstmal verarbeitet hab und auf Zwiebel verzichtete.)
  • 1 Becher Sahne

Den Lauch (oder die Zwiebel) zerkleinern. Kürbis aushöhlen (wenn ihr noch schnitzen wollt) und die Innereien (außer die Kerne) zusammen mit dem Kürbisfleisch sammeln. Mohrrüben schälen und scheiblieren. Klappt am besten mit einer entsprechenden Küchenmaschine. Kartoffeln ebenfalls schälen und klein würfeln.

Man nehme einen großen Topf und erhitze darin Öl. Den Lauch zunächst ein wenig anbraten lassen und anschließend den Kürbis dazu geben. In unserem Fall wurde der Kürbis recht schnell weich und ich gab auch die Karotten dazu. Wenn es anfängt am Boden anzubrennen, immer wieder mit einem Schluck Wasser auffüllen. Die kleinen Kartoffelwürfel dazu geben und wieder mit Wasser auffüllen, sodass alles mit Flüssigkeit bedeckt ist. Dann eine Weile köcheln lassen, damit die Kartoffeln gut durch sind. Mit einem Becher Sahne wird der Eintopf schließlich schön cremig.

Die Bockwürste kann man dann entweder ganz herein legen oder ebenfalls Würfeln. In jedem Fall sollte man sie auch noch ein Weile in dem Eintopf liegen lassen, da sie ganz wesentlich den Geschmack mit prägen.

Wohin mit den Kürbiskernen?

Die Kürbiskerne waren uns eigentlich zu schade, um sie wegzuwerfen. Rezepte zur Weiterverarbeitung findet man noch und nöcher im Internet. Wir haben die Kerne also gewaschen und eine Weile im Wasser liegen lassen, damit sich das Fruchtfleisch löst. Danach haben wir sie auf einem mit Backpapier belegten Blech ausgebreitet, mit Öl betreufelt und mit Salz, Paprika und Chilli gewürzt.

Bei ca. 200°C im Ofen heißt es dann Warten und Beobachten. Nach ca. 20 Minuten nahmen wir die Kerne raus, aber es gibt auch Rezepte, die von 30 Minuten sprechen. Doch ich denke, das hängt von der Dicke der Kerne und dem Ofen ab, daher immer schön reinschauen und gegebenfalls rausnehmen, wenn die Kerne braun geworden sind.

Man muss die Kerne dann auch nicht nochmal irgendwie knacken, sondern kann die Schale gleich mitessen. Ein leckerer Snack für einen entspannten Filmabend. ;)

(geschrieben am 19.10.2014; nachträglich veröffentlicht am 28.12.2014)

Ein dickes Ding!

Neulich hatte ich von unserem Besuch auf dem Wise Guys Konzert berichtet und euch einige ihrer Songs vom neuen Album vorgestellt. In der letzten Woche kam nun das nächste Video heraus – diesmal zu dem Song “Ein dickes Ding!”

Ich muss zugeben, dass ich beim ersten Anhören von dem Song nicht ganz so überzeugt war – mittlerweile hat er sich jedoch zu einem absoluten Ohrwurm entwickelt. Vor allem Andrea passt mit der englischen Textzeile richtig super rein. Aber hört selbst. ;)

Zu meinem Konzertbereicht