Tatsächlich Liebe

tatsaechlich_liebe

Mal wieder so ein Spontankauf im Supermarkt, irgendwie komm ich noch nicht so recht drumrum.

Am Anfang waren es mir doch entschieden zu viele Beziehungen, die hier durcheinander liefen. Doch es schlussendlich wundervoll verwoben. Von der verbotenen Liebe eines Mannes, der sich in die Frau seines Freundes verguckt hat, dem Schriftsteller, der extra eine neue Sprache lernt oder die traurige Geschichte einer Ehefrau, deren Mann sich immer mehr von ihr entfernt und seiner Sekretärin schönere Weihnachtsgeschenke als ihr macht und und und. Am schönsten und bezaubernsten finde ich jedoch immernoch die des kleinen Jungen, der sich in ein Mädchen an seiner Schule verliebt. Das Mädchen, dass am coolsten ist und das ihn nie bemerken würde, für das er extra ein Instrument lernt.

Ein Film, der einen sofort wieder schmunzeln lässt, wenn das Herz eben noch beklommen von der Traurigkeit war. Wobei ich befürchte, dass ich mir den Film noch in Ruhe ein zweites Mal anschauen muss. Dem Klichee nach aber wohl eher was für eine Mädchenrunde und dann am Besten zu Weihnachten. ^^’

Erinnerungen wiederentdecken

mmchen

Als meine Zeit in den Weiten des Internets begann, musste ich noch den Rechner meines Vatis nutzen. Nie mehr als eine Stunde am Tag durfte ich da ins Internet, diese Welt, die mich so faszinierte, mit ihren bunten Bildern und Geschichten, die man finden konnte. Manchmal druckte ich sie auch aus, die Geschichten, um sie später in Ruhe lesen zu können.

So auch die Geschichte vom Kreis der blauen Steine. Gerade räumte ich noch ein wenig meinen Schrank auf (und aus) und entdeckte dabei den Ausdruck der Geschichten, deren Autor “MMchen” ist. Eine URL habe ich nicht vermerkt. Doch siehe da, die Seiten existieren noch und sie sind fast wie in meiner Erinnerung. Vielleicht nicht auf dem neuesten Stand des Web 2.0, doch es ist nicht die Technik, die diese Seiten ausmacht, sondern vielmehr die Liebe zur Geschichte und der Wunsch, den Besucher in eine ganz andere Welt zu holen.

Ich erinnere mich, dass mich dieses vorgehen so sehr fasziniert hatte, dass ich selbst Ideen schmiedete, wie ich ein solches Konzept umsetzen könnte. Doch weit kam ich nie. Und nun, nun kann ich die Seiten neu entdecken. Seiten, die das erste Mal 1997 den Weg ins Netz fanden. Schon sehr erstaunlich – und erfreulich. :)

Geht ins Licht!

Link: mmchen.de

Die Grauzone

cover_grauzoneEin Film, der wohl nicht zu einem gemütlichen Fernsehabend passt. Ein Film, der schockiert, erschreckt und ängstigt, selbst wenn die Fakten bekannt sind.

Wie weit würdest du gehen, um am Leben zu bleiben?

Diese Frage kann man als normaler Bürger der heutigen Gesellschaft wohl kaum beantworten. Gefangenen des Konzentrationslagers in Auschwitz wurde die Möglichkeit geboten, sich einen etwas höheren Lebenskomfort zu erarbeiten. Doch was für Arbeit? Den Gefangenen in der Kleiderstube erzählen, dass das Bad ihnen gut tun wird und sie danach wieder mit ihren Familien zusammen kommen werden. Die leblosen Körper aus der Gaskammer tragen, hinein in die Öfen. Die Asche der verbrannten Leichen wegkarren.

Wieviel Wahnsinn erträgt der Mensch?

Im Untergrund wird Monition geschmuggelt, eine Rebellion steht bevor. Das Krematorium soll vernichtet werden. Doch als der Schmuggel auffliegt und plötzlich ein Mädchen die Gaskammer überlebt, gerät alles ins Wanken.

“Und am Ende schweben einfach nur noch unsere Teilchen durch die Luft. Sie umschweben die Arbeiter der neuen Gruppe. Diese Staubteilchen sind grau. Wir legen uns auf ihre Schuhe und auf ihre Gesichter und auf ihre Lungen. Und sie gewöhnen sich so sehr an uns, dass sie bald nicht mehr husten und uns nicht mehr wegwischen. Und von dem Moment an bewegen sie sich nur noch. Atmen und bewegen sich. Wie alle anderen, die an diesem Ort noch leben.”

Ich denke, dass ich relativ gut mit der Problematik der Konzentrations- und Vernichtungslager vertraut bin. In Majdanek haben wir in einem der Waschräume gestanden, die Schuhe stapelten sich in einer Baracke bis zur Decke. Die Gaskammern erschreckend klein. Die Schlafbaracken wie Pferdeställe. Doch das Wissen ist nichts gegen das bewegte Bild. Es hilft nicht, die Zahl jener zu kennen, die zu Tode kamen, denn eine Zahl berührt nicht. Es reicht nicht, einfach nur zu hören, dass die leblosen Körper wie Vieh behandelt wurden.

Die Bilder zu sehen – selbst wenn sie nachgestellt sind – ist es, was im Kern berührt, erschreckt und ewig bleibt.

Ein sehr empfehlenswerter Film.

Link: Die Grauzone.

Juwel des Ostens

juwel_des_ostensWer hinter dem Buchtitel die Geschichte einer eleganten Geisha vermutet, hat mit diesem Buch wohl daneben gegriffen.

Juwel des Ostens ist die Tochter einer chinesischen Konkubine und wird aufgrund ihrer Neugier besonders an den Liebschaften ihres Vaters nach Japan geschickt, wo sie unter dem Namen Yoshiko im Hause der wohlhabenen Familie Kawashima lebt. Ihre Dreistigkeit kombiniert mit ihrem sexuellen Interesse hilft ihr, sich ein kleines Vermögen anzusparen, dass sie mit ihrem Kindermädchen, dass sie nach Japan begleiten musste, teilt. Zusammen verfallen sie so dem Opiumgenuss und alles scheint gut zu gehen, bis sie sich schließlich unglücklich verliebt und von ihrem Ziehvater in die Mongolei im Rahmen eines Handels verkauft wird.

Ist es das Tagebuch einer Prostituierten oder die Geschichte einer Frau, die mit allen Mitteln nach Freiheit strebt, um der Herrschaft der Männer zu entgehen?

Ein interessantes Buch, dass in seinem Schreibstil sehr offen und direkt ist. Ich bin auf das Ende gespannt…

Zeitzeugengeschichten

Ich habe für mich festgestellt, dass ich es allzu schade finde, die Erzählungen von Zeitzeugen einfach in meinem Kopf verblassen zu lassen. Stattdessen versuche ich die Geschichten, die mir noch immer im Kopf schwirren, nun in neue Geschichten zu verpacken. Schauen wir einmal, was dabei herauskommt.

Beginnen werde ich mit Aufzeichnungen zu einem Zeitzeugengespräch, dass wir in Polen mit einer Überlebenden des Konzentrationslagers Majdanek geführt haben. Doch in meinem Kopf schweben auch noch die Fetzen von Erzählungen meiner Großeltern, mit denen ich mich gern noch einmal über dieses Thema unterhalten möchte, um diese Fetzen zu ordnen und niederzuschreiben.

All das wird man dann also unter der Kategorie Zeitzeugengeschichten finden. Sie steht im Gegensatz zu den Alltagsgeschichten, die sich mit Situationen befassen, die mir tatsächlich wiederfahren sind.