Makulatur

Was genau ist Makulatur. Bei Wikipedia wird es wie folgt definiert:

Eine Makulatur (lat. maculatura „beflecktes Ding“, von macula „Fleck“) ist wertlos gewordenes bedrucktes Papier (Altpapier).

Quelle: wikipedia.de

Bei wertlos gewordenem, bedruckten Papier muss ich vor allem an alte Zeitungen denken. Wen interessieren schon die Nachrichten von gestern? Mit Ausnahme einiger Archive dürfte wohl der größte Bestand an Tageszeitung, der über einen Tag alt ist, als “wertlos gewordenes, bedrucktes Papier” gelten.

Doch dass dazu noch viel mehr zählt, war mir selten bewusst. Erschrocken bin ich gestern Abend über einen Artikel in der FAZ (online) gestolpert. (Artikel lesen)

In diesem geht es eben um Makulatur, jedoch im Detail nicht um alte Zeitungen, sondern um Bücher. Bücher aus Überproduktionen, die von Verlägen abgeschoben werden. Darunter kann sich alles befinden, unbekannte Autoren sowie so genannte Bestseller.

Da Frage ich mich doch ernsthaft, was das soll. Es gibt ja aktuell auch wieder die Diskussion um die Buchpreisbindung, die ich eigentlich recht angenehm finde, da ich ohne Bedenken auch bei dem lokalen, kleinen Buchladen kaufen kann, welche sicherlich zu Grunde gehen würden, wenn der Internetversandhandel und die großen Ketten die Preise drücken könnten.

Während man sich einerseits fragen könnte, wieso es überhaupt zu solch extremen Überproduktionen kommt, frage ich mich gleichzeitig, warum diese Bücher zerstört werden müssen? Warum kann man sie nicht an Schulen, Kinderheime oder Familien mit sehr geringem Einkommen geben? Das würde ich als gerecht und nützlich empfinden. Bücher sollten gedruckt werden, damit Menschen sie lesen und nicht, damit sich eine Industrie selber trägt und sie einfach – noch eingeschweißt – wieder zerstört.

Vielleicht habt ihr ja Zeit, den Artikel zu lesen. Wie denkt ihr darüber? Welche Lösungen seht ihr? Welche Probleme? Wie steht ihr zu der Buchpreisbindung?

2 thoughts on “Makulatur

  1. Mir geht’s da eigentlich genauso wie dir – ich finde die Buchpreisbindung in Ordnung, eben weil sie auch dem Klein- und Spezialbuchhandel zu überleben hilft. Oft kann man Bücher ja trotzdem billiger erwerben, am Flohmarkt z.B. oder als “Mängelexemplar” (was meist nur bedeutet, dass durch längere Lagerung oder unsachgemäßen Transport der Einband gelitten hat). Aber Bücher einfach wegzuwerfen, finde ich schrecklich – schon, wenn das eine Privatperson oder eine Bücherei macht, noch viel schlimmer aber, wenn nie gelesene Bücher von Verlagen entsorgt werden. o.O

  2. Vor allem teilweise noch eingeschweißt!! Ich meine, wenn man jetzt sagt, alte Gesetzesbücher, die nunmal veraltet sind, oder Schulbücher, die aufgrund der Rechtschreibreform nicht mehr gültig waren – alles okay. Aber neue, eingeschweißte Bücher?? Dann doch bitte an Bedürftige oder öffentliche Instituationen weitergeben. Ich glaube auch in Krankenhäusern auf Kinderstationen würde man zu einem Kinderbuch nicht nein sagen. Ähnliches gilt sicherlich auch für andere Patienten. Ich war zwar noch nie selbst als Patient in einem Krankenhaus, aber es wär schon toll, wenn man da mehr als Klatsch und Tratsch-Zeitungen zu lesen bekommen könnte.

    Oder nicht?

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