Kurzes Durchatmen

Nach einem 11 stündigen Arbeitstag (das hat man davon, wenn man Urlaub nimmt) und einer gut 3 stündigen Fahrt nach Hause, war ich gestern Abend entsprechend kaputt.

Heute – ein wenig ausgeruht, frisch geduscht, eingekuschelt in eine weiche Pulloverjacke und bequeme Trainingshose (die nun fast 10 Jahre alt ist) steh ich wieder einmal in meinem Kinderzimmer.

Mein Kinderzimmer ist eigentlich längst zu einer Abstellkammer verkommen, auf den Schränken reihen sich verschiedene Bücher auf (Belletristik wie Fachliteratur – das Regal reicht längst nicht mehr), von allen Seiten bin ich von Delfinen umgeben (Bilder, Windspiel, Figuren), auf dem Fenster berichten meine drei einzigen Pokale von einer sportlichen Tätigkeit, für die mir im Alltag kaum noch Zeit bleibt. Da sind die vielen Star Wars Bücher und im Regal die alten Kinderbücher – Märchen, Drei Fragezeichen, etc.

Im CD-Spieler läuft eine mitlerweile 10 Jahre alte CD, die in mir immernoch die beste Laune auslösen kann und dann scheint alles noch gar nicht so lang her zu sein.

Die Schule, die vielen Projekte, immer etwas zu tun zu haben, dass einem Spaß macht, nachts kurz vor dem Hosenknopf noch kurz für die Theoriekontrolle in Sport gelernt (ich habe nie eingesehen, dafür am Tag meine Zeit zu verschwenden) oder die schönen Zeiten auf dem Tennisplatz.

Wenn ich dann in meinem Blog zurückschaue – einige Alltagseinträge sind immerhin schon 5 Jahre alt, dann fällt auf, wie weit man doch gekommen ist.

Nach dem Abitur fragt längst niemand mehr, das Studium liegt fast hinter mir, Menschen, die ich vor 5 Jahren noch respektvoll mit “Sie” angesprochen habe, darf ich mitlerweile duzen, ich bin nun fest angestellte Projektmanagerin und kriege diesen Monat mein erstes (zwar nur halbes, wegen Praktikum) Gehalt und werde ab nächsten Monat sämtliche Kosten alleine tragen, finanziell unabhängig und nicht mehr zu Lasten meiner Eltern.

Doch nach Tagen wie gestern sehne ich mich ein wenig nach den alten, scheinbar unbekümmerten Zeiten. Die Dinge, die mir damals so wichtig waren, scheinen heute so bedeutungslos, dass ich schmunzeln muss, wenn ich morgens in der Straßenbahn Schüler sehe, die noch wild Informationen vor dem nächsten Test austauschen.

Die Zeit steht nunmal nicht still. Aber ich hole mir gern immer wieder ein wenig dieser Stimmung zurück. *smile*

In diesem Sinne:

3 thoughts on “Kurzes Durchatmen

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