Der Dreck der anderen

Jeden Tag haste ich durch den Treppenflur hinaus aus der quietschenden Tür an die frische Luft und zu späterem Zeitpunkt zurück. Vorbei an dem Müll, der sich im Vorflur und auch im Gang stapelt. Die leeren Flaschen von der Silvesterparty, die noch immer rumliegen und für die sich keiner verantwortlich fühlt. Ebenso wie die kaputte Schublade und der Müllbeutel aus der Küche, den die Putzfrau immer wieder neben meine Tür – also die Wand gegenüber der Küche -legt.

Über die Flaschen ärgere ich mich jeden Tag, doch den Dreck an den Wänden des Hausflurs sehe ich oft nicht mehr. Diese Fußabdrücke, wo jemand gegengesprungen ist, der allgemeine Dreck, die an die Wand geklierten Etagennummern. All das, rauscht normalerweise an mir vorbei.

Doch als ich gestern, nach Stadtführung und Abendbrot meinen Cousin samt Familie hinauf führte, fiel mir dies alles so intensiv auf, dass ich mich fast dafür schämte, obwohl ich nie gegen die Wand gesprungen bin, die Zahlen nicht an die Wand gekritzelt habe und meinen Müll allein in meinem Zimmer sammle und hinaustrage.

Schon irgendwie ein wenig frustrierend. Gut, dass Lilo am Ende die Aufmerksamkeit ein wenig auf sich ziehen konnte. Und wie das mit Kindern so ist, verkündete die ältere Tochter (2. Klasse) ihrer Mama, dass sie auch einen Hamster haben will. Meine Beschwichtigung, dass der nicht zu knuddeln sondern vielmehr zum zugucken sei, sorgte da ein wenig für Enttäuschung…

Nungut. Noch gut einen Monat und dann gibt es mehr als nur einen Tapetenwechsel – denn dann gehts nach Hannover. (Brauch ich nur noch ein Zimmer…)

3 thoughts on “Der Dreck der anderen

  1. Oh man, klingt ja nicht sehr toll. Aber wenigstens weißt du, dass du es dort nicht mehr lange aushalten musst. ^^° Ein Umzug ist ja auch nicht schlecht.

  2. Ich hab auch so Leute im Haus, die lassen ihre Zigaretten und taschentücher scheinbar einfach fallen…gibt es bei euch keinen Hausmeister?

  3. @ Mandy – Nach über zwei Jahren wird das tatsächlich sehr gut tun. ;)
    @ Sari – es gibt eine Putzfrau, die Werktags immer die Toiletten- und Duschräume putzt (also nicht so gründlich wie meine Mama, aber annehmbar) und den Müll aus der Küche rausstellt. Fürs runterbringen sind halt eigentlich jene verantwortlich, die den verursachen, also die Küche nutzen und die Partys feiern… Aber ich hab so meine Gründe, warum ich die Küche nicht benutzte. ^^’

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