Die kleine Geschichte zweier Schwestern

[Pina beim Essen]

Von einer Freundin wissen wir, dass sie sich die zwei Würmchen nacheinander geholt hatte. Ein Geschwisterpaar aus einem Wurf. Doch schließlich ließ sie sie bei ihren Eltern, wo sie kaum mehr Aufmerksamkeit bekamen. Sie wurden gefüttert und gepflegt, aber in einer Familie, in der alle arbeiten und die dazu noch Hund und Katze hat, bleibt da nicht allzu viel Zeit.

An einem lustigen Abend, als wir dort waren, meinte mein Schatz, er könnte sich auch vorstellen, nen Hamster zu haben. Kurzer Hand hieß es, er könne sie ruhig mitnehmen, wenn er wolle. Und am nächsten Tag zogen sie dann auch schon um.

In einem drei Etagenkäfig, einem Schlafhäuschen und einem Laufrad wurde es den beiden scheinbar bald zu eng und es dauerte nicht lang, dass Pina – die Kräftigere – Colada – die Kleinere – zu beißen schien. Nach vielem Quiecken trennte mein Freund die beiden schließlich. Nach einer Nacht in einer großen Kiste mit Einstreu investierte mein Schatz schließlich in einen neuen Käfig und Colada hatte schließlich ihr eigenes Heim.

[Colada sucht sich ihre Lieblingskörner]

Während Pina nach wie vor recht kräftig ist, hat Colada nicht wesentlich an Gewicht zugelegt. Die Zarte, wie sie mein Schatz oft nennt, ist ziemlich flink und ein kleiner Angsthase. Ihre Schwester wiederum hat sich an Hände gwöhnt und lässt sich auch ohne Probleme mal streicheln.

Es juckt mir regelrecht in den Fingern. Die kleinen Racker, die des abends langsam aus ihren Häuschen schnuppern und auch die Freundin vom Bruder meines Schatzes erzählt begeistert von ihrem kleinen Dsungaren. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich selbst einen hatte, meinen Käfig gab ich nach dem Tod meines zweiten Hamsters – mir tat das immer sehr weh – an einen Kumpel, der sich Mäuse anschaffen wollte. Irgendwie regt sich nun was in mir, dass sagt “Ich hätte auch gern einen kleinen Hamster.” Aber ich weiß, dass ich bei dem Quitschen, was die meisten Laufräder verursachen, nicht schlafen könnte. Also werde ich wohl warten müssen – maximal bis Ende September, mal sehen… *seufz*

Beschütze mich

Beschütze mich und halt mich fest,
mein kleines Herz gegen deinen zärtlichen Griff,
meine kalten Finger in deiner warmen Umarmung.
Meine ganze Welt in deinen Händen.

Die kleine Pina kann man auch rausnehmen, während ihre Schwester doch sehr ängstlich und vielzu flink ist, als dass man nicht Angst haben müsste, dass sie einem von der Hand springt und sich in irgendeiner Ecke verkriecht. Pina ist da gemütlicher – aber auch ein wenig kräfter. Dafür kann man mit ihr schmusen – so sehr man mit Zwerghamstern schmusen kann… ^^’

Verlassen

Projekt Shortstories 2009 – 1. Ziehung.

Die Sonne stand tief, als Susan die ersten Häuser sah. Ihre Füße waren wund von der gepflasterten Straße, ihre Sohlen geschunden vom heißen Asphalt. Eine Straße, die vor langer Zeit gebaut und seit Jahren nicht mehr genutzt wurde. Die Häuser der Stadt erstreckten sich in riesige Höhen, die nur von den Bergen des Hochlands, von denen ihr Vater früher zu erzählen pflegte, übertroffen werden konnten. Sie wusste, dass es noch ein weiter Weg sein würde und es für sie keinerlei Möglichkeit gab, die schützenden Mauern der Stadt vor Einbruch der Nacht zu erreichen.

Doch hier draußen gab es keinen schützenden Baum, über die Feder erstreckte dürres Gestrüpp, Gräser und vertrocknete Büsche. Eine Laune der Natur, die sich nun langsam zurückholte, was die Menschen ihr über Jahrhunderte hinweg genommen hatten. Das reiche Volk der Stadt wagte schon lange keinen Schritt mehr hinaus. Der Wind war erbarmungslos, das Regenwasser sauer und die Sonne verbrannte jedem die Haut, der es wagte, sie vor ihrem grellen Gesicht zu entblößen. Die Nacht war mindestens ebenso grausam. War es am Tag so heiß, dass einem der Kopf schwirrte, ließ die Kälte der Nacht seinen Opfern die Glieder erfrieren.

Der kühle Hauch der Abenddämmerung ließ sie zittern, als er ihr in die Kleider fuhr. Schmerzlich erinnerte sie sich an die kleine Hütte ihrer Eltern, die zumindest den Wind aussperren konnte. Doch Susan war nicht dumm. Als Kind war sie oft mit ihrem Vater über die Felder gestreift, während dieser sie nach etwas essbarem durchsucht hatte. Er hatte sie gelehrt, wie sie sich auch ohne Hütte einigermaßen schützen konnte.

Continue reading

Projekte für das neue Jahr

Überall mehren sich die Einträge, wer macht bei welchem Projekten mit und überhaupt. Nachdem das Projekt 52 im letzten Jahr eine gute Inspiration für Weihnachtsgeschenke war, habe ich mich entschlossen, auch in diesem Jahr wieder dabei zu sein.

Da ich mir bereits im letzten Jahr einen guten Vorsatz gefasst habe, mehr zu schreiben, werde ich auch beim Projekt Shortstories mitmachen. Dort werden alle zwei Wochen drei Worte aus einem Duden gezogen, die dann zu einer Geschichte verwoben werden sollen.

Links zu den Projekten und nähere Beschreibungen, falls noch jemand mitmachen möchte. ;)
* Projekt52 von Sari
* Projekt Shortstories von Jü