San Base

geschrieben für: Paraguas 9 – “Toleranz”

Künstlervorstellung: San Base

Mathematik und Kunst scheinen auf den ersten Blick zwei recht gegensätzliche Themen zu sein. Ein zweiter Blick lässt verstehen, wie sich die Kunst auch mathematische Grundlagen, wie etwa den goldenen Schnitt, geschaffen hat. Ästhetik lässt sich eben doch in Zahlen ausdrücken. Eine völlig neue Fusion zeigt San Base durch sein selbst entwickeltes dynamisches Malen auf.

Der in Russland geborene Kanadier, konnte sich schon als Kind sehr für Kunst begeistern und wurde im Alter von 12 Jahren an einer Fine Art School angenommen. Doch schon bald darauf entdeckte er eine neue Leidenschaft: Die Mathematik. Schließlich musste er sich im Rahmen seiner Studienwahl bald für eine Richtung entscheiden. Er wählte den Weg an eine technische Universität und machte seinen Abschluss als Kybernetik Diplom-Ingenieur. Trotz dieser Entwicklung gab er die Malerei nie auf und blieb ihr in seiner Freizeit treu.

In den frühen 90er Jahren entwickelte er schließlich das Konzept des dynamischen Malens. Grundlage dafür waren seine Leidenschaft für Kunst und Technik. Er begann seine Bilder zu übermalen, wobei er versuchte, die alten Farben wieder aufzugreifen und so eine Harmonie zwischen dem alten und dem neuen Werk zu schaffen. Auf diese Weise erhielt seine Kunst eine weiter Dimension: Die Zeit. Doch mit Pinsel und Leinwand war dies ein recht langwieriger Prozess, der sich auch nur schwer konservieren ließ. Hier kamen ihm seine technische Ausbildung und seine Erfahrung als Programmierer zur Hilfe.

Mitte der 90er Jahre wanderte er nach Kanada aus und entwickelte das Konzept des dynamischen Malens stetig weiter. Lässt man den Prozess der vom Computer vorgenommenen Änderungen auf sich wirken, so taucht man in ein verworrenes und unendlich scheinendes Kaleidoskop von Farben. Gebannt kann man dem Wechselspiel von Farben und Formen zusehen, das dem Bild Leben einhaucht und jeder Stufe seinen ganz eigenen Charakter gibt.

Während die Faszination dieser Kunst hauptsächlich in seiner dynamischen Form zum Ausdruck kommt, so sind auch die daraus resultierenden Standbilder sehr ansehnliche und inspirierende Vertreter der abstrakten Kunst des 21. Jahrhundert.

Auch wenn sein Name vielleicht nicht so bekannt ist, wie die von H.R. Giger, Christo und anderen Künstlern verschiedenster Richtungen unserer heutigen Zeit, so sind die Werke von San Base doch mittlerweile in Galerien der ganzen Welt zu sehen und einzelne Drucke können käuflich erworben werden.

Weitere Informationen sowie Bilder und Videos:
http://www.sanbase.com

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