Jedes Jahr wird im Rahmen unseres Studiengang der MNFF-Award vergeben. MINFF, das heißt “Media Informatics Flying Fish Award”. Jedes Jahr wird ein konkretes Thema gestellt, zu dem Beiträge eingereicht werden können. Anlässlich des diesjährigen Jubiläums (10 Jahre Medieninformatik) lautete das Thema: ze(h)n.
Die Entscheidung, sich mit einem Beitrag zu beteiligen, fiel für Mathias, Crish und mich erst relativ spät. Es dauerte auch recht lange, überhaupt eine Idee zu entwickeln, mit der wir zufrieden waren. Schließlich entschieden wir uns – noch recht unabhängig vom eigentlichen Inhalt – einen Stop-Motion-Film zu realisieren. Die Richtung war klar und so begannen wir Fotoserien zu machen.
Manche Dinge konnte Crish mit seiner Kamera alleine realisieren, aber wer will schon gut eine Stunde in einer Fußgängerzone stehen und sich beglotzen lassen? Oder in einem Wohnviertel einen Häuserblock für 2 Stunden oder so ablichten? Letzteres dauerte recht lange, da wir die Zeit schwer abschätzen konnten, wann es dunkel werden würde. Und so kam irgendwann die Polizei, bei der wohl schon eine Zahl von Einwohnen angerufen hatte, und fragte, was wir denn nun eigentlich hier treiben würden. Nachdem wir ihnen alles erklärt hatten (vor allem, das niemand direkt sichtbar sein würde), ließen sie uns weitermachen und baten uns, soetwas das nächste Mal einfach bei ihnen zu melden, damit sie dann den Einwohnern direkt antworten könnten.
Am Dienstag vor der eigentlichen Veranstaltung, setzte ich mich dann auch endlich mal an den Text. Wer mich etwas genauer kennt, weiß ja, dass Zeit bei mir immer Mangelware ist. Mittwoch konnten wir nach kurzer Diskussionsrunde dann auch gleich in die Sprecherkabine und alles aufnehmen. Am gleichen Abend stellten wir auch einen groben Zeitplan auf, der sich später leider als sehr optimistisch herausstellte.
Während wir am Donnerstagmorgen die letzte Fotoserie draußen abarbeiteten, fehlten uns noch entsprechende Serien für In- und Outro. Hierbei handelte es sich um Serien, die die Entstehung einer Zeichnung dokumentierten. Ich hatte geschätzt, dass wir für beide Zeichnungen insgesamt 3 Stunden brauchen würden, doch da hatte ich mich total verschätzt. Allein an der Zeichnung fürs Intro saßen wir wohl ca. 3 Stunden. Dumm gelaufen war auch die Wahl des Raumes, in dem wir die Technik aufbauten. Wir waren davon ausgegangen, dass dort keine Vorlesung sein würde, doch war ja unsere eigene Vorlesung schon seit ca. 2 Wochen in den Raum verlegt worden. Pech gehabt. … Da ich im Anschluss arbeiten musste und wir irgendwann noch etwas essen mussten, wurde die letzte Fotoserie dann erst kurz vor Mitternacht fertig.
Danach wechselten wir in die Edit, um weiter am Ton arbeiten zu können, wöhrend Crish bereits alles in After Effects importierte. Um ca. 4 Uhr stellte ich dann fest, dass ich gehen sollte, wenn ich am nächsten Tag (es wird dazu ein weiterer Artikel folgen) nicht allzu große Augenringe haben wollte. Am Freitag war ich leider bis in den Abend verplant und so konnten wir erst gegen 22/23 Uhr weiterarbeiten. Dieses Mal “nur” bis um 2 Uhr. Doch zu diesem Zeitpunkt war doch alles soweit fertig, lediglich der Abspann musste nochmal angepasst und entsprechend alles gerendert werden.
Mit kleiner Verspätung schafften wir es auch, unsere Arbeit zum Testen einzureichen. Dann folgten die Überlegungen zur Darstellung/Präsentation. Wir wollten eigentlich nicht viele Worte verschwenden und entschieden uns, eine bereits zu Beginn aufgestellte Idee aufzugreifen. Dazu organisierten wir uns ein Flip-Chart-Board und ich holte Farbe und Pinsel von zu Hause. Leider hatte ich mich auch hier wieder verschätzt, denn meine Pinsel waren gar nicht breit genug, als dass man mit ihnen gemalte Linien von hinten hätte noch gut erkennen können. Also sind Mathias und ich kurzerhand in den Baumarkt gefahren, wo wir einen Pinsel mittlerer Größe zu knapp 4 EUR (!!!) erstehen konnten.
Nunja, das Ende vom Lied: Wir haben nicht gewonnen. Nach soviel Aufwand ist das natürlich schon ein Stück weit enttäuschend, aber es war doch sehr aufbauend, im Gespräch mit anderen zu hören, dass sie ehrlich geglaubt hatten, dass wir auf einem der drei Plätze landen würden. Nunja, lieber so, als anders herum – wer will schon einen Preis gewinnen, wenn danach keiner so recht versteht, warum?
Interessant war im übrigen auch, dass unsere Darbietung und der Zusammenhang zum Film gar nicht von allen verstanden wurde bzw. einige auch eigene Interpretationen aufgestellt hatten. Aber die Tatsache, dass man sich Gedanken gemacht hat, ist für mich wieder ein gutes Zeichen – denn das war zumindest eines der Dinge, die ich erreichen wollte.
Wie du ja selber gesagt hast, war euer Film an sich wirklich gut. Und vor allem besser als das, was da so auf die ersten 3 kam. Naja, Geschmäcker sind nun ja leider verschieden.
Nett war dann auch, den Kreis wieder zu sehen. Irgendwie schon fies…fast keiner da, aber nen schwarz glänzender Ring an der Tafel…
Also das würd ich ja jetzt doch gerne mal sehen
Hey Chrissi!
Du wirst es nicht glauben, aber mein MP3-Player hat gerade zufällig Till Mertens gespielt und ich musste sofort wieder an unsere Filme denken, die wir mit seiner Musik versehen haben.
Deinen hab ich leider noch nicht gefunden, aber dafür diesen Post. Es war sehr schön, den Text zu lesen und in diesen alten Erinnerungen zu schwelgen. :)
Danke dafür.
Ich hoffe, Dir geht es gut.
Fühl Dich fest gedrückt.
Liebste Grüße,
Crish
Hey Crish,
welch Überraschung! Schön, von dir zu hören. =)
In den alten Beiträgen stöber ich manchmal auch noch gern. Ich denke, wir hatten eine großartige Zeit in Wernigerode. ^^ Schade, dass nicht’s für die Ewigkeit ist.
Ich hoffe, du hast bei deinem Master genauso viel Spaß. ;)
Viele liebe Grüße,
chrissi