geschrieben für: Paraguas 06 – “Glaube”

Künstlervorstellung: Sir Charles Spencer Chaplin

– geboren am 16. April 1889 in London
– verstorben am 25.12.1977 in Vevey (Schweiz)
– erhielt 1972 den Ehrenoscar
– Zitate: „An den Scheidewegen des Lebens stehen keine Wegweiser.“ „Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag.“

Kurzbiografie

Charles Spencer „Charlie“ Chaplin wurde als Sohn der beiden Künstler Hannah und Charles Chaplin sen. geboren, die an der Music Hall tätig waren. Doch schon kurz nach seiner Geburt ließen sie sich scheiden. Als Charles etwa 6 Jahre alt war, litt seine Mutter mehr und mehr an psychischen Problemen, während 6 Jahre darauf sein Vater durch Alkoholmissbrauch starb. So ist es kaum verwunderlich, dass Charles und sein Halbbruder Sydney ihre Kindheit auch in Heimen und Internaten verbrachten.

Chaplin spielte anfangs in einer englischen Pantomimengruppe bis er 1913 in die USA ging. Dort wurde er von der Keystone-Filmgesellschaft angeheuert und spielte in der Gruppe um Mack Sennett mit. Doch Chaplin entwickelte seinen eigenen Stil, mit denen Mack Sennett nicht einverstanden war. Doch aufgrund des großen Erfolges, gewährte ihm das Studio bald mehr Freiheiten und Chaplin übernahm schließlich Regie, Drehbuch und Schnitt. Nach nur 2 Jahren Aufenthalt in den Vereinigten Staaten wechselte er erst zu Essanay und im Jahr darauf zu Mutual Corporation, wo er für 10.000 Dollar die Woche arbeitete.

Mit Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg jedoch begann eine politische Campagne gegen ihn, da er sich als Brite nicht freiwillig als Soldat gemeldet hatte. Im gleichen Jahr entstand „First National“ – ein Zusammenschluss 26 regionaler Verleihfirmen, welche 1928 mit Warner Bros. Fusionierte – die sich neben Charlie Chaplin auch Mary Pickford ins Boot holten. Erstmals konnte Chaplin seine Ideen auch selbst produzieren und so entstand sein erster Langfilm „The Kid“, ein 51 Minuten langer Stummfilm, der 1921 uraufgeführt wurde.

Während der Vorbereitungen zu „Goldrausch“ (Im Original: „The Gold Rush“) 1924 verliebte Chaplin sich in die 16-jährige Lita Grey, nachdem seine erste Frau Mildred Harris (die übrigens ebenfalls erst 16 war, als er sie kennenlernte) vier Jahre zuvor die Scheidung eingereicht hatte. Doch auch diese Ehe scheiterte. Ein Jahr nach der Geburt des gemeinsamen Kindes folgte die Scheidung, welche zu einem öffentlichen Skandal wurde. Die dritte Hochzeit – mit Paulette Goddard wurde schließlich verheimlicht. Im gleichen Jahr erschien „Moderne Zeiten“, bei dem Chaplin erstmals auch für die Filmmusik zuständig war. Dieser wurde in den USA jedoch scharf kritisiert, weil man ihn für systemfeindlich und antikapitalistisch hielt.

Unruhe entstand auch 1940 mit Erscheinung von „Der große Diktator“, welchen die US-amerikanische Zensurbehörde zunächst nicht einmal genehmigen wollte. Es handelte sich bei dem Film um eine Satire gegen den Faschismus, der sich auch gegen den Militarismus allgemein und die US-Staatsmacht richtete. Es kam sogar zu Angriffen von Nationalsozialisten, die ihn irrtümlicherweise als Juden betitelten. 2 Jahre später wurde auch Chaplins dritte Ehe geschieden. Kurz darauf lernte er Oona O’Neill, die Chaplin im Jahr darauf mit 17 Jahren heiratete. Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor.

Als Chaplin 1952 zur Weltpremiere seines Films „Rampenlicht“ nach England reiste, verhinderte der damalige FBI-Chef Hoover, einer von Chaplins Gegners, dessen Rückreise durch ein Verfahren wegen subversiver Tätigkeiten. Als Reaktion darauf beschloss Chaplin in Europa zu bleiben und ließ sich in der Schweiß am Genfer See nieder.

Charlie Chaplin legte seine britische Staatsangehörigkeit nie ab, da er sich ohnehin eher als Weltbürger sah und nicht einem Land zugehörig. In seinen gesellschaftskritischen Filmen setzte er sich für die Freiheit und Würde des Menschen ein.

Berühmteste Werke:

– „Goldrausch“ (1925)
– „Moderne Zeiten“ (1936)
– „Der große Diktator“ (1940)
– „Rampenlicht“ (1952)