Vertauschte Rollen

Wer erinnert sich noch an sein Schülerpraktikum? Zu meiner Zeit gab es ein solchen Praktikum in der 9. und 10. Klasse. In der 9. Klasse habe ich 3 Wochen in einer Bibliothek gearbeitet. In der 10. Klasse dann 2 Wochen in der Sportkneipe unseres größeren Fußballvereins.

Ich erinnere mich in beiden Fällen noch daran, wie meine Lehrerinnen vorbei kamen. In der 9. Klasse war es die Mutter eines Klassenkameraden. Das Gespräch war relativ schnell vorbei. Sie hat gefragt, ob alles in Ordnung ist, ob ich Probleme habe, es mir gefällt etc. Wenn dann meine Cheffin oder ihre Koleginnen dabei waren, kam mir das irgendwie albern vor.

Und heute stand ich wieder vor einer ähnlichen Situation. Jedoch mit vertauschten Rollen. Denn ich war nich der Schüler, nach dem die Lehrerin schaute, sondern die Betreuerin, die der Lehrerin noch ein paar Fragen beantwortete.

Die Situation war seltsam und hat mich innerlich höchst amüsiert. Denn unser Schülerpraktikant sah so aus, wie ich mich damals fühlte.

Manche Dinge ändern sich nie. Und die Möglichkeit, sie mal aus einem anderen Licht zu sehen, machen das Leben umso interessanter.

Es sind die kleinen Dinge, die wie morgendlicher Tau der Seele gut tun, wenn sich lange kein Regen mehr eingestellt hat, der neues Leben spendet.

2 thoughts on “Vertauschte Rollen

  1. Oh ja, das kenne ich auch. Ich habe inzwischen auch schon “auf der anderen Seite des Tisches” gesessen. Und es ist merkwürdig, da man die Prüfungsangst / Aufregung sehen und nachvollziehen kann…

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